Frage zum Thema 'Fernbrille'

5 Antworten

Eine Brille für Weit-bzw. Kurzsichtigkeit (wie bei dir) schadet in der Regel nicht beim alltäglichen Gebrauch. Im Gegenteil. Also keine Sorge, beim täglichen Gebrauch der Brille, auch außerhalb des Autofahrens, sollte es keine Schäden verursachen!

leiden können die Augen darunter nicht, aber ich würde noch mal bei einem guten Optiker einen Test machen lassen, denn möglicherweise brauchst du im Gegensatz zur bisherigen Feststellung generell eine Brille, möglicherweise auch eine andere Brille, als die, die du zur Zeit trägst.

Das hängt auch ein bisschen mit deinem Alter zusammen: Unter etwa 40 Jahren kann das Auge sich auf verschiedene Entfernungsbereiche anpassen, von etwa 25 cm bis Unendlich, das nennt man Akkomodation, vergleichbar mit der Entfernungseinstellung einer Fotokamera. Wer einen (kleinen) Sehfehler hat, kriegt als Korrektur eine Brille, die das Sehen über den ganzen Bereich optimiert. Mit zunehmendem Ater wird dieser Anpassungsbereich kleiner, das hat mit Alterung der Augenlinse und schwächer werdenden Linsenmuskeln zu tun, dann wird der Einstellbereich kleiner und eine Brille kann nicht mehr für alle Sehbereiche passen, man nennt das Alterssehen. Wie erwähnt beginnt dieses Phänomen etwa mit 40 und mancher sagt dann scherzhaft " Ich sehe sehr gut. aber meine Arme werden zu kurz!" Man sieht in der Ferne weiter gut, aber das Auge kann sich nicht mehr in die Nähe einstellen, man braucht jetzt eine Brille mit verschiedenen Linsen, was technisch in den Gleitsichtgläsern umgesetzt wird.

Leiden werden die Augen nicht durch eine gut angepasste Brille, eher durch Fehlen einer solchen.

Akkommodationsgebiet Es gibt einen Bereich vor den Augen, den nennt man Akkommodationsgebiet. Die Grenzen des Akkommodationsgebietes sind der Fernpunkt R und der Nahpunkt P. Dazwischen liegen alle Einstellpunkte E. Befindet sich ein Objekt innerhalb des Akkommodationsgebietes, wird dies durch Akkommodation der Augen scharf auf der Netzhaut abgebildet.

Man unterscheidet verschiedene Formen des Akk.-Gebietes:

Das Akkommodationsgebiet des Emmetropen (Rechtsichtigen) geht vom Nahpunkt P bis ins Unendliche. Unendlich beginnt in der Augenoptik bei ca. 6 m. Wird auf den Fernpunkt R geschaut, haben die Augen den geringsten Brechwert D_R. Beim Blick auf dem Nahpunkt P, z. B. beim Lesen, ist das der geringste Abstand und das Auge hat den größten Brechwert D_P. Die Lage des erreichbaren Nahpunktes ist altersabhängig. Mit zunehmenden Alter verringert sich das Akkommodationsvermögen und der Nahpunkt P wandert dadurch von den Augen weg. Ein natürlicher altersbedingter Vorgang.

Beim Ametropen (Fehlsichtigen) ist das Akkommodationsgebiet abhängig von der Fehlsichtigkeit. Das ist die Myopie (Kurzsichtigkeit) und die Hyperopie (Übersichtigkeit).

Bei unkorrigiertem Myopen liegt das Akkommodationsgebiet vor den Augen zwischen R und P. Bei -0,50 dpt liegt der Fernpunkt 2 m vor dem Auge, die Lage Nahpunkt P ist abhängig vom Akkommodationsvermögen und dem Alter. Kann man noch 4,5 dpt Akkommodieren ergibt sich mit der Fehlsichtigkeit eine Nahpunktlage von 4,5 dpt plus 0,5 dpt = 5 dpt, der Abstand ist der Kehrwert, also 0,20 m. Das Ziel der Korrektion Ferne ist es, das eine Abbildung aus dem Unendlichen ohne Akkommodation erkannt wird, dies gilt für Myopie und Hyperopie. Die Korrektion Ferne ist gleichwertig einem Emmetropen.

Mit einer Fernbrille kann man natürlich auch in der Nähe eine scharfe Abbildung erreichen, dies ist ein normaler bzw. natürlicher Vorgang. Der geringste Abstand für die Nähe ist abhängig von der Art der Fehlsichtigkeit und dem erreichbaren Akkommodationsvermögen.

Die Alterssichtigkeit (Presbyopie) ist keine Fehlsichtigkeit, sondern eine altersbedingte Einschränkung des Akkommodationsvermögens. Liegt der Wert bei 4 dpt und weniger, spricht man von Presbyopie. Mit der Lesebrille oder mit einem Gleitsichtglas wird das fehlende Akkommodationsvermögen ergänzt, damit man in der Nähe, bei 4 dpt sind es 0,25 m, etwas scharf abbilden kann.

Etwas kompliziertes ist es beim Hyperopen, hier können sich drei verschiedene Akkommodationsgebiete ergeben. Dies kann man alles ausführlich nachlesen in einem Schulbuch für Augenoptiker, "Grundlagen der Anatomie und Physiologie für Augenoptiker".