Frage an Eltern ...Was würdet ihr tun wenn euer Kind Suizid begeht und es sich später herausstellt der Grund war weil ihr Freund Schluss gemacht hat?

Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen

Nichts .... Dem Freund trifft keine Schuld .... 62%
Ich würde Selbtjustiz in anspruch nehmen .... 19%
Nichts ....Aber der Freund würde trotzdem meinen Hass spüren... 10%
Andere.... 10%
Rechtsanwalt einschalten und ihn Anzeigen.... 0%

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Andere....

In meinem Leben ist familiär schon einiges daneben gegangen, aber ich habe nie in irgendeiner Weise Selbstjustiz betrieben oder so was in der Art. Ich wurde nur einmal humorlos, als wir Ärger insofern hatten, dass ein Arzt meiner Mutter u.a. einredete Krebs zu haben, um sie emotional an sich zu binden. Da habe ich mich zumindest bei Freunden (hoher Polizeibeamter, Rechtspflegerin am Amtsgericht und Gerichtsvollzieher) darüber informiert, was man für rechtliche Möglichkeiten hätte und mich auch umgehört nach weiteren Betroffenen dieses Scharlatans - es gab Etliche, zumeist ältere alleinstehende Frauen mit gutem Einkommen, familiären Problemen und psychischer Schwäche. Die Sache hat sich - Stand heute! - soweit geritzt, meine Mutter rennt da zumindest nicht mehr dreimal pro Woche nach dem Unterricht hin und hängt diesem Fuzzi an der Lippe.

XXX

Gesetzt den Fall, mein Kind würde sich aus Liebeskummer umbringen, sei gesagt: Ich würde wahrscheinlich mit den Leuten reden, was da los war und versuchen die Sache aufzuklären - und man muss sagen: Meist liegt da mehr im Argen. Sobald sich jemand das Leben beendet, ist ihm dabei alles egal.. sowohl die Reaktion/Trauer der nächststehenden als auch das, was andere darüber reden könnten. So jemand will einfach nur noch schmerzfrei leben, egal ob man psychisch oder körperlich gehemmt ist. Außerdem ist es so, dass dem Freitod in der Regel Sachverhalte vorausgehen, aus denen der Betroffene, der dann den Freitod wählt, keinen Ausweg mehr gesehen hat.

Zu der Frage "Suizid aus Liebeskummer" kann ich sogar das schildern: In meinem entfernteren Bekanntenkreis hat sich vor etwa zehn, zwölf Jahren ein damals ca. 25-jähriger Jungjäger aus Liebeskummer mit seinem eigenen Gewehr im Hochsitz erschossen. Ihn hatte seine Freundin verlassen für einen gemeinsamen Freund. Den Jungjäger kannte ich nicht persönlich, das heißt, ich wusste wer er war und kannte die Familie so peripher. Ich hab das von meiner Tante erfahren, die die Familie besser kannte und da in der Nähe wohnte. Ich dachte mir damals nicht viel, nur dass ich mich nicht aus Liebeskummer das Leben nehmen würde und auf Regen doch wieder Sonnenschein folgt. Aber andererseits weiß man nie, was wirklich dahinter steckt und am Ende muss das jeder mit sich ausmachen. Es hieß teilweise, der Junge sei ohnehin labil und sensibel gewesen, keiner hat es genau gewusst.

Meine Tante war auf der Beerdigung und meinte, die Ex-Freundin hätte am lautesten geweint und werde wohl ihr Leben lang die Bürde tragen, dass sich wegen ihr jemand umgebracht hat, den sie mal geliebt hat und vielleicht immer noch liebte - ich sage es mal so in meinen eigenen Worten: Jemand, der weiß "wegen mir hat sich der/die XYZ das Leben genommen" trägt eine ganz gewaltige emotionale Last auf seinen Schultern, ist quasi auf Therapie danach abonniert und wird Jahre brauchen, um damit klar zu kommen ... der ist gestraft genug. Der junge Mann, für den der Jungjäger verlassen worden ist, wohnte damals bei mir um die Ecke und ich kannte den auch - der war danach ein Fall für die Therapie und musste einige Zeit lang sogar in die geschlossene Einrichtung, musste seine Ausbildung abbrechen und zog danach wieder zu seiner Mutter ein. Der kam im Leben nicht mehr klar, weil er eben wusste ... er war indirekt dran beteiligt, dass sich ein junger Mensch, den er kannte, erschossen hat.

Die Mutter ist dennoch hinterher durch die Stadt getigert und hat alle möglichen Leute für den Tod des Jungen verantwortlich gemacht, darunter die Ex-Freundin, deren Freundinnen und Freunde, deren Eltern und Großeltern; die Freundes des Sohnes, die ihm angeblich "nicht geholfen hätten" und alle jungen Leute, die lebensfroh waren. Seit das passiert war, beleidigte sie vor allem junge Leute im Alter ihres verstorbenen Sohnes (sie hatte noch eine Tochter, die ich auch gekannt habe; die war 3-4 Jahre älter als ich). Einmal war sie auch zu mir deswegen sehr frech, da habe ich sie dann zugegeben ein wenig angepampt mit dem Hinweis, dass ich der den Jungen noch nicht mal persönlich kannte wohl am Wenigsten dazu könne. Niemand darf alles, nur weil ihm ein Unglück widerfuhr.

Und damit wäre man bei dem, was ich sinngemäß sagen will. Auch ein schweres Unglück rechtfertigt einen nicht zu einer Art "Law and order"-Politik. Es ist immer schlimm, aber wenn sich jemand ernsthaft wegen Liebeskummer umbringt, war das entweder eine Kurzschlusshandlung, für die er selber verantwortlich ist und zu der er sich selbst aufgerafft hat, oder war diese Liebessache das Zünglein an der Waage und lag vorher schon einiges komplett im Argen.

Nichts .... Dem Freund trifft keine Schuld ....

Ich würde versuchen den Tod meines Kindes irgenwie zu verarbeiten und mir die Frage stellen, ob ich es hätte nicht verhindern können.

Nichts .... Dem Freund trifft keine Schuld ....

Man nimmt sich nicht das Leben wegen sowas. Da stecken jahrelanges Leid und Verzweiflung dahinter.

poppedelfoppe 
Fragesteller
 09.07.2022, 15:19

doch da gibt es bestimmt welche die sowas schon gemacht haben

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Andere....

Eher mich selbst fragen, ob ich nicht genug ausgestrahlt habe, dass mein Kind sich hätte bei mir Unterstützung suchen können - Partnerschaften können leider scheitern ...