Fließt der Strom nun von Minus zu Plus, oder anders rum?

7 Antworten

der Strom fließt von Plus nach Minus. Das wurde vor langer Zeit mal so festgelegt und, nachdem man erkannt hat, dass die Elektronen genau in die andere Richtung fließen, hat man das nicht geändert.

Eigentlich ist da auch unwichtig. Elektroniker betrachten ohnehin nur die  Elektronen bei ihren Betrachtungen.

Mir fällt auch nur ein Fall ein, wo die Stromrichtung ( Plus nach Minus) gebraucht wird. Wenn Strom fließt, entsteht auch ein Magnetfeld und wo dann der Nordpol ist kann man mit einer Regel ( irgendwie mit einer Hand) in der Stromrichtung bestimmen.  Bracht man das ? Ja , aber nur in der Schule.

steve2018  07.02.2023, 18:08

ich brauche das Wissen für die Montage von Solarmodulen, wo sich die Spannung bei Reihenschaltung aufaddiert. Die länger verschatteten Module möchte ich gern zuerst schalten, also Modul 1 mit 40 V / Modul 2 mit 80 V / Modul 3 mit 120 V usw. Die letzten Module in dieser Reihe sollen den Stromfluss nicht ausbremsen, was umgekehrt der Fall wäre. Wenn ich die aufaddierten Spannungen so haben möchte, wie beschrieben, muss ich nach physikalischer Stromrichtung gehen und das vom Wechselrichter kommende Pluskabel mit dem Pluspol des 1. Modul verbinden ist, während der Minuspol von Modul 1 mit de Pluspol vom Modul 2 verbunden wird und dann wieder der Minuspol von Modul 2 mit dem Plus von Miudul 3 usw.

Sehe ich das richtig, dass bei dieser Verschaltung im 10 Modul eine summierte Spannung von 400 V anliegt, die mit dem Minuskabel an den Wechselrichter angeschlossen wird?

Ich frage deshalb nach, weil Verkäufer der Module und ein befragter Solateur das gerade anders geraten haben .

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guenterhalt  07.02.2023, 20:39
@steve2018

mit physikalischer und technischer Stromrichtung hat das wenig zu tun.
Für den Wechselrichter gibt es mehrere Prinzipien. Das kann ein Gleichspannungsmotor sein, der einen Wechselspannungsgenerator antreibt.
Moderne Wechselrichter arbeiten elektronisch. Sie "zerhacken" die Eingangsspannung und transformieren diese auf die gewünschte Spannung (wohl 230V).
Bei einem Motor könnte die Polung gleichgültig sein, denn es ist egal, wie der Motor dreht. Er wird aber wahrscheinlich eine Vorzugsrichtung haben.

Egal welcher Art der Wechselrichter ist, er wird auf der Primärseite ganz bestimmt ein Kennzeichnung tragen, wo + und wo - hin kommt.

Plus und Minus, das steht natürlich auch an den Solarelementen.

Was viel wichtiger ist, dürfte die maximale Eingangsspannung für den Wechselrichter sein.
Du hast 400V genannt. Das halte ich (ich bin kein Fachmann für derartige Technik) für unzulässig. Solarzellen sollten, auch bei Reihenschaltungen, Spannungen liefern, die für den Menschen ungefährlich bleiben.
Das sind 48Volt !!!!
Die maximale Eingangsspannung des Wechselrichters dürfte auch in dieser Größenordnung liegen.

Nochmal:

Plus(Solarzellen) an Plus(Wechselrichter) und Minus(Solarzellen) an Minus(Solarzellen)

Reihenschaltung von Solarzellen auch so +(1. Zelle)- ~ + (2. Zelle)- ...

Du kannst die Zellen auch parallel schalten aber mit einer Diode entkoppeln.
Ohne Diode würde die Solarzelle mit der höheren Spannung, die die gerade im Schatten liegt aufheizen. Das ist sogar gefährlich.

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steve2018  08.02.2023, 08:24
@guenterhalt

Vielen Dank für die Informationen.

Ich hatte mich wohl missverständlich ausgedrückt.

Ich selber darf am Wechselrichter nichts anschließen, für Beschaffung und Montage muss ich ein Unternehmen beauftragen, das auch die ganzen Genehmigungen vom Energieversorger einholt. Der Wunsch Wechselrichter, der für meine 6,4 kwp ausreicht ist der Kaco Blueplanet Hybrid 10.0 TL3, der Notstrom-fähig ist und in 3 Monaten wieder verfügbar sein sollte. Der arbeitet mit einer max. DC Spannung von 900 V in Summe für beide Strings.

Die im letzten Jahr aus Panik über einbrechende Lieferketten selbst versorgten Module (Trina Vertex S 415 Wp – Doppelglas) incl. Lapp Ölflex Solarkabel und Unterkonstruktion will mir keiner verlegen. Man erklärt, dass man dafür keine Gewährleistung übernehmen wolle. Aber auch beim Angebot des Ausschlusses der Gewährleistung winken sie ab – Wahrheit: die Betriebe sind an der Belastungsgrenze und haben es es nicht notwendig Aufträge anzunehmen, bei dem sie an der Materialbeschaffung nichts mehr verdienen können. Ich muss die Dinger also selber montieren. Dafür muss ich mir nun erst mal einen Schaltplan erstellen, um die Module während der Montag richtig in Reihe anschließen zu können.

Hierbei wäre es mir ein Anliegen drei der Module, die für ca. 1 Stunde vom Schatten eines Schornsteins tangiert werden, am Anfang der Leistungskette zu schalten. Die 40 V Modulspannung (genau 41,...) des zweiten Moduls addieret sich ja zu den 40 V DC es ersten Moduls, so dass dort schon 80 V vorliegen, im dritten Modul dann 120 V.

