Frage wegen hund alleine lassen?

10 Antworten

Das ist eine Organisationssache. Mit einem Partner tauschen, der den Hund hütet in der Abwesenheit; einer geht einkaufen, der andere hütet. Ohne Freunde oder Bekannte einen Hund gross zuziehen ist sowieso ein Risiko in alle Richtungen. Man braucht gelegentliche Aushilfen für fast alle Situationen. Wenn eine Abwesenheit länger dauert, halber Tag oder so, musst du dir ein Hüti suchen. Mein Ayko ging ab 16 Wochen ins Rudel und wurde dort aufs beste sozialisiert. Das muss kontrolliert von Statten gehen und das Hüti muss den Job hoch professionell erledigen. Meine ist gelernte Tierpflegerin.

Später, dann gehört auch die Vereinsamung zur Erziehung und Charakterbildung eines Hundes. Das geht mit Aufbautraining. Übe es erst ab einem Alter von ca. 20 Wochen, indem du ganz ohne Aufheben einfach mal in ein mit einem Welpengitter abgegrenztes Zimmer gehst. Türe bleibt offen; nur Gitterabtrennung. Du verbringst eine Weile da, sagen wir 10 Minuten. Der Hund hört und sieht dich. Dann gehst du zurück, ebenfalls ohne Aufheben. Das übst du täglich zweimal, über zwei Wochen. Danach das ganze ohne Welpengitter, aber mit Türe zu und nur 2 Minuten über zwei Tage, dann 3 Minuten über 3 Tage, dann 5 Minuten über 5 Tage; je 1 x am Vormittag und einmal an Nachmittag. Aber immer völlig ohne Aufheben, einfach gehen und einfach wieder da sein. Du solltest auch das Zimmer wechseln oder die Wohnung verlassen.
Wichtig ist die Normalität, also keine Leckerli und keine Streicheleinheiten, wenn du zurück bist. "es is die normalste Sache der Welt"

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
melke732 
Fragesteller
 05.11.2022, 12:42

Wow vielen Dank für die ausführliche und detaillierte Antwort

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melke732 
Fragesteller
 05.11.2022, 12:43

Ich lebe alleine und habe auch niemanden der mal aufpassen könnte da würde nur ein hundesitter gehen

Aber sontzt das erziehen das müsste doch alleine klappen

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tenno5034  05.11.2022, 12:46
@melke732

Ja, logisch klappt die Erziehung alleine. Sollte auch so sein. Du bist die Hauptbezugsperson. Trotzdem solltest du schauen, dass du einen Hundesitter zur Hand hast, wenn du einen brauchst.

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melke732 
Fragesteller
 05.11.2022, 13:03
@tenno5034

Ich hab viel nachgedacht und bin drauf gekommen dass ihne hundesitter es nicht geht

Der hund wäre sontzt einige Stunden am Tag alleine

Könnten je nach dem wie ich arbeite 4-8 Stunden sein

Und sowas kann man einem hund nicht antun

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tenno5034  05.11.2022, 13:08
@melke732

Genau! Hunde sind Rudeltiere und brauchen ihren Sozialkontakt im Rudelgefüge sehr, sehr stark. Die Gefahr besteht, dass sie sonst regelrecht austicken.

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melke732 
Fragesteller
 05.11.2022, 13:20
@tenno5034

Dazu hab ich mir ein Video angeschaut und dann erst gewusst und erkannt was man einem hund damit antut

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Ich denke es kommt auch immer etwas auf den Charakter des Hundes an. Manche können besser damit umgehen als andere. Ich habe damit angefangen, dass ich mich langsam herangetastet habe mit 2 Stunden, 3 Stunden, 4 Stunden usw. bis ich tatsächlich auch 6 Stunden arbeiten war und ihn zu Hause lassen musste.

Tierglueck  04.11.2022, 12:07

Mit 2h anfangen? Das ist viel zu viel. Man fängt mit Raumwechsel an und dann paar Sekunden weg.

Und auch 6h regelmässig ist zu viel… 4-5h sollten das Maximum sein.

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Indem wir so gut wie möglich im Vorfeld eine dauerhafte Betreuung organisiert haben, z.B. indem hintereinander Urlaub genommen wurde, der Hund schon früh mit zur Arbeit konnte, es zuverlässige Sitter gab (und gibt) und auf Aktivitäten, bei denen der Hund nicht mitkommen konnte, egal ob Konzert oder Familienfeier, verzichtet wurde. Auch kleinere Botengänge und Einkäufe haben wir einander abgenommen.

Das Training zum Alleinebleiben wurde bei den Junghunden mit ca. 6 Monaten kleinschrittig aufgebaut, bei den Tierschutzhunden wenn sie sich wirklich eingelebt haben. (Das konnten wenige Wochen dauern, aber auch ein halbes Jahr.) Die Obergrenze liegt bei 4 - 5 Stunden am Tag.

Sie war immer jemand zuhause

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe selbst eine Hündin

Es war immer jemand zu Hause. Oder, wenn es wirklich mal nicht ging, hat ein Nachbar aufgepasst.

Mein jetziger Hund hat per se Probleme mit dem alleine sein. Entweder ist also mein Partner oder ich da, oder der Hund kommt mit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter