Fusion von Deutschland und Österreich?
Hallo,
ich habe eine (im Hinblick auf die 30er und 40er Jahre des 20. Jh) etwas brisante Frage: Wäre es zur heutigen Zeit möglich Österreich und Deutschland zu einem Staat zu fusionieren? Ich meine Österreich und Deutschland verbindet seit jeher eine gemeinsame Geschichte und Kultur, nicht nur im Bezug auf den nahreliegenden Umsatand des 2. WKs sondern auch davor: das HHR, welches Jahrhunderte überdauerte wurde von Österreich dominiert, ein Reich, welches im 19. Jh. bei der deutschen Reichsgründung leider ausgeschlossen wurde, da ja die Gründung von Preußen ausging. Die Angleichung unter Hitler war zwar eher eine Besetzung, jedoch kann man schlecht verleugnen, dass Deutschland und Österreich kulturell eng miteinander in Beziehung stehen (lediglich die Diversität der letzten Jahrzehnte treibt diese weiter auseinander). Wirtschaftlich wäre es jedenfalls ein Gewinn an internationaler Stärke und Durchsetzungskraft.
Deshalb frage ich: ist es überhaupt möglich! Hat es jemand in den letzten Jahren bereits versucht bzw. gibt es befürwortende Bewegungen? Und was meint ihr, wäre das überhaupt sinnvoll?
Und ich bitte euch keine abwertenden Hitler-Kommentare oder ähnliches zu stellen. ich denke wir können über das ohne sowas reden ;)
mit freundlichen Grüßen
Nayan11
11 Antworten
Die Idee ist völlig abwegig, da Österreich schon lange einen eigenen Weg geht, eine eigene Identität hat. Es gibt keinen ersichtlichen Grund dass beide Staaten fusionieren sollten. Mal davon abgesehen ist das laut östrreichischem Staatsvertrag auch garnicht möglich und das ist gut so.
Ganz Europa hatte in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Deutschl. gesammelt. Dann würde eine solche Fusion die nationalen Idwentitäten weitestgehend auslöschen und D. würde eh alle Eingemeideten in seinem Sinne vereinnahmen.
Deutschl. ist übrigens keineswegs friedlich, siehe die Kriegsbetweiligungen der Bundeswehr, siehe im Innern die so häufig brenenden Asylunterkünfte.
Deutschl. ist übrigens keineswegs friedlich, siehe die Kriegsbetweiligungen der Bundeswehr,
Ich sehe dies etwas differenziert, denn es gibt auch den Tatbestand von unterlassener Hilfeleistung. Das beziehe ich nicht nur auf einzelne Personen, sondern auch auf Staaten.
siehe im Innern die so häufig brenenden Asylunterkünfte.
Dies ist durchaus widerlich, jedoch meinte ich nicht das Handeln von einigen Kriminellen. Es gibt wohl in jedem noch so "lieben" Staat Irre, die auch mal jemanden ermorden.
nur häufen sich die Schandtaten in den letzten Jahren auf erschreckende Weise und das ist nicht was Übliches, ist nicht hinzunehmen
setz entweder mal ne andere Brille auf, oder lies mal andere Zeitungen, dann erfährst du so auch mal was Anderes, als bis jetzt gewohnt.
setz entweder mal ne andere Brille auf, oder lies mal andere Zeitungen,
Was soll das denn jetzt? Du meinst also, dasz es an einer Brille liegt und an den Zeitungen? Ich kann mir nicht vorstellen, dasz die Zeiten nach dem ersten Weltkrieg, vor dem zweiten Weltkrieg und der zweite Weltkrieg selbst, die wohl recht bedenklich waren, besser waren als das heutige verbliebene Deutschland.
Aus meiner Sicht und Zeitspanne ist Deutschland besser als früher, denn früher Standen meine Verwandten als Wachen im Gefangenenlager oder vor Stalingrad.
dann erfährst du so auch mal was Anderes, als bis jetzt gewohnt.
Und...was bist Du bist jetzt gewohnt? Vielleicht hättest Du selbst mal miterlebt sollen, wie Juden in den Straszen zusammen getrieben wurden, und mit Zügen weggefahren wurden. Dann wüstest Du, das es heute nicht mehr so schlimm ist. Heute ist Deutschland bei weitem besser, als das Deutschland, das ich kennen lernen muszte.
