Kind bei Geburt vertauscht - wie würdet ihr als Eltern reagieren?
Stellt euch vor, ihr seid glückliche Eltern eines Kindes geworden. Die Jahre vergehen, das Kind geht mittlerweile in den Kindergarten - und fünften Lebensjahr kommt plötzlich ein Brief von der Geburtsklinik. Die Eltern werden zu einem Termin geladen, dort warten ein Arzt und ein Psychologe vom Jugendamt. Euch wird mitgeteilt, dass euer leibliches Kind bei der Geburt vertauscht wurde und jetzt in einer anderen Familie aufwächst - deren Kind wiederum bei euch lebt. Ein DNA-Test bestätigt das Ganze. Kurze Zeit später wird ein Treffen mit dem anderen Elternpaar arrangiert.
Wie würdet ihr euch in so einer Situation wohl am ehesten entscheiden?
Würdet ihr das verwechselte Stiefkind bei euch behalten und euer leibliches Kind bei den Stiefeltern lassen?
Oder würdet ihr euer Stiefkind (5 Jahre alt) über das "Missgeschick" aufklären und mit den anderen Eltern einen Kindertausch vereinbaren, so dass jedes Kind bei seinen „richtigen“ Eltern aufwachsen darf? Natürlich behutsam, mit vorheriger Kennenlernphase.
Ihr könnt die Antwort noch weiter ausführen: Würdet ihr im ersten Fall (kein Kindertausch) versuchen irgendwann Kontakt zu eurem leiblichen Kind aufnehmen? Wenn ja, zu welchem Zeitpunkt? Oder lieber die Sache vergessen?
Würdet ihr im zweiten Fall (Kindertausch) den Kontakt zum Stiefkind beibehalten wollen?
Der Plot basiert auf einem japanischen Film, den ich vorhin gesehen habe.
Das Ergebnis basiert auf 61 Abstimmungen
KOmmt es nicht auch darauf an, wie mein leibliches Kind behandelt wird und in welchen Umständen es aufwächst?
Ja, das spielt sicher auch eine Rolle.
26 Antworten
Ich würde den anderen Eltern folgendes vorschlagen:
- Wir klären die Kinder über die Verwechslung auf.
- Die Kinder dürfen abwechselnd mal die leiblichen Eltern besuchen - also einen Tag oder ein WE mit dem Stiefkind zusammen in der "richtigen" Familie verbringen. Das wird so lange fortgeführt, wie es die Kinder wollen.
- Je nach Umständen wird sich ergeben, wo welches Kind nach der Einschulung leben möchte / sollte. Vielleicht ändert sich das dann auch wieder - sollte ohne Not aber nicht während des Schuljahres geändert werden.
- Auf jeden Fall sollte jedes Kind Kontakt zu beiden Eltern behalten - den bisherigen Pflegeeltern und den leiblichen.
Weiß ich nicht, wäre auch abhängig davon, wie die Stiefeltern so sind. Und von den Kindern.
Ich würde da ganz individuell handeln.
Das geht von alles lassen wie es ist bis zu bis aufs Blut um beide Kinder kämpfen.
Auch, wenn man nicht Blutsverwandt ist, wäre es immer noch "mein" Kind. Wir hätten eine starke Bindung und niemand könnte uns die Jahre nehmen. Es wäre für das Kind auch ganz schlimm.
Es ist erschreckend, wie viele Leute die Kinder tauschen würden. Ihr seid vielleicht nicht die bioligischen Eltern des Kindes, aber sehr wohl die sozialen. Ihr habt es in den Arm genommen, wenn es geweint hat. Ihr habt ihn beim Sprechen- und Laufenlernen geholfen. Ihr habt es in eurem Bett schlafen lassen, wenn es schlecht geträumt hat.
Es gibt dazu auch einen deutschen Film: "Das geteilte Glück". Fand ich auch sehenswert.