Funktionen der Religionen Erklärung?


22.05.2022, 21:12

Mit einem Beispiel bitte!#

Gute Nacht

5 Antworten

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Weltanschauliche Funktion:

Menschen haben ein Bedürfnis, sich die Vorgänge zu erklären, die um sie herum geschehen. Sich ein möglichst geschlossenes Bild von der Welt zu machen. Das können Religionen leisten, sie erklären Ursprung und Regeln der Ereignisse, die wir beobachten können, nichtreligiöse Denksysteme können das allerdings auch zufriedenstellend leisten. Sie erfordern nur meist erheblich mehr Wissen und Bildung, um sie als umfassend zu empfinden.

Gesellschaftliche Funktion:

Das gemeinschaftliche Verehren von Gottheiten verbindet, schafft Kultur und untermauert bestimmt Gebräuche mit einem als wichtig empfundenen Sinn. Alle Religionen kennen Feiertage, Kunst, Gesänge. Das verbindet und gibt einen Bezugspunkt, auf den sich der Einzelne ausrichten kann. Akzeptanz oder Ablehnung auf einen gemeinsamen Bezugspunkt hin strukturiert die Gesellschaft. Menschen, die ein Repertoire an gemeinsamen Erzählungen haben, können sich einfacher verständigen.

Ethische Funktion:

Alle Gesellschaften haben Moralvorstellungen und geben sich Gesetze. Eine Legitimierung dieser Gesetze durch Religion sorgt dafür, dass diese besser verinnerlicht und eingehalten werden. Die Furcht vor einer menschlichen Strafverfolgung ist leichter abzutun, als die vor einer göttlichen. Die Moral von Menschen ist diskutierbar, die von Göttern nicht.

Psychische Funktion

Jeder Mensch erlebt Dinge, die ihn belasten und aus der Fassung bringen, oder hat Zukunftsängste. Die Vorstellung von irgendwelchen Mächten beschützt zu werden oder geholfen zu bekommen ist psychisch entlastend. Das Gefühl durch Anrufen der Gottheit auf das eigene Schicksal Einfluss nehmen zu können schützt vor dem zerstörerischen Gefühl der Hilflosigkeit.

Alle diese Dinge spielen sich in der materiellen Welt ab. Da kann man Religion einfach als eine Funktion verstehen, die der menschliche Geist halt evolutionär entwickelt hat, weil Gesellschaften mit Religion Vorteile haben. Sie kooperieren besser, bekommen selbstsüchtige Individuen besser in den Griff, sind solidarischer gegen Gruppenmitglieder und pflanzen sich schneller fort. Das sind alles Evolutionsfaktoren, die für Religion sprechen.

Jetzt verrate ich dir mal, worum es wirklich geht bei Religion und das hat mit Funktionen und Evolution herzlich wenig zu tun.

Es geht um die Verbindung mit der Macht, die Himmel und Erde gemacht hat. Darum zuzugeben, dass der menschliche Geist niemals erklären kann, was ist und warum etwas ist, und trotzdem überzeugt zu sein, dass alles einen Sinn hat.

Darum, den eigenen kleinen Geist mit dem Geist zu verbinden, der Leben und Ordnung in diesem Universum erschaffen hat. Darum, dankbar und glücklich zu sein, trotz allen Leides, in dem Wissen, dass sich in Gott alle Widersprüche und Gegensätze auflösen.

Darum, nach ihm zu suchen, und in ihm zu leben. Was wir ohnehin alle tun, nur viele kriegen es halt nicht mit, weil sie gerade mit was anderem beschäftigt sind.

Der Religion eine Funktion zuzuweisen liegt neben der Sache, es ist eine materialistische Suggestion, wenn man die den Eindruck erweckt das Religion etwas sei, dass einen Zweck erfüllt wie ein Werkzeug.

Das liegt geanso daneben, wie wenn man fragt welche Funktion Freude, Dankbarkeit Trauer oder Verzweiflung haben.

Die Funktion der "Religion" (Offb.17,1-4)

ist "Offb.12,9" !

Woher ich das weiß:Recherche

Wo hast du diese Aufzählung her? Dort sollte es auch Erklärungen und Beispiele geben.

Oder hast du dir diese "Funktionen" nur ausgedacht?