Frauen im Deutschen Kaiserreich und BRD?

4 Antworten

Im Kaiserreich bis zur alten BRD hin waren die Frauen entrechtet. Es herrschten die drei K vor Kinder, Kueche, Kirche bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg vor.

Die Zugestaendnisse fuer Frauenrechte wurden ihr ganz zaghaft und in Abstaenden gemacht, der Spiegel hat sie mit der Ausgabe Nr.3/14/2017 gelistet, es ist eine ganze Latte die da zusammenkommt.

Somit kann mit Fug und Recht gesagt werden, fuer die Frauen in dieser genannten Zeit, gab es keine grossen Unterschiede.

Woher ich das weiß:Recherche
CS1997 
Fragesteller
 17.05.2020, 11:15

Vielen Dank für die Antwort!:)

Kann man denn sagen ob das Deutsche Kaiserreich und die BRD fortschrittlich oder rückwärtsgewandt sind?

Ich denken eher, dass man nicht 100% sagen kann, ob der jeweilige Zeitraum konservativ oder modern ist. Beide hatten negative Aspekte. Eigentlich durch die Frauenbewegung in beiden Zeiträumen also Kaiserreich und BRD wurde es ja positiv

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CS1997 
Fragesteller
 16.05.2020, 22:24

Ich habe schon alle Informationen raus gesucht. Das war nur ein kleiner Teil, was ich geschrieben habe. Ich weiß nur nicht welcher Zeitraum eher modern oder konservativ ist

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adelaide196970  17.05.2020, 10:32
@CS1997

jede dieser Zeiten hatte modernes. Aber aus unserer heutigen Sicht war eigentlich alles altmodisch. Vor dem 1 Weltkrieg waren die Frauen freier, Hitler hat sie dann wieder in die Unfreiheit gedrängt. Nach dem 2. Weltkrieg wirkte das noch ein lein wenig nach, auch darum, weil man wieder gemütlich zu Hause sein wollte. Aber nicht lange, da ging die Emanzipationswelle wieder richtig los.

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DerRoll  17.05.2020, 11:13
@adelaide196970

Ein paar nichtsoFunfacts:

Bis 1958 durften Frauen in der BRD ohne Erlaubnis des Ehemanns keinen Führerschein machen

https://www.sueddeutsche.de/auto/100-jahre-fuehrerschein-die-bewegende-lizenz-1.448622

Bis 1977 (!) durften sie ohne Zustimmung ihres Ehemanns keinen Job annehmen, bis 1962 kein Bankkonto eröffnen und erst 1969 galten sie als "voll geschäftsfähig"

https://www.focus.de/wissen/mensch/geschichte/tid-21578/zum-weltfrauentag-meilensteine-der-frauenemanzipation-in-deutschland-die-erste-frau-die-ohne-erlaubnis-ihres-ehemannes-arbeiten-darf_aid_605621.html

https://fondsfrauen.de/frauen-im-deutschen-recht-keine-50-jahre-ist-es-her/

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adelaide196970  17.05.2020, 11:27
@DerRoll

Diese Broschüre stimmt nicht mit der Wirklichkeit überein. Das hieße also, wenn eine Frau nicht verheiratet war durfte sie alles und wenn sie leider verheiratet war, dann durfte sie gar nichts. Und wenn sie "getrennt lebte" dann durfte sie plötzlich auch wieder alles. Du mußt bei der Broschüre, die du angegeben hast, ganz unten die Kommentare von Rechtsanwälten lesen, da hast du dann die Wahrheit !!! Ich könnte sie dir auch sagen, aber das würde mir jetzt zu viel Zeit kosten.

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CS1997 
Fragesteller
 16.05.2020, 22:33

Ich denken eher, dass man nicht 100% sagen kann, ob der jeweilige Zeitraum konservativ oder modern ist. Beide hatten negative Aspekte. Eigentlich durch die Frauenbewegung in beiden Zeiträumen also Kaiserreich und BRD wurde es ja positiv

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DerRoll  16.05.2020, 22:38
@CS1997

das ist wiederum eine richtige Beobachtung.

