Franz Liszt - Mazeppa: spielerische Schwierigkeiten?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ist das eine Hausaufgabe im Fach Musik für Schüler, die gar nicht Klavier spielen? Dann ist sie ganz unsinnig. Wie soll jemand, der nicht Klavier spielt - und solch virtuose Werke schon gar nicht - beurteilen können, was genau hier schwierig ist, und das auch noch mit Worten beschreiben?

Ich beschränke mich einmal auf die abgebildete Notenseite:

Die Grundschwierigkeit besteht darin, dass der Notentext komplex ist, es sind sehr viele Noten zu spielen, und die auch noch recht schnell.

T 159 - 166
Die rechte Hand (RH) spielt Triolen, die linke Hand (LH) spielt duolisch. Die Bewegungsformen der beiden Hände sind unterschiedlich. Hier braucht es also eine gute Unabhängigkeit der beiden Hände. Dabei hat die RH gebrochene Akkordfolgen über die halbe Klaviatur zu spielen mit zum Teil unbequem zu greifenden Akkorden.

T 167 u. T 169
Beide Hände spielen hier zweistimmig, diese vierstimmigen Passagen sind Umkehrungen von verminderten Akkorden in Verbindung mit zweistimmigen chromatischen Tonleiterpassagen. Dies hat vor Liszt so noch niemand fürs Klavier geschrieben, deshalb gibt es für die Hände keinen 'Wiedererkennungs-Effekt'. Man muss hier tatsächlich Griff für Griff neu üben.

T 168 u. T 170
Gebrochene Akkorde, die für kleine und mittelgroße Hände schwierig zu greifen sind.

T 171 - 173
Durchgehend 'vollgriffige' Akkorde, die Sprünge von den Sechzehntel-Akkorden zu den Achtel-Akkorden sind sehr anspruchsvoll.

T 174 - 176
Auch hier durchgängig vollgriffige Akkorde, zum Teil sehr komplex, besonders weitgriffig in der LH in den beiden letzten Takten: Rahmenintervalle sind None, Dezime und sogar Undezime.

Ich hoffe, das hilft Dir ein bisschen. Falls Du Fragen hast, kannst Du gerne fragen.

annonymus702  16.05.2020, 00:12

Stimme dir bei allem zu, aber denkst du wirklich, dass viele Noten und komplexer Notentext noch ein Problem sind, wenn man bis hierhin kommt? Man ist ja dann quasi durch die gesamte Klavierliteratur hoffentlich durch, bevor man sowas spielt, also hat man hoffentlich schon sämtliche Übetechniken um komplexe Sache auf simple Muster runterzubrechen...

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Arlecchino  16.05.2020, 00:45
@annonymus702

Das ist nicht falsch, was Du schreibst. Aber hier geht es ja nicht um die Betrachtung aus der Sicht des Pianisten. Wie ich in den ersten Zeilen geschrieben habe, stellt sich ohnehin die Frage nach dem Sinn dieser Aufgabe.

Wenn hier Schüler, die zum weitaus überwiegenden Teil nicht Klavier spielen, ein virtuoses Klavierstück anhören und ansehen und die Schwierigkeiten beschreiben sollen, kann man nicht die grundlegende Anforderung übergehen mit der Begründung: Die ist ohnehin klar und deshalb nicht mehr erwähnenswert. Den meisten Schülern ist heute praktisch nichts von dem bekannt, was da musikalisch und technisch geschieht.

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Entenklo  20.05.2020, 15:11

Respekt! ;D

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Arlecchino  20.05.2020, 19:57
@Entenklo

Ja, nett, Deine Reaktion, danke!
Leider passiert es oft, dass man gerade auf die Antworten, für die man sich richtig Zeit genommen hat, keinerlei Reaktion des Fragestellers erfährt. Ich weiß nicht einmal, ob er meine Antwort überhaupt gelesen hat.

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Gute frage,

-vielleicht unter anderem, dass es sehr schwierig werden kann, es sauber zu spielen bzw. die Noten sauber anzuschlagen, gerade wenn man sehr schnell so viele Oktaven spielen muss und man mit den Händen an manchen Stellen springen muss, da kann das schon mal sehr schnell sehr ungenau werden

-sieht an manchen Stellen auch recht schwer zu greifen aus, zumindest wenn man kleinere Hände hat, hier kann man sich wieder sehr schnell verspielen, wenn man gleichzeitig schnell und laut spielen will

leberwurst20 
Fragesteller
 15.05.2020, 16:31

Dankeschön hat mir sehr weitergeholfen :)!

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Spiele es selbst. . .

Ich kann dir sagen dass sobald die Terzen anfangen du ziemlich schnell raus bist. Man braucht generell wenn man die Etüden von Listzt oder die Listzt/ Paganini spielet eine bestimmte Erfahrung und viele Nerven.

Die Spielschwierigkeit ist 90-100%. Es hat ein Vorzeichen was die Arbeit manchmal erleichtert. Zumindest beim Lesen.

Die Noten sind lesbar. Langsam kann man das unglaublich schön spielen aber sobald es zu einen schnellen Tempo ankommt da verliert man schnell die Kontrolle.

Ich empfehle generell bei solche Stücke ein Flügen der mittlere bis schwere Mechanik hat zu nehmen weil man damit mehr auf Feingefühl achten kann.

Noch ein Tipp Geschwindigkeit auf Italienisch = TEMPO

leberwurst20 
Fragesteller
 15.05.2020, 16:07

Danke für deine Antwort! Könntest du vielleicht etwas genauere Stichworte sagen was an dem Stück schwer ist? Also: - Tempo, -..?

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Maximilian854  15.05.2020, 16:16
@leberwurst20

Tempo=Geschwindigkeit

Im Takt zu bleiben ist auch eine Herausforderung

Sprünge sind nicht leicht

( Etüden sind meist fürs üben gedacht) außer kontzert Etüden

Es wird von Anfang an eine "übermechtige" Spannung aufgebaut was den Zuschauer/Zuhörer zum Staunen lässt

Die Oktaven sind aus meine Sicht nicht schwer zu spielen dafür ehr die Akkorde Akkorde Anfang

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FingerSwinger  15.05.2020, 17:09
@leberwurst20

Das ist eines der schwersten stücke von liszt da ist alles schwer dran xD

Studierst du musik oder wieso kriegst du so ein schweres stück zur aufgabe?

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annonymus702  16.05.2020, 00:00

Was zum Henker soll bitte eine mittelschwere Mechanik sein? Eine Flügelmechanik ist auf 55g genormt?!

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