Durch den Staatsvertrag 1955 ist ein Anschlussverbot verhängt bzw. aktualisiert worden.
Zitat Wikipedia zum Staatsvertrag 1955:
Durch den Staatsvertrag 1955 ist ein Anschlussverbot verhängt bzw. aktualisiert worden.
Auf Papier steht immer viel und ist nur so lange bindend, so lange sich die Menschen daran halten. Nach dem 2. Weltkrieg war per Vertrag Berlin unter vier Mächte-Status, so hätte der sowjetische Sektor nie Hauptstadt der DDR hätte werden dürfen. Und? Berlin war Hauptstadt der DDR oder nicht?
Deshalb auch "aktualisiert", weil das Gesetz, wie wir ja alle wissen, vorher schon gebrochen wurde. Jedes Gesetz setzt voraus, dass man sich daran hält, aber natürlich ist das nicht immer der Fall. Sie wollte eine Antwort auf ihre Frage und hat sie bekommen, ich weiß nicht warum man da noch herum diskutieren und alles in Frage stellen muss?
warum man da noch herum diskutieren und alles in Frage stellen
Habe ich doch gar nicht, mein Kommentar war lediglich als Ergänzung zu Deiner Antwort gedacht. Eben, das alles nur so lange so ist wie es ist, so lange die Menschen die es betrifft, sich daran halten. Wenn alle sagen, nö, dann machen sie es eh anders. Wie man so was dann nennt, ist ja erst einmal unwichtig. Es entscheiden jene, die die Macht zur Entscheidung haben, egal was vorher vereinbart wurde. Wenn also die Österreicher mit der Schweiz fusionieren, wer könnte sie daran hindern? Wenn Bundesdeutsche und Österreicher fusionieren, wer will es verhindern, wenn sich Bundesdeutsche und Österreicher einig wären?
Es geht also nur um eine Ergänzung zu Deiner Antwort.
Nein. Das wird durch den österreichischen Staatsvertrag verboten, wäre also rechtlich schwer machbar.
Verträge stehen auf Papier uns sind nur so lange bindend, so lange Menschen sich daran halten. Wenn ich sehe, was bezüglich den Menschenrechtskonventionen viele Staaten unterzeichnet haben und was tatsächlich gemacht wird.....
Auf dem Papier kann viel stehen. Sollten irgendwann Österreicher und Schweizer beschlieszen, dasz sie in einem gemeinsamen Staat leben wollen, welches Papier, welcher Staatsvertrag könnte sie daran hindern? Wer könnte die Bundesdeutschen und die österreichischen Deutschen daran hindern?
Genaugenommen war Österreich lange Zeit ein deutsches Land wie jedes andere, mit dem Unterschied, dass es, wie du schon schreibst, eben 1871 nicht Teil des Deutschen Reichs wurde.
Im Kalten Krieg entwickelte Österreich schließlich eine eigene nationale Identität. Seitdem gibt es keinen Grund, dass Deutschland Österreich aufnimmt. Anders wäre es, wenn sich die meisten Österreicher wieder als Deutsche verstehen würden. Pangermanismus ohne Gegenseitigkeit ist hingegen ganz und gar nicht wünschenswert.
Der österreichische Staatsvertrag beinhaltet ein Anschlussverbot, aber solche juristischen Vorkehrungen verlieren rasch an Bedeutung, wenn sie kaum noch Zustimmung finden.
Interessant. Also meinst du, dass Österreich nicht mehr als "deutsch" angesehen werden kann? Ich meine ich kann schlecht abschätzen inwieweit Österreich sich kulturell in den letzten Jahrzehnten von Deutschland divergieren konnte :-/
Aber deine Überlegung finde ich auch interessant, dass juristische Grenzen eher von der Anzahl der Anhänger einer Idee abhängen :D
@Nayaneleven Es sei zu bedenken, dass schon die kulturellen Unterschiede innerhalb Deutschlands sich stark äußern. Bayern und Hanseaten, Sachsen und Saarländer - da liegen teils Welten zwischen.