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Das Frauenbild in den Jahren des Kaiserreichs und der Nachkriegsära ähnelt sich in erschreckender Weise. Das Frauenbild im Kaiserreich hast du ja bereis beschrieben, wobei im Kaiserreich schon enorme Unterschiede zwischen bürgerlichen Frauen und Frauen aus der Unterschicht bestanden.

Bürgerliche Frauen wurden von klein auf darauf getrimmt, Hüterinnen des Hauses zu sein und ihrer Familie eine "gute" Mutter. Nur wenige Frauen schafften es an die Universitäten oder gar zu wissenschaftlichen Ehren.

Frauen aus niedrigen Schichten arbeiteten in aller Regel, bevor sie heirateten (als Dienstmädchen oder Magd) und dann vollauf mit der Familie beschäftigt waren.

Nach Zusammenbruch des Kaiserreiches schafften es viele Frauen, die schon während des Ersten Weltkriegs das Land am Laufen gehalten hatten, die eingefahrenen Strukturen etwas zu durchbrechen.

Es gab Politikerinnen, Frauenrechtlerinnen, Wissenschaftlerinnen, aber auch berufstätige Frauen, die als Sekretärinnen, Krankenschwestern, Telefonistinnen und dergleichen die Arbeitswelt eroberten und plötzlich auch Hosen trugen, Zigaretten rauchten oder öffentlich Alkohol tranken. Auch das waren damals Zeichen der Emanzipation - wir dürfen das jetzt auch!

Mit Beginn der Nazizeit ließen sich die Frauen einmal mehr in die alten Rollenmuster zurückdrängen und die "deutsche Mutter" wurde für lange Jahre zum Idealbild der Frau. Ich sage "ließen", denn die Nazis wurden nicht nur von Männern, sondern auch von Frauen gewählt. Für mehrfache Mütter gab es das Mutterkreuz und die "anständige deutsche Frau" trug keinen Kurzhaarschnitt mehr, zog sich wieder Röcke an und rauchte nicht mehr in der Öffentlichkeit.

Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs und in dessen Verlauf mussten die Frauen zwangsläufig - natürlich unter Aufsicht der in der Heimat verbliebenen Männer - die Arbeit im Reich übernehmen, auf den Bauernhöfen, in den Fabriken und Büros. Und nach dem Zusammenbruch mit der Organisation des Wiederaufbaus.

Dabei sollte einmal die Mär von den "Trümmerfrauen" korrigiert werden. Denn während des Krieges musste die Arbeit von den Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern erledigt werden und nach dem Krieg gab es dafür erhöhte Nahrungsmittelzuteilungen oder NS-belastete Menschen wurden dafür abgestellt. 90 Prozent der Räumarbeiten dürften aber von Baumaschinen erledigt worden sein, denn Bagger, Planierraupen und Baufahrzeuge gab es nach dem Krieg in Deutschland immer noch.

Trotzdem ist es ein Fakt, dass viele Männer noch in Gefangenschaft waren und die Arbeit zuhause von den Frauen erledigt werden musste, wobei die Arbeit in erster Linie in der Organisation des Überlebens in einem hungernden Land bestand.

Mit der Rückkehr der Kriegsgefangenen und dem Aufbau der Struktur zweier deutscher Staaten ab etwa 1946 teilt sich das Land in zwei Sphären. In der Sowjetzone, der späteren DDR geht man den Weg der offiziellen Emanzipation, in dem Frauen die gleichen Rechte gegeben und die gleichen Pflichten abverlangt werden. Mit allen Sonnen- und Schattenseiten, für die ich allerdings kein Experte bin, da ich im Westen aufgewachsen bin.

In den drei Westzonen, die einmal zur BRD werden sollten, setzten die Siegermächte auf den Aufbau von Strukturen, die sich an den vor der Nazizeit (und auch während!) herrschenden Strukturen orientierten. Hier sprangen vor allem auch die Kirchen in die Bresche, die auch während der Nazizeit einigermaßen gut organisiert waren und diese auch relativ unbeschadet überstanden hatten. Deren fortschrittliche Geistliche waren eliminiert worden und die stockkonservativen Kreise übernahmen das Regiment - mit einem Frauenbild, das sich eher am Kaiserreich orientierte als an den Zwanzigerjahren.