Ich will vermeiden, dass im Spannungsfluss gerade jene Module im Maximum !durchflossen“ werden, die temporär verschattet werden. Das wäre – wie ich in Fachliteratur gelesen habe – trotz Bypass-Dioden und Halbzellen Technik verlustreich und kann die Bypass-Dioden hinrichten.

Aber nirgendwo konnte ich bisher nachlesen, und keiner konnte mir bisher verbindlich sagen, wie ich ausgewählte Module bewusst am Anfang der Additionskette verschalten kann.

Ist das erste Modul mit der niedrigsten Spannung im fertig angeschlossenen Kreislauf nun jenes, bei dem ich den Minuspol mit dem Pluspol des Folgemoduls verschalte – welches dann 80 V „Durchfluss“) haben sollte, so ich das korrekt auslege? Das ist meine Überlegung anhand der Logik der physikalischen Stromrichtung …

Diese Überlegung steht völlig im Gegensatz, zu dem, was von Fachleuten gesagt wurde. Die meinten: ooch, man fängt immer so an, dass man den Pluspol des ersten verlegten Moduls mit dem Minuspol des nächsten Moduls verbindet. Die Nachfrage beim Modulhersteller, ergab die salomonische Auskunft: es ist beides korrekt – technisch fließt ers so rum und physikalisch halt anders rum – ich möge das doch bitte dem Solateur überlassen.

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guenterhalt  08.02.2023, 10:53
@steve2018

Nochmal: die Stromrichtung ist hier völlig belanglos.
Für mich fließen nur Elektronen und die werden vom Plus-Pol (wie in einer Bildröhre) "angesaugt". Das reicht für das Verständnis von Strom.
Bei Magneten und die Erzeugung von Magnetfeldern mit Nord- und Südpol ist das etwas anderes. Die Regeln, wo der magnetische Nordpol an einer Spule entsteht, sind so formuliert, dass der Strom von Plus nach Minus fließen muss, wenn "oben" der Nordpol sein soll. Eigentlich ist das Wurscht. Da man offensichtlich nicht tausende Bücher einstampfen will, gibt es eben auch noch die technische Stromrichtung.
Solarzellen oder Batterien oder andere Elektronik brauchen keine Magnete, so dass das hier völlig uninteressant ist.

Solarzellen sind wie Batterien, die bei einer Reihenschaltung immer Plus an Minus geschaltet werden müssen, wenn eine höhere Spannung entstehen soll. Alles andere hat doch keinen Sinn .

+||||||||-~-||||||+ Da würde ja Null zwischen beiden Enden heraus kommen.

Bei Reihenschaltungen ist es auch egal, welche (die immer im Licht oder die, die oft im Schatten liegt) Solarzelle vorn oder hinten angeordnet wird. Die Summe der Spannungen bleibt doch gleich. "Spannungsfluss" so etwas gibt es nicht! Es gibt nur einen Stromfluss und eine Summen-Spannung.

Anders bei gemischten Schaltungen z.B. je 2 mit Diode parallel und mit 2 anderen parallel geschalteten in reihe.

.+|||||-.~~~+|||||-.
'+|||||-'~~~+|||||-'~~~~
'~~~~~~~~~~~~~

Ohne Dioden gezeichnet.

Man erklärt, dass man dafür keine Gewährleistung übernehmen wolle.

so etwas kenne ich auch. Kein Elektriker wollte mit eine Ladesäule installieren.
"Geht nicht" Das hat er mir mit Begriffen erklärt bei denen sich meine Haare gesträubt haben. Auch gut, ich hab sie selbst aufgebaut.

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steve2018  08.02.2023, 11:10
@guenterhalt

Herzlichen Dank für Ihre Antwort und Ihre Bereitschaft Ihre Zeit für mich einzusetzen.

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Die physikalische Stromrichtung ist von minus nach plus. Das ist die Richtung, in der sich die Elektronen tatsächlich bewegen.

Bevor man dies erkannte, ging man vom Gegenteil aus. (Von plus nach minus) Diese "Falschannahme" wird als technische Stromrichtung bezeichnet.

Das man heute noch immer diese gegensätzlichen Lehrsätze aufgetischt bekommt, liegt daran, dass zu der Zeit als der wahre Elektronenfluss noch nicht bekannt war, alle "technischen" Lernmittel auf plus nach minus geschrieben wurden. Dies direkt zu ändern wäre fatal gewesen, da man dann Widersprüchlichkeiten in ungeheurem Maße in die Welt gesetzt hätte. Deshalb entschloss man sich die technischen Bücher zu behalten und einen Verweis für die Tatsächlichkeit hinzuzufügen. (um einer Verwirrung vorzubeugen, wohlgemerkt...)

Eine Eselsbrücke wäre das kapitalistische Wirtschaftssystem:

In dem man zwar "technisch/theoretisch" von Gerechtigkeit spricht, wenn einem Armen durch einen Reichen gegeben wird. (plus nach minus)

Es sich im Gegensatz "physikalisch/praktisch" aber so verhält, dass die Leute, die nix haben mit harter Arbeit dafür Sorge tragen müssen, dass der Wohlstand weiterhin in der Sonne liegen kann. (minus nach plus)

Liebe Grüße !

Vom Minus-Pol zum Plus-Pol

es fließen ja die negativ geladenen Elektronen 

die Technische Stromrichtung ist jedoch von Plus nach Minus und früher dachte man tatsächlich, das der Strom so fließt

Technische Stromrichtung, konventionelle Stromrichtung von Plus nach Minus

Physikalische Stromrichtung, Bewegungsrichtung der Elektronen von Minus nach Plus

Strom fließt dahin wo der geringste widerstand ist.