Weder Deutschland, noch das kleine Österreich haben jeweils eine überwiegend homogene Kultur. Der wesentliche kulturelle Unterschied liegt in den staatlichen Kulturelementen, die konstruiert werden (politische, nationale, wirtschaftliche Kultur etc.). Allein die Tatsache, dass sich ein Österreicher in der Nationalität nicht als Deutscher sieht, gibt den Anstoß dafür die eigene Kultur (unbewusst oder bewusst) durch staatliche Elemente abzugrenzen. Natürlich ist das nicht allgemeingültig. Vergleicht man Deutschland mit Japan oder Äthiopien wird der kulturelle Unterschied weitaus mehr als eine nationale und staatliche Konstruktion sein. Nur teilen wir mit Österreich nunmal eine Sprache und den weitaus größten Teil der Geschichte. Somit bleibt der wesentliche Unterschied in der nationalen Selbstbestimmung. Doch auch so eine Differenz hat eine Daseinsberechtigung. Die Nation ist ein Konstruktion und sollte unseren persönlichen Wünschen zur Selbstverwirklichung dienen.
Genaugenommen war Österreich lange Zeit ein deutsches Land wie jedes andere,
Genau genommen ist Österreich noch immer ein deutsches Land, so Sachsen oder Hessen auch deutsche Länder sind. Selbst die Eidgenossen der Schweiz sind Deutsche, nur dasz sie eben nicht dem einem gröszerem Bund BRD beitraten. Mecklenburger sind genau so Germanen, so Schweizer oder Lichtensteiner Germanen sind. Die Deutschen der Schweiz hatten nur nach Karl ihr eigenes Ding gemacht. Genau genommen hätte ja die DDR nicht der BRD beitreten müssen. Sie hätte ja auch mit Lichtenstein zusammen gehen können. Die Hoheitsgebiete der Deutschen Nation ist geprägt von Kleinstaaterei und es gab immer wieder versuche, einen gemeinsamen Staat zu errichten. Dies gelang genau genommen nur als Heiliges Römisches Reich - Deutscher Nation. Von mir aus hätte es auch keine Einheit mit der DDR geben müssen. Mauer weg, Diktatur weg, das ist doch was zählt. Warum nun wegen dem Fall der Mauer unbedingt die DDR und BRD zusammen kommen muszten? Mir wäre es egal gewesen. Es hätte dann eben vier gröszere deutsche Staaten gegeben, nah und?
Nun sind es halt nur noch drei und Lichtenstein. Geht es nun den Lichtensteinern schlechter, nur weil sie keine Union mit der Schweiz eingehen oder mit Österreich oder oder oder? Hinzu kommt, dasz die Schweiz eigentlich nicht die Schweiz ist. Die Schweiz ist historisch betrachtet nur ein Teil von dem, was wir heute als Schweiz bezeichnen. Das wäre ja fast so, als würden wir heute alle Deutschen als Hessen bezeichnen. Weiterhin kommt noch hinzu, dasz schon vom Dialekt her, ich Niederländer und Norweger besser verstehe als Schwaben. Mir sind Niederländer und Norweger vom Gefühl her deutscher als Bajuwaren. Liegt vermutlich auch daran, das durch die Hanse und das Platt der Hanse, man sich sprachlich einfach nahe war und die selbe Sprache hatte. Leider kann heute kaum noch einer richtig platt, auszer die Niederländer oder Norweger, denn für mich klingt das wie eine nette Form von Platt.
@Abahatchi "Deutsch" als Nationalität ist, wie die Nation selbst, eine Konstruktion - das ist der wissenschaftliche Konsens. Germanisch ist eine Sprachgruppe, keine Sprache. Entsprechend sind norwegisch und niederländisch nicht nur Dialekte. Auch was eine Sprache ist und was sich ihr zuordnen lässt, kann meist wissenschaftlich geklärt werden.
Das Heilige Römische Reich war kein Versuch die deutsche Kleinstaaterei aufzuheben. "Deutsch" zu sein war bis zur
Entwicklung des modernen Nationalismus eine hintergründige Information, die fast nichts mit den politischen Verhältnissen zu tun hatte - bzw. ließ sich das Gegenteil bisher nicht nachweisen.
