Freundin beleidigt Mutter aufs Härteste - was nun?

Claphamroad  21.01.2024, 22:27

Wie lange seid ihr zusammen gewesen bevor ihr das Kind bekommen habt?

MB176 
Fragesteller
 22.01.2024, 20:19

Bis vor der Geburt unseres Kindes sind es 4 Jahre.

Claphamroad  22.01.2024, 20:34

Sie ist deine Freundin, wollte ( will) sie denn dich heiraten? Ist das Thema kein Streitpunkt?

MB176 
Fragesteller
 22.01.2024, 21:02

Schon vor der Geburt unseres Kindes kam mir dieser Gedanke. Nur das Kind war schneller da und nun ist dieser "Wunsch" aufgrund der Geschehnisse für mich in weite Ferne gerückt.

5 Antworten

Wie sieht das ganze denn in Punkt Erziehung aus? Wie erzieht ihr euer Kind, haben du und deine Freundin da die gleichen Vorstellungen? Wie verhält es sich mit deiner Mutter oder deiner anderen Familienmitglieder? Hier gibt es sehr oft unterschiedliche Ansichten, wie das Kind am besten erzogen wird, grade auch bei der älteren Generation. Stehst du da mit deiner Freundin auf einer Linie?

Für deine Freundin war der Moment als deine Mutter ihr das Kind „weggenommen“ hat vielleicht ganz anders, habt ihr da miteinander geredet? Sie war noch voller Hormone und hatte zwei Tage vorher entbunden, wie war die Geburt oder gab es andere Probleme? Als Hebamme hätte deine Mutter vielleicht anders reagiert wie als Oma, Hebammen sind oftmals gegen das „Wanderpokal-Baby“ und vertreten die Meinung, dass das Baby bei der Mama sein sollte und erstmal die Bindung zur Bezugsperson gestärkt werden sollte, der Papa natürlich als zweite Bezugsperson.

Wahrscheinlich hat sie hier jetzt einiges aufgestaut, bei euch beiden und ihr hätten wahrscheinlich viel früher die Probleme besprechen sollen. Ihr könnt das nur als Team lösen, du und deine Freundin wollt das beste für euer Kind und solltet nicht gegeneinander arbeiten. Manchmal fühlt man sich einfach komplett missverstanden oder möchte es sogar, ohne sich dessen bewusst zu sein, deswegen hilft nur darüber zu sprechen. Wenn du in eurer Beziehung noch eine Chance siehst, dann sollten ihr beide das gemeinsam als Team angehen und euch Hilfe holen.

Wie kommt sie denn mit ihrer Mutterrolle zurecht, wie alt ist euer Sohn, wie verlief der Umzug, arbeitet sie, schreit euer Sohn viel, fühlt sie sich überfordert, wir sind die Nächte? Es ist leider sehr oft so, dass man als Mutter sich für alles verantwortlich fühlt und trotzdem nichts schafft, der Haushalt wird nicht fertig oder sie macht jeden Tag nur das gleiche um Fiat in einem Trott, die Nerven liegen blank und die macht sich vorwürfe keine gute Mutter zu sein. Noch dazu euer Streit und die Abneigung die sie vielleicht durch deine Familie spürt (egal ob vorhanden oder nur eingebildet). Sie hat sich auch für die Beleidigung entschuldigt, da hat sie ja eingesehen, dass das nicht richtig ist. Die Frage ist nun, ob du ihr das verzeihst oder ewig vorhalten wirst.

So wie du dir das hier einmal alles von der Seele geschrieben hast, braucht sie das vielleicht auch und ist genauso unzufrieden (mit sich und der ganzen Situation). Ich hoffe ihr findet einen gemeinsamen Weg, auch wenn es manchmal nicht leicht ist. Ich will deine Freundin auch nicht in Schutz nehmen, noch deine Mutter dafür verantwortlich machen oder dir die Schuld dafür geben, denn manchmal weiß man einfach nicht warum sich jemand genau so verhält und alles einfach nur auf Missverständnissen beruht, die sich immer weiter aufbauen und alles verschlimmern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Mutter 🤱🏼
MB176 
Fragesteller
 22.01.2024, 20:58

Danke nochmal für deine umfangreiche Antwort. Ich weiß nicht, ob ich noch mehr preisgeben kann, da ich nun befürchte, dass meine Freundin vielleicht gar eines Tages über diesen Foreneintrag stolpern und anhand der Schreibweise ein paar Übereinstimmungen herauslesen könnte. :-/ Es ist schon schwierig genug und ich komme einfach mit der Aussage nicht klar - Hormone hin oder her. Es gibt einfach Dinge, die man einfach nicht aussprechen darf, selbst in einer Ausnahmesituation. Mir würde zumindest nie in den Kopf kommen meine Freundin so "derb" zu beleidigen.

