Frage an Veganer/innen, seid ihr traurig, weil ihr auf Dinge verzichten müsst?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Auf Dinge zu verzichten macht mich nicht traurig. Ich empfinde es eher als befreiend, wenn ich etwas nicht mehr brauche.

Was ich eher manchmal vermisse ist die naive Sichtweise einer heilen Welt, mit der wir alle ursprünglich einmal aufgewachsen sind. Bevor uns bewusst wurde, welche Grausamkeit eigentlich hinter solch trivialen Dingen wie einer Grillparty oder einem Eierkuchen stecken. Außerdem, dass man nicht mehr bei allem so spontan und unbedarft sein kann wie früher.

Das bezieht sich für mich aber nicht nur auf Tierprodukte, sondern auch die Ausbeutung von Menschen in den Ländern der zweiten und dritten Welt durch unser Konsumverhalten, oder die Verschlimmerung des Klimawandels.

Doch um keinen Preis möchte ich die naive rosa Brille wieder zurück, und mich an diesen Sachen wieder beteiligen, nur um ein unbeschwertes Leben zu haben, während andere dafür leiden müssen.

Es gibt auch vegane Schoki und veganes naschzeug. Sogar im normalen Supermarkt. Das aber nur so am Rande.

Ansonsten: lebe zwar nur vegetarisch, empfinde es aber nicht als Verzicht. Dafür hab ich viele neue Dinge kennen und lieben gelernt die ich früher nicht einmal probiert hätte

Es gibt auch vegane Osterhasen und andere Süßigkeiten. Vegane Osterhasen gibt, bzw. gab es in Supermärkten, wie Aldi, Kaufland, Edeka und Rewe, auch bei dm und im Bioladen. Vegane Marzipaneier und Schokoeier gibt es auch in Supermärkten und Drogeriemärkten, sowie Fondant und andere typische Ostersüßigkeiten auch. Hätte man also alles finden können. Auch mal ganz abgesehen von Ostern gibt es viele vegane Süßigkeiten, auch in normalen Supermärkten und Drogeriemärkten. Jetzt aber mal zu deiner eigentlichen Frage: Nein, ich bin keineswegs traurig, weil ich "auf Dinge verzichten muss". Warum auch, ich esse doch immer noch Schokolade, Kuchen, Eis, Pizza und Co. Statt Chili Con Carne esse ich jetzt halt Chili Sin Carne und habe ich mal Lust auf Käse gehe ich in den Supermarkt und kaufe mir den würzigen Käse von Simplyv. Hab ich Bock auf Pancakes mache ich mir halt welche mit einer pflanzlichen Milch (aus Soja, Hafer, Mandeln oder was auch immer) statt Kuhmilch und Chiasamen/Leinsamen/Apfelmus statt Ei. Jedoch muss ich zugeben, dass es zuhause einfacher ist vegan zu essen, weil ich hier halt alles habe, ist man bei Freunden oder wo auch immer ist das natürlich nicht so einfach, weil die ja fast nur unveganes haben. Auch kann ich verstehen, dass du es blöd findest im Restaurant so wenig vegane Auswahl zu haben, das ist bei mir auch so, da ich in einer Kleinstadt lebe, in Großstädten gibt es halt einige Restaurants, die sogar komplett vegan sind, in Kleinstädten leider nicht. Mein Tipp: Bist du bei Familie oder Freunden, dann bring einfach dein eigenes Essen mit. Habe ich auch vor, wenn ich bei anderen Freunden übernachte oder ich auf einer Familienfeier oder so bin, naja, da bringt ja eigentlich sowieso jeder was mit, zumindest bei uns. Ich kann dir die Apps "Der vegane Einkaufsguide - PETA ZWEI" und "Codecheck" empfehlen, auf der Einkaufsguide-App kannst du viele vegane Produkte finden und mit der App "Codecheck" kannst du den Namen eines Produktes eingeben oder das jeweilige Produkt scannen und dann wird dir angezeigt, ob das Produkt vegan ist oder nicht. 

Es ist wahrlich nicht einfach, aber ich finde, dass es so viele gute Alternativen gibt. Es gibt eine Menge an veganen Schokoladen oder anderen süßigkeiten.

Essen gehen ist tatsächlich immer schwierig, aber ich kann dir empfehlen mal die "hipperen" und moderneren Lokale aufzusuchen, denn dort gibt es meist nicht nur eine vegane Variante sondern gleich mehrere!

Am Anfang ist es mir auch etwas schwerer gefallen, aber inzwischen betrachte ich es nicht mehr als "Verzicht", sondern als Chance andere Dinge zu probieren, die man sonst nicht so auf dem Speiseplan hatte. Beispielsweise gibt es unglaublich gute vegane Aufstriche.

Nicht aufgeben, aller Anfang ist schwer :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
TheAlmightyTofu 
Fragesteller
 18.04.2019, 20:08

Meine Familie entscheidet wo wir essen gehen 😢 Die sind dem vegan gegenüber skeptisch und wollen das nicht essen. Die verbieten mir das aber nicht

Danke

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ewolfe  18.04.2019, 20:12
@TheAlmightyTofu

ok das macht es natürlich etwas schwierig. bei meiner Familie hat es auch eine Weile gedauert bis sie es "akzeptieren" konnte aber mit der Zeit habe sie sogar auch etwas von dem gegessen, was ich mir gekocht habe, und inzwischen gehen wir auch in Restaurantes meiner Wahl ;)

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Heyhihey123  24.04.2019, 23:15
@TheAlmightyTofu

Meine Familie war "früher" auch skeptisch, bzw. negativ eingestellt gegenüber Veganismus, jetzt aber nicht mehr so, mein Bruder isst kein Fleisch mehr, mein Vater auch kaum noch (und das, obwohl er sich am Anfang, als ich Veganerin wurde lustig drüber gemacht hat und so weiter) und selbst vegane Süßigkeiten isst er mittlerweile, meine Oma will auch weniger tierische Produkte konsumieren und sogar meine Schwester trinkt mittlerweile Vanille-Sojamilch und will, wenn ich sie besuchen komme mit mir geineinsam etwas Veganes kochen und meine Tante ist dem Thema mittlerweile auch aufgeschlossener gegenüber. Das wichtigste ist halt vorzuleben statt anzugreifen, das bringt nämlich nichts. Wahrscheinlich denken die, dass man als Veganer ja nur Salat und Tofu essen kann, zeige ihnen einfach, dass das nicht so ist. 

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Ich „finde“ auch in normalen Supermärkten / Discountern vegane Naschereien Einzig, die Zutatenliste genau lesen zu müssen, ist halt etwas „mühsamer“. Aber das könnte deine Mutter schon für dich tun.

Wenn du über dein Veganer-Sein traurig bist, machst du meiner Meinung nach etwas falsch (bzw. es ist der falsche Lebensweg für dich).

Wir leben in einem Land, in dem wir selbst entscheiden können, WAS wir WARUM essen möchten oder eben nicht. Keiner muss essen, „was auf den Tisch kommt“, eben nur weil nichts anderes da ist.

Also denk noch einmal darüber nach, ob diese Ernährungsform die richtige für dich ist. Und beruf einen „Familienrat“ ein, leg deinen Standpunkt da und bitte deine Familie um „Unterstützung“