Ganz stark weitsichtig und keiner hats gemerkt

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Hyperopie (Übersichtigkeit) ist immer etwas kritisch. Der Betroffene merkt es am Anfang gewöhnlich nicht, da mit Akkommodation einiges kompensiert werden kann. Als Kleinkinder sind wir im "Normalfall" alle hyperop, weil das Auge zu kurz ist für den bestehenden Brechwert. Mit dem Körperwachstum setzt auch ein Wachstum der Augenlänge ein. Es kann damit Emmetropie (Rechtsichtigkeit) erreicht werden, dann passen Augenbrechwert und Augeblänge zusammen. Man nennt diese Entwicklung Emmetropisierung. Wächst das Auge in der Länge weiter, wird das Auge myop, es stellt sich Myopie (Kurzsichtigkeit) ein, nicht unbedingt tragisch. Etwas Augenphysik für das Verständnis. Wenn ein Emmetroper (Rechtsichtiger) in der Nähe etwas scharf erkennen möcht, z. B. beim Lesen, dann muss er ca. 3 oder 4 dpt akkommodieren. Ein Myoper mit einer Fehlsichtigkeit von - 2,0 dpt benötigt aber nur 1 dpt oder 2 dpt. Das Auge hat ja schon von Natur aus einen höheren Brechwert. Schlechter hat es der Hyperope. Nehmen wir den Wert von + 10 dpt. Das Auge hat einen Brechwert, der um 10 dpt kleiner ist, als das Auge vom Emmetropen. Ein Kleinkind kann locker 10 dpt akkommodieren, dann hat das Auge bezogen auf den Rechtsichtigen den normalen Brechwert, aber um in der Nähe lesen zu können, fehlen nochmals 3 oder 4 dpt. Das schaft der Hyperope nicht mehr, alles bleibt unscharf. Ein weiteres Problem beim Akkommodieren ist die Brechwerterhöhung kombiniert mit Konvergenz, die Augenachsen schwenken Richtung angesehenes Objekt in der Nähe. Dies geschieht grundsätzlich bei Akkommodation. Aufgepasst: Wenn der Emmetrope in die Ferne schaut, dann hat er den geringsten Brechwert und die Augenachsen sind parallel zueinander. Wenn der Emmetrope auf die Nähe akkommodiert, dann schneiden sich die Augenachsen im angeblicktem Objekt. Normales Sehen. Wenn der Hyperope akkommodiert, hier mit 10 dpt, dann sieht er aus der "Ferne" alles Scharf (theoretisich), da aber Akkommodation und Konvergenz verknüpft sind, schneiden sich schon vorher die Augenachsen, aber nicht im angeblicktem Objekt in der Ferne. Jetzt muss der Hyperope auf die Nähe akkommodieren, das geht fast nicht mehr. Durch das Überschneiden der Augenachsen entsteht eine Schielsituation, Akkommodationsexzess, in der Nähe werden nur Doppelbilder erkannt. Das Gehirn unterdrückt dann ein Bild von einem Auge, damit man noch etwas scharf erkennen kann mit dem anderen Auge. Das schlechtere Auge wird "biologisch" abgeschaltet, d. h. der Bildeindruck wird suppressioniert. Wird das nicht rechtzeitig erkannt, verliert dieses Auge seine optimale Sehfähigkeit und der Visus wird sehr schlecht. Daher ist eine Behandlung sofort notwendig, um weitere Sehprobleme zu minimieren bzw. zu stoppen. Mit dem Abdecken des normalen Auges soll erreicht werden, dass das schielende Auge wieder eine annähernde normale Stellung beim Sehen einnimmt. Eine bewährte Methode. Es ist zu hoffen, dass sich die Augenlänge beim Wachstum ändert und sich die hohe Fehlsichtigkeit reduziert. Alles Gute.

ich weiß nur, dass sich das noch "verwachsen" kann. durch die änderung der krümmung und so. warum sollte das jemand gemerkt haben? das kind kennt es nicht anders und konnte also nicht zeigen, dass etwas komisch ist, weil es für sie ja ganz normal ist. und von außen kann man das denke ich auch nur schlecht beurteilen... meine frage ist jetzt eher, was genau ist deine frage? ich hoffe die ärzte konnten euch über alles aufklären? dann sollte es doch eigentlich kene frage mehr geben? :)