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Qiboo  23.01.2024, 09:56
@MB176

Manchmal sagt man Sachen, weil sie raus müssen, weil man dermaßen unter Druck steht und ein Ventil braucht. Vielleicht ist irgendetwas (wieder) vorgefallen und hat das Fass zum überlaufen gebracht, kann eine Kleinigkeit gewesen sein oder etwas ganz banales.

Sie hat sich entschuldigt, wenn du die Entschuldigung nicht akzeptieren kann und ihr das nicht verzeihst, dann musst du die für dich entsprechenden Konsequenzen ziehen. Dennoch wäre es angebracht, wenn ihr beide miteinander redet, gerne auch mit einer außenstehenden und neutralen Person oder ihr macht eine Paartherapie.

Ihr beide habt euch für eine Familie entschieden und ein Kind, dadurch seid ihr immer verbunden. Ist diese Liebe durch eine unpassende und rausgeplatzte Beleidigung unwiderruflich für dich zerstört, trotz Entschuldigung?

Eine Beziehung ist immer Arbeit und durch ein Kind wird sie manchmal auf gnadenlose Weise strapaziert, aber ihr solltet als Team zusammen arbeiten und gemeinsam daran wachsen. es heißt nicht umsonst, dass das erste Jahr mit Kind eine Zerreißprobe ist, da man durch den ganzen Schlafmangel und alles selbst an seine Grenzen kommt und dann „triggert“ einen irgendeine Kleinigkeit und es kommt schnell zum Streit. Entweder ihr zerbrecht daran (eure Liebe und Beziehung) oder aber ihr wachst dadurch stärker als zuvor zusammen.

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Am besten Holst du dir externe Hilfe (bestenfalls einen Therapeuten) dazu, damit du und er ihr klar machen könnt, was genau ihr Verhalten bewirkt. Sie kann den kleinen weder dir, noch deiner Mutter oder sonst wen vorenthalten, da ihr beide die Eltern seid

Irgendwie hört sich das nach einer Wochenbettdepression an, die sich auf eine bestimmte Person bezieht.

Vielleicht sollte deine Freundin einen Therapeuten aufsuchen.

Ihr Verhalten ist frustriert. Warum ausgerechnet nach der Geburt ist es ausgebrochen:

Vielleicht ist es so:

1. Sie glaubt von deiner Familie nicht hochgeschätzt zu werden und hat gehofft, mit dem Kind ändert sich ihre Lage schlagartig. Was wohl nicht passiert ist. Statt einer Begeisterung ihr gegenüber hat sie die Begeisterung ( nur) dem Kind gegenüber erfahren. Deine Mutter hat das Kind in die Hand genommen und nicht sie. Auch weiterhin geniesst nur das Kind die volle Aufmerksamkeit deiner Familie, sie sei nur ein Anhängsel vom Kind. Sie ist verbittert deswegen und sabotiert deine Familie.

Oder/und:

2. Sie hat erwartet, dass du ihr einen Antrag machst als sie schwanger geworden ist oder sofort nachdem das Kind da ist. Das ist nicht geschehen und geschieht immer noch nicht. Sie " bestraft" dich dafür, indem du ihr nichts recht machen kannst ( die Wohnung sei schlecht, die Feierlichkeiten seien schlecht, deine Familie sei schlecht).

3. Die Mutter als " Schl.." zu bezeichnen ist extrem respektlos. Sie hat sich entschuldigt, was gut ist. Ob du das aber verzeihen kannst, ist eine andere Sache.

Das sind alles Vermutungen, da ich euch nicht kenne. Überlege es dir, ob irgendwas davon zutreffen könnte und falls ja, ob man damit was machen kann.

Im Prinzip braucht Deine Frau psychologische und therapeutische Hilfe.

Auch wenn es etwas schräg klingt: alkoholkranke Menschen brauchen Hilfe. Bekommen sie diese Hilfe nicht ==> werden sie nicht gesund, dann zerstören sie die sozialen Beziehungen. Manchmal ist es wichtig, dem akoholkranken Menschen ein Ultimatum zu setzen: Du holst Dir jetzt psychologische / therapeutische Hilfe, oder unsere Familie wird zerbrechen - und das werde ich nicht unterstützen. Termin ist zu setzen.... ggf. Hilfe zum Suchen eines Psychologen/Therapeuten anzubieten.

Und ähnlich würde ich mich auch an Deiner Stelle Deiner Frau gegenüber verhalten. Halte ihr vor Augen, dass sie Handlungen völlig anders interpretiert, als das gesamte soziale Umfeld. Entweder alle Menschen erkennen nicht die Realität und brauchen Hilfe - oder diese eine Person.