Frage zur Titration, bzw. vorheriges Verdünnen?

6 Antworten

Es wird zwar oft gesagt, daß man per Titration die Konzentration einer Sub­stanz bestimmt; aber das ist nicht wirklich richtig. Mit einer Titration bestimmt man die Stoffmenge im Titrationskolben.

Eine Konzentration ergibt sich dann daraus, daß man ja gewöhnlich eine bekannte Menge Probe­lösung in den Kolben pipettiert hat. Wie groß die Kon­zentra­tion im Kolben ist, wird Dir in fast allen Fällen egal sein, und auf des Titrations­ergebnis hat es auch keinen Einfulß.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik
schrauberking 
Fragesteller
 17.04.2015, 20:18

Mhh, also das mit der Stoffmenge ist mir klar, weil ich ja genauso viele "Säureteilchen" wie "Baseteilchen" brauche.  Aber dass sich die Stoffmenge durch Verdünnen nicht ändert ist mir auch klar. Wo ich meine Probleme habe, vielleicht liegts daran dass ich noch zur Schhule gehe ):, ist jedenfalls, dass wenn c(HCl)=n(HCL)/ V(HCL) mit der Stoffmenge als konstanten Faktor, weil sich beim Verdünnen ja diese nicht ändert, ich V(HCl) immer größer mache doch logischerweise c, also die Konzentration kleiner wird, oder bin ich jetzt total blöd?

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indiachinacook  17.04.2015, 20:28
@schrauberking

Du hast eine NaOH, deren Konzentration Du bestimmen willst. Du pipettierst 10 ml davon in einen Titrations­kolben, kübelst 90 ml Wasser dazu und titrierst mit 1 mol/L HCl, wobei Du 5 ml ver­brauchst.

Die verbrauchte Stoffmenge HCl ist 5 mmol. Daher hast Du auch 5 mmol NaOH im Kolben. Die waren in 10 ml Proben­lösung enthalten, also beträgt die Kon­zentraton c=n/V =0.5 mol/l.

Das ist die Konzentration in der Probelösung, nicht die im Titrations­kolben. Im Kolben war de Kon­zentra­tion nur 0.05 mol/l, aber das inter­essiert Dich doch nicht. Wenn Du nicht 90 ml sondern nur 50 ml Wasser zugegeben hättest, dann wäre die Kon­zentra­tion im Kolben eben 0.083 mol/l gewesen, aber sonst würde sich ja nichts ändern.

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Dich interessiert doch nicht die Konzentration der Salzsäure in der Vorlage, sondern die  ursprüngliche Konzentration. Daher ist dein Volumen in der Formel das Volumen der Salzsäure, das du der Probe entnommen hast. 

Die entnommene Stoffmenge n ändert sich duch das Verdünnen nicht, so dass man problemlos Wasser zugeben kann und ein handhabbares Volumen bekommt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Gelernt ist gelernt

Du hast 1 ml Salzsäure der Konzentration 1 Mol/l. Du gibst z.B. 99 ml Wasser hinzu. Nun hast du 100 ml Salzsäure der Konzentration 0,01 Mol/l. Die Konzentration hat sich zwar geändert, aber in den 100 ml befindet sich nach wie vor die gleiche Menge an H+ wie in dem einen ml zu Anfang.

Du legst eine gewisse menge an Säure vor. Jetzt Hast du in deinem Glas X h+ Ionen. Und ganz egal wie viel Wasser du zum verdünnen dazu gibst, du hast immer noch die selbe menge an h+ in deiner Lösung. Also ändert sich nichts.

> Also müsste ich doch bei immer größerem Verdünnen doch auch einen immer größeren Quotienten und folglich einen immer kleinerern Wert für die Konzentration der Salzsäure bekommen

So ist es. Oder besser, so wäre es, falls Du als V(HCL) das Volumen der im Titrationsgefäß verdünnten Salzsäure einsetzen würdest.

Das Ergebnis wäre in dem Fall dann ja auch die völlig richtige Konzentration der verdünnten Säure - die aber gar niemand wissen möchte.

Deshalb setzt man in die Gleichung auch das Volumen der HCl *vor* dem Verdünnen ein. In der Praxis also das Volumen, welches Du einpipettiert hast. Und bekommt so die Konzentration der einpipettierten Lösung vor dem Verdünnen.

Das Verdünnen macht man, weil man die einpipettierte Menge von meist 10 ml oder 20 ml schlecht umrühren kann, weder manuell noch mit Rührfisch. Auf 50 ml verdünnt geht das gleich viel besser. Würde man aber gleich 50 ml Probe einfüllen, würde man auch die fünffache Menge der teuren Titrationslösung verbrauchen.