Gaben es mal Situationen in eurer Therapie wo der Therapeut/die Therapeutin euch mit ihren Ratschlägen verunsichert hat?


17.08.2023, 17:24

Noch ganz wichtig: einige Tipps können auch verwirrend für einen sein, ohne dass sie schlecht sind. Aber in der Frage geht es wirklich um Bullshit😅

Das Ergebnis basiert auf 5 Abstimmungen

Ja, solch eine Situation gab es leider schon mal (mehrmals) 60%
Nein, hatte Glück🫶🏻 40%

4 Antworten

Nein, hatte Glück🫶🏻

Richtigen Bullshit habe ich noch nicht gehört. Aber ganz ehrlich? Manchmal kann das auch viel anstoßen wenn man völligen Bullshit gesagt bekommt. Bei Patienten, die total in einer "Ja-Aber" Schleife sind und jeden Vorschlag ablehnen, kann ein Bullshit vorschlag denjenigen auch aus der Lethargie holen, und den "Spielball" zum patienten zurückgeben. Er weiß---das geht auf keinen Fall, also muss ich mir selbst was anderes ausdenken...wir nennen das auch paradoxe Intervention...bei manchen Patienten kann das funktionieren, bei manchen haut man dabei leider auch daneben, und es kommt dann zu solchen irritationen.

Grundsätzlich sollte man sich als Therapeut mit Ratschlägen auch eher zurückhalten, es geht viel mehr darum, interpretationen oder techniken anzubieten, die helfen könnten. Nicht immer funktioniert aber jede Methode für jeden, und dann braucht es evt mehrere Anläufe bis ein problem gelöst werden kann...Psychologen sind auch nur Menschen und Gedankenlesen lernen wir im Studium auch nicht

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Psychologiestudium
ChaosAndTrouble 
Fragesteller
 17.08.2023, 17:34

Danke für deine Antwort!! :)

Also ich spreche von gefährlichen Ratschlägen und wenn man nicht ernst genommen wird solche Dinge :)

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Ja, solch eine Situation gab es leider schon mal (mehrmals)

Mit 17 hätte ich eine Therapeutin mit der ich viel über meinen damaligen Freund geredet habe. Das war mir wichtig weil ich mich das erste Mal akzeptiert Gefühlt habe. Ständig sagte sie zu mir: wie soll er sie denn lieben wenn sie sich nichtmal selbst lieben?! Das war damals verdammt hart und definitiv falsch ausgedrückt.

Ja, solch eine Situation gab es leider schon mal (mehrmals)

Leider hatte ich mit 17, als meine Depression begonnen hat, eine furchtbare erste Therapeutin. Ich hatte Suizidgedanken, habe das offen kommuniziert, war brutal labil, wir haben über alles mögliche was schlimm ist gesprochen... am Schluss der Stunde meinte sie, dass ich schon wieder kommen kann aber sie glaubt nicht, dass sie mir helfen kann.

Danke für nichts 👏

Mit Anfang Mitte 20(als ich mich dann wieder getraut habe es nochmal mit Therapie zu versuchen) war ich dann bei einer anderen Dame, die super toll auf Google bewertet war. Wir haben uns gut unterhalten, am Schluss der Sitzung meinte sie "ich glaub ich kann Ihnen nicht helfen, einen weiteren Termin brauchen wir somit nicht vereinbaren"

Danke für nichts 👏

Dann gab es noch 2 andere, an die erinnere ich mich schon gar nicht mehr, aber die beiden anderen und vor allem ihre Aussagen haben lang zum verdauen gebraucht.

2019 war ich stationär in der psychosomatischen Klinik in Windach (sehr zu empfehlen, damals zumindest) und direkt im Anschluss habe ich die passende Therapeutin für mich gefunden. Ich bin sehr glücklich mit ihr.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Nein, hatte Glück🫶🏻

Mit Glück hatte das nichts zu tun. Ich hatte Profis, die keine menschliche Bindung zuließen und nie Ratschläge gaben, da das nicht ihr Job ist. Ich hätte mir welche gewünscht und das bei indirekten Therapeutinnen in Entlastungsgesprächen gefunden.