Folgen des Imperialismus für die Völker

4 Antworten

Ich gebe diese Antwort jetzt zum zweiten Mal, weil Dank der vorbildlichen Serverpflege von GuteFrage.net mein erster sehr umfangreicher Beitrag im Datennirvana verschwunden ist, was leider viel zu häufig vorkommt.

Am Besten beantwortet man die Frage mit Pro und Contra. Dem Mainstream entsprechend will Ihr Lehrer sicher zuerst das Contra hören: Ich kenne meine Pappenheimer, wollte sagen Kollegen).

Negative Folgen des Imerialismus:

  • Kulturelle Entfremdung bis hin zum Verlust der eigenen Sprache, Traditionen, Religion

  • Verlust familiärer Bindungen der eingeborenen Bevölkerung durch die Urbanisierung (der Armut in den Dörfern folgte die Verelendung in den Slums)

  • Versklavung ganzer Volksgruppen bis hin zur physischen Ausrottung (Beispiele die Ureinwohner Feuerlands oder Tasmaniens)

  • Ausbeutung der Bodenschätze, bis nichts mehr zur Eigennutzung blieb (Silber und Zinn in Bolivien, beim Lithium soll es jetzt anders werden)

  • Einschleppung von Krankheiten, gegen die es keine Widerstandsfähigkeit der indigenen Bevölkerung gab (Beispiel die Indianer der Karibik, die in rund 50 Jahren fast komplett ausgerotten wurden)

  • viele Volksgruppen verfielen dem Alkohol, weil ihnen der im Abendland in Jahrhunderten kulturell gewachsene maßvolle Umgang mit dieser Rauschdroge unbekannt war.

  • ...

Positive Folgen:

  • durch den Kontakt mit den Indianern Nordamerikas kamen viele Kulturpflanzen nach Europa, die heute unverzichtbar erscheinen: Mais, Kartoffeln, Tomaten, Kakao, Tabak

  • die Kolonialherren beteiligten sich zwar bis ins 19,Jahrhundert am Sklavenhandel, unterbanden ihn dann aber stringend. Die deutsche Kolonialherren in Südwestafrika ließen zwar einen Großteil der aufständischen Hereros in der Kalahari verdursten, dafür unterbanden sie aber sehr erfolgreich die Raubzüge arabischer Sklavenhändler in Ostafrika.

  • Die Kolonialherren trugen viel zur Befriedung der Eingeborenen bei, Völkermorde wie zwischen den Hutus und den Tutsis wären weder in Deutsch-Ostafrika noch im späteren belgischen Mandatsgebiet Ruanda-Urundi denkbar gewesen.

  • Bei Hungersnöten durch Naturkatastrophen stand die Kolonialmacht in der Pflicht. man kann durchaus sagen, dass es vielen Afrikanern unter dem Kolonialregime materiell besser ging als unter ihren korrupten Despoten eigener Couleur. Dass diese leider oft durch europäisches Kapital an der Macht bleiben, wie Kaiser Bokassa von Zentralafrika ist dann wieder die unschöne Kehrseite derselben Medaille.

  • Ohne das europäische Schulsystem hätte es wohl kaum eine wenigstens teilweise Alphabetisierung der eingeborenen Bevölkerung gegeben, ein unverzichtbarer Bestandteil für den Anschluss an die Moderne.

  • ...

Ich habe hier ausführlicher nur eine Facette des Imperialismus herausgegegriiffen, den Kolonialismus. es ist aber nicht die Einzige.

Imperium (lat. Herrschaft) bedeutet das Streben nach Großmacht und Weltgeltung, das hat es seit dem Altertum gegeben. In China und Mesopotamien, bei den Persern und dem Reich Alexanders, vor allem dem uns so prägenden Römischen Reich und seiner spirituellen Fortführung, dem Machtanspruch der Päpste im Mittelalter, dann die Neuzeit mit dem Weltreich der Habsburger unter Karl V. und Philipp II. in deren Reich die Sonne nie unterging, dann ringen Engländer, Franzosen, Holländer und Portugiesen um die Macht, aus dem das Britische Weltreich und sein Ableger die heutige Weltmacht USA hervorgingen. Heute ringen China und die USA um die Vorherrschaft, nach dem die Sowjetunion 1990 sich aus dem exklusiven Kreis verabschieden musste. In Europa sind Deutschland , Frankreich und England im Ringen um die Vorherrschaft daran zerbrochen, keiner ging letztlich als Sieger hervor, England hatte die Niederlage abgewendet, das Weltreich aber verloren. Gewachsen ist die Einsicht, es zusammen in einem geeinten Europa besser zu machen, doch die gegenwärtige Entwicklung scheint eher den Skeptikern Recht zu geben.


zetra  16.12.2018, 12:10

Der fragende User hat sich um einen Dreck darum gekuemmert, wie viel Muehe du hier aufgewendet hattest. Sicher hat er jetzt schon einen Antrag auf Rente gestellt?

Es ist wie Perlen vor die Saeue schmeissen.

