Frage an euch ältere Menschen: Was habt ihr früher die ganze Zeit gemacht als es noch keine Handys und Internet gab?
Weil heute sind wir ja ständig am Smartphone und im Internet.
Ich selber bin 1991 geboren und hab dementsprechend Erinnerungen daran wie die Welt ohne Internet und Handy war.
Allerdings war ich da ja Kind und kann mir das heute gar nicht mehr so richtig vorstellen. Ich hab diese Zeit ja nur als Kind mitbekommen.
Allerdings find ich's cool dass ich bis zu meinem 19. oder 20. Lebensjahr kein Smartphone hatte, von daher kann ich von mir behaupten, dass ich diese Welt tatsächlich noch ohne Smartphone kennengelernt habe bis ins junge Erwachsenenalter. Kurz nach meinem Abitur hatte ich erst mein erstes Smartphone. Vorher hatte kaum jemand eines ...
Aber ich frag mich :
Was habt ihr älteren früher den ganzen Tag gemacht?
Statt am Smartphone und im Internet zu hängen, habt ihr dann viel Fernsehen geguckt oder wie?
Oder mehr gelesen?
Und eines muss ich sagen: Ich will versuchen die Bildschirmzeit zu reduzieren und mehr in der Realität zu leben, Bücher lesen und so ...
10 Antworten
Ich gehörte zu der Generation, die ihren Fernseher eher wenig benutzte, oft sogar wegwarf oder verschenkte.
In meinem Umfeld:
las man viel, diskutierte darüber - frei und offen und mit der dazugehörigen Toleranz für abweichende Meinungen, die heute so oft fehlt
ging ins Kino, in die Eisdiele, zum Italiener oder zum Griechen ...
besuchte Familie, Freunde und traf Bekannte
ging Bowlen, Squash spielen, Tennis, Reiten uvam
holte sich Sonntags den Tagesspiegel und die Morgenpost und schaute sich Stellenangebote und Datingannoncen an oder ging zum Sonntags-Brunch
hörte Musik aus monströs großen Musikanlagen (ich hatte Boxen, die waren ca. 1.60 m groß) - zum Leidwesen meiner Eltern
ging spazieren, wandern, machte Ausflüge (mit dem großen, zusammenklappbaren Falk-Stadtplan)
man reiste je nach Geldbeutel - in der Jugend weniger, später mehr
machte eine Ausbildung, studierte, besuchte Bibliothekenund Vorträge, Seminare, Schulungen und Workshops
Das ist nur ein kleiner Ausschnitt - es gab noch soviel mehr, was hier nicht steht. Fragt einfach eure Eltern oder Großeltern :)
So war es - Wort für Wort! Danke für die lebendig geschilderte Ergänzung 👍🏻
Gerne!
Schön war es, wenn auch Mädchen dabei waren, aber meist kamen die, die als "cool" galten sowieso nicht ... dafür kam häufig die Erika, wobei sie objektiv die einzige wirklich sympathische und ehrliche, ohne Allüren auftretende Mitschülerin aus meiner Klasse war - leider hat es für mehr nicht gereicht, obwohl sie jahrelang meine Banknachbarin war, ich blind auf sie bauen konnte und wir uns richtig gern hatten. Wir haben heute noch Kontakt, ich müsste ihr mal wieder ein WhatsApp schreiben oder sie ganz altmodisch nach Feierabend anrufen :-)
Die Frau des Bäckers ist neulich mit über 90 gestorben, der Bäcker selbst wurde vor einigen Jahren schon mit über 90 zu Grabe getragen - da dachte ich schon dran ... ach, das war cool bei euch und mit euch und manchmal bekamen wir Jugendliche die Brötchen auch geschenkt oder ein, zwei backfrische "Mürbs" dazu gelegt :-)
Nun, ich bin schon ein alter Zausel...in meiner Kindheit haben wir tatsächlich noch 'Räuber & Gendarm' gespielt, Orte gab es da genug. Man hat sich auch tatsächlich mehr bewegt, ich war z.b. im Fussballverein, oder man eben nur so gebolzt. Nur..wie gesagt, es waren andere Zeiten. Ich habe schon mit 14 eine dreijährige Ausbildung begonnen, da war also dann die Kindheit auch schon vorbei und der 'Ernst des Lebens' begann. In meiner Freizeit habe ich mich damals schon sehr viel mit Rock-und Popmusik beschäftigt, das hat sehr viel Zeit eingenommen. Man ist sehr viel auf Konzerte der lokal bekannten Bands gegangen, fast jedes zweites Wochenende war irgendwo immer ein Konzert. Oder man hat sich einfach seinen Kassettenrekorder geschnappt, hat sich mit Gleichgesinnten getroffen und 'seine' Musik gehört und eben über dies und jenes gequatscht. Joa, so war das damals....und ehrlich...ich mochte das alles nicht missen, ich denke wirklich gern daran zurück.
Die drei Sender, die es damals bei uns gab, durchgezappt, genervt abgeschalten und ein Buch gelesen oder mit dem Hund spazieren gegangen.
Ich hatte auch damals ein problemloses Leben. Man musste etwas mehr im voraus denken und abmachen. Telefonieren war auch mit dem Wählscheiben Telefon möglich, es war allerdings sehr teuer. Und sonst schrieb man einen Brief, im besten Fall erhielt man nach einigen Tagen eine Antwort.
fernsehen ? ja , da hatten manche in der straße so eine flimmerkiste .
Mit dem Fahrrad durch Wälder und Felder , mitmachen bei der Waldjugend , zum Bolzplatz , Zeltlager in ausgedienten 20 Mann Zelten der Wehrmacht , oder bei Bauernhöfen im fast leeren Strohlager .
Hausaufgaben - oft gemeinsam , damit die Schwachen mitkommen konnten !
Falk-Pläne habe ich heute noch - die kann man immer noch kaufen :-). Finde ich super!
Der Rest passt auch und wir haben es exakt genauso gemacht, nur mit dem Hinweis, dass in der Vorstadt die Möglichkeiten begrenzt waren. Dafür behalf man sich mit dem Fahrrad und sobald man 18 war mit einem alten Auto, das einen mobil machte.
Im Jugendhaus waren wir auch gerne und Diskussionen waren Standard - nicht im intellektuellen Sinne, aber ernsthaft und mit Niveau, über alles und nichts, bis es am Morgen wieder hell wurde und man merkte, man muss bald in die Schule und braucht jetzt noch schnell Kaffee und eine Tüte Brötchen, aber der Bäcker war ja um die Ecke und zur Not kaufte man das Zeug direkt in der Backstube.