Mit anderen Worten: es ging in Sachen Frauenbild mit Volldampf zurück ins 19. Jahrhundert, so dass annähernd 20 Jahre lang eine Gesellschaft gepflegt wurde, die trotz im Grundgesetz festgeschriebener Gleichberechtigung diese kaum kannte. Ausnahme waren die wenigen Frauen, die unverheiratet bleiben und denen nun auch eine persönliche Entwicklung möglich war. Sie aber galten oft nicht ganz zu Unrecht als "alte Jungfern".

Erst mit dem Aufkommen der Pille, die es möglich machte, Sex zu haben ohne Unmengen an Kindern zu bekommen, und mit der Studentenrevolution von 1968, die alte Gesellschaftsbilder nachhaltig ins Wanken brachte, kam Bewegung in die Gesellschaft. Die Entwicklung in Richtung Emanzipation sollte aber noch Jahrzehnte dauern, ging auch einige Irrwege und ist heute noch lange nicht abgeschlossen.

Und immer noch gibt es reichlich Menschen und Institutionen, die dem modernen Frauenbild mehr als skeptisch gegenüberstehen. Auch viele zugewanderte Kulturen haben heute wieder enorme Probleme damit.

CS1997 
Fragesteller
 17.05.2020, 11:14

Vielen Dank für die Antwort!:)

Kann man denn sagen ob das Deutsche Kaiserreich und die BRD fortschrittlich oder rückwärtsgewandt sind?

Ich denken eher, dass man nicht 100% sagen kann, ob der jeweilige Zeitraum konservativ oder modern ist. Beide hatten negative Aspekte. Eigentlich durch die Frauenbewegung in beiden Zeiträumen also Kaiserreich und BRD wurde es ja positiv

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Altersweise  17.05.2020, 12:28
@CS1997

Das Kaiserreich war sehr zukunftsorientiert und richtig fortschrittsgläubig, ebenso wie die junge BRD. Allerdings bezog sich das allein auf den technischen Fortschritt. Der konnte mit einer Waschmaschine auch der Frau das Leben einfacher machen - halt in der Waschküche.

Gesellschaftlich waren beide sehr konservativ.

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CS1997 
Fragesteller
 17.05.2020, 13:07
@Altersweise

Ja genau in Aspekten wie z.B. Ehe und Familie, Bildung und Arbeit, rechtliche Lage waren sie sehr konservativ. Die Frauenbewegung hat sehr viele Rechte erkämpft und deshalb kam man es ja auch nicht genau sagen oder? Weil das gleicht sich irgendwie aus

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zetra  17.05.2020, 13:51

Fortschrittlicher waren die Frauenrechte gegen ueber der Schweiz, denn diese durerfen ja erst seit kurzem waehlen

1950 Frauen in DE, dawar die Hausfrau das typische Bild.

1957 ab dato duerften die Frauen ihr vermoegen selber verwalten

1962 Ohne Zustimmung des Mannes durfte ein Bankkonto eroeffnet werden.

1969 Verheiratete Frauen waren ab dann Geschaeftsfaehig.

1977 Die Frauen duerfen ohne Zustimmung des Mannes arbeiten.

2001 Frauen duerfen zum Bund.

2013 Frauen haben einen Ansruch auf einen Kitaplatz.

2014 Muetterrente , die Erziehung wird mit in die Rente einbezogen.

2016 Schadenersatz wenn kein Kitaplatz bereitgestellt werden kann. Einklagbar.

Das sind Zeiten, die in der viktorianischen Zeit in England vermutet werden und nicht in der BRD.

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1910 schrieb eine Berliner Zeitung dass wenn das mit der Emanzipation der Frauen so weiter gehen wird hätten wir in 100 Jahren eine weibliche Kanzlerin

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich viel mit Geschichte und Politik