Deutsch zu sprechen und deutsch zu sein, sind oft genug zwei verschiedene Dinge.
Hast du es schon einmal mit Geschichte probiert. Vor 1871 war das "Deutsche biet" ein Haufen von 29 zerstrittenen Ländern. Da war "Österreich" schon 600 Jahre ein Reich -ein Vielvölkerstaat. Wollen die Österreicher "Deutsche" sein-welche Deutsche. usw
@WDHWDH Du scheinst nicht mal bis zum Ende meines ersten Satzes gelesen zu haben. Ansonsten würdest du die Reichsgründung von 1871 nicht als eine von dir eingeworfene Information betrachten.
Deutschland war ein zerstrittener Haufen vieler Staaten - und v.a. Österreich war einer von ihnen.
Es gehört zu einem Staat zudem deutlich mehr als andere Völker, um ein Vielvölkerstaat zu sein. Diese anderen Völker tendierten dazu sich von den deutschen Österreichern abzugrenzen, v.a. die Ungarn. Österreich war kein Vielvölkerstaat, sondern wurde es erst 1867 mit der Umformung zu Österreich-Ungarn. Mit dem Zusammenbruch Österreich-Ungarns erneute sich die Frage eines im deutschen Nationalstaat eingebundenen Österreich.
Die Absonderung Österreichs aus der deutschen Geschichte wird in der seriösen Geschichtswissenschaft von niemandem betrieben. Es war unbestreitbar deutsch. Auch der Begriff "Großdeutsche Lösung" zum 19. Jahrhundert wird dir wahrscheinlich etwas sagen.
nein. Und es wäre für kein Gewinn. Die Akzeptanz in Österreich wäre sehr, sehr schlecht. Schon alleine die Idee lässt einem alle Haare zu berge stehen.
Insofern stellt man sich mit so einem Vorschlag sofort selbst in die rechtsextreme Ecke, ganz eindeutig...
Mhmm, also sind die Österreicher eher abgetan von Deutschland oder wie darf ich das jetzt verstehen? :-/
Ja das stimmt. Schade eigentlich, dass die Menschen alles direkt mit dem Nationalsozialismus in Verbindung bringen. Naja…
Schau, die Deutschen mögen sich ja untereinander auch nicht, Ossis gegen Wessis, Bayern gegen Preussen, Ostfriesen für alle die dümmsten (oder doch die Bayern? oder gar die Schwaben?)
Von aussen wird Deutschland als eine grosse Einheit wahrgenommen und erschreckt alleine durch die Grösse.
Wenn du also als Deutscher auf die Idee kommst, Österreich zu annektieren, wirst du auf wenig Gegenliebe stossen.
Sogar die Ossis, die ja selber für den "Anschluss" der DDR an die BRD gestimmt haben, und in die die BRD 2 Billionen Euro gebuttert hat, und die sich kulturell als "Deutsche" wahrnehmen beklagen sich doch heute über die "Wiedervereinigung"...
Was wäre daran nicht gut? Ich sehe zwar momentan keinen Grund für eine Fusion dieser beiden deutschen Staaten, aber was wäre denn so schlimm, wenn Schweiz, Lichtenstein, Österreich und die Bundesrepublik Deutschland nach sehr langen Zeiten wieder einen mehr oder weniger einheitlichen Staat bilden? Immerhin sind es alle friedliche und demokratische Staaten! Wenn es die Menschen wollen würden, wer sagt denn, dasz Österreichern nicht das Papier "Staatsvertrag" ignorieren könnten? Wer wollte sie denn daran hindern können? Wer wollten es denn verhindern, wenn sich 96 Millionen Menschen dafür entscheiden würden, in einem Bund zu leben? Was heute viele als Deutschland bezeichnen, ist ja nur ein Bund. Ein Bund aus Bayern, Sachsen und anderen Kuriositäten. Ob sich diesem Bund deutscher Staaten wie 1990 nicht nur Mecklenburg oder Anhalt schlieszen, sondern auch noch Lichtensteiner, wenn juckts?
Grusz Abahatchi