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KHLange  18.01.2019, 17:38
@zetra

Nun ja, als Lehrer im Ruhestand, der das große Glück hatte, Neigung und Beruf vereinen zu können, was in unserer Zeit nicht jedem beschieden ist, hielt sich meine Mühe in Grenzen, solche Beiträge fließen mir frei aus der Feder (pardon, tickern in die Tasten). Ob es Perlen sind, da lag ich schon manches Mal mit dem Support quer, mögen Andere beurteilen. Doch wenn ein Lehrer seine Schüler mit den höchst liebenswerten Vierbeinern vergleichen würde, wie es unser Herr Jesus, dem so manches Mal (das macht den Gottessohn so wunderbar menschlich) die Pferde durchgingen (Matth. 7,6), dann hat er im Umgang mit dem ihm von der Gesellschaft anvertrauten jungen Menschen wohl doch einiges nicht so recht verstanden, Dennoch, vielen Dank für die nette Anerkennung, die braucht ein Lehrer so wie die Schüler.

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  • Sie wurden von den Kolonisatoren als "Wilde" (Untermenschen?)betrachtet
  • Die Kolonisatoren hatten in den eigenen Ländern oft Demokratie, aber die Bewohner der Kolonien hatten keine demokratischen Rechte.
  • Die Kolonisatoren hatten keinen Respekt vor ihrer Kultur und Tradition
  • Die Kolonisatoren brachten viele ERfindungen die mehr Schadeten als nützen
  • Die Missionare und Kolonisatoren brachten die sozialen Strukturen durcheinander
  • die Kolonisatoren beuteten Menschen und Rohstoffe aus
  • Als die Kolonisatoren gehen mussten, bemühten sie sich Chaos zurückzulassen. Sie zogen Landesgrenzen ohne Rücksicht auf Ethnien und freuten sich durchaus, wenn Bürgerkriege ausbrachen. Sie wollten weiterhin zugang zu den Rohstoffen zu behalten (zu sehr günstigen Bedingungen, z.B. England zu Öl im Iran)

Argumente Pro:

  • Die Kolonisatoren brachten einige nützliche Produkte, später auch eine wirksame Medizin
  • Die Kolonisatoren bauten Strassen und Bahnnetze
  • Auch vor der Kolonisierung gab es viele Kriege, aber mit weniger schlimmen Waffen

PatriceKongo  30.01.2012, 13:29

2Kolonisatoren bauten Strassen und Bahnnetze" - ja - um das Land auszurauben. Alel straßen udn Bahnlinien gehen vom Landesinneren zu Hafenstädten um alles nach Europa/USA zu schaffen - das Volk des Imperialisten hat aber meist nur den Militäreinsatz zu zahlen und/oder als Soldat zu sterben

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KHLange  06.01.2019, 17:25
@PatriceKongo

Sie machen sich das alles viel zu einfach. Ein ganz simples Beispiel aus der neueren Geschichte. Als die Nordvietnamesen in langen Kämpfen erst gegen die Franzosen, dann gegen die USA den Süden des Landes erobert hatten, hatte man nach der Wiedervereinigung nichts Besseres zu tun, als sofort über das benachbarte Kambodscha herzufallen. Zu dumm, wenn diese blöden Fakten immer so dem eigenen Weltbild zuwider laufen. Am besten blendet man sie ganz aus und zimmert sich so ein eigenes Weltbild zusammen. Es war auch,. lieber Patrice, schon hundsgemein wie man mit dem armen Patrice Lumumba umgegangen ist, aber serienweise belgische Frauen zu vergewaltigen, was er geduldet hat, war auch ziemlich unfein.

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Sie schreiben, dass es in den von Deutschland besetzten afrikanischen Gebieten unvorstellbar gewesen wäre einen Völkermord wie in Ruanda 1994 geschehen zu begehen? Was war denn 1904 in Deutsch- Südwestafrika (heutiges Namibia)? Da war doch was? Völkermord an den Herero-Nama (seit 2015 von der BRD offiziell als solcher anerkannt). Die Kolonialherren trugen viel zur Befriedung der Einheimischen bei? Sind ethnische Konflikte nicht eine Ursache von induziertem Rassismus? Oder wie steht es mit willkürlichen Grenzziehungen? Kein Respekt vor einheimischer Kultur, Religion, vers. Stämmen etc.

Wenn ich mir Zeitzeugenberichte über die deutsche Herrschaft in Ost-Afrika durchlese wird mir schlecht. Die Unterdrückten wollten eher sterben, als das Leid, welches Sie durch die „unmenschliche“ Behandlung der Deutschen erfuhren weiterhin zu ertragen.

  1. Für das Volk im imperialistischen Land:

-hohe Arbeitslosigkeit wird produziert, um die Jungen in die Armee zu zwingen -Verrohung und Verdummung des Volks durch TV, Boulevardzeitungen und Killerspiele, verlogene Kriegspropaganda -Verarmung des Volks durch riesige Militärkosten, oft will man Kriege gar nicht mal gewinnen, sondern nur möglichst lange führen um hohen Waffen- und Munitions-Materialabsatz zu haben (z.B. Vietnamkrieg)

  1. für das angegriffene Volk

- Zerstörung von Infrastruktur (Wasserwerke, Kraftwerke, Abwasser, Fabriken, Wohngebiete, -Verletzungen, Behinderungen, Tod,

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