Folgen der Waldbrände im Mittelmeer?

Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen

einige Bäume werden werden überleben 33%
es ist eher ein Ausnahmefall, dass ein Baum das Feuer überlebt 33%
kein Baum kann dies überleben 33%

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

Anpassungen an Waldbrände zeigen einige Baumarten. Meist geht es darum, dem eigenen Nachwuchs gute Startbedingungen in einem mit Asche gedüngten Waldboden zu ermöglichen. Auf die Spitze treiben dies Eukalyptus- Arten, die mit ihren extrem brennbaren ätherischen Ölen dafür sorgen, dass die Flammen der Brände besonders heiß werden, damit auch wirklich niemand überlebt, und den kleinen Eukalyptus- Pflänzchen Konkurrenz machen kann. Und nein, soweit ich weiß, überleben auch die alten Eukalyptus- Bäume einen Waldbrand eher selten. Sie werden in der Mittelmeer- Region aus wirtschaftlichen Gründen künstlich angebaut. Schon bei vergangenen Waldbrandereignissen hat sich das als sehr problematisch erwiesen, die Eukalyptusbestände haben sich mancherorts als wahre Brandbeschleuniger erwiesen. Auch die Kiefern, Gattung Pinus, haben sich mit der Evolution auf den Deal eingelassen, dass der eigene Nachwuchs von dem Brand möglichst mehr profitieren soll als der anderer Arten, sie befördern ihn daher. Unsere einheimische Pinus sylvestris ist die Baumart, deren Bestände wir Menschen als die ansehen, die hier bei uns am meisten "waldbrandgefährdet" sind. Manche nordamerikanische Kiefernarten haben Zapfen, die sich erst dann öffnen, wenn sie bei einem Brand sehr großer Hitze ausgesetzt sind. Bei manchen Kiefernarten kommt es auch vor, dass sie den Brand überleben. Beispielsweise auch die Kanarenkiefer, Pinus canarensis, die auf dieser Inselgruppe endemisch ist (nur dort vorkommt.) Sie bildet allerdings Bestände mit wenig Unterwuchs, in denen es wenig brennbares Material gibt, weswegen die Hitze bei Bränden wohl nicht allzu hoch wird. Bekannt ist außerdem und ich habe es selbst schon gesehen, dass alte Mammutbäume (Sequoiadendron giganteum) Waldbrände häufig überleben. Man sieht in den Rissen der extrem dicken Borke innen schwarze Schichten liegen, die von früheren Waldbränden herrühren.

Bei den jetzigen Bränden im Mittelmeerraum gehe ich davon aus, dass die Baumbestände den Brand so gut wie nicht überleben werden. Die dortigen Baumarten, auch die Kiefernarten wie Pinus pinea, P. pinaster, P. halepensis, können das eher nicht. Brände sind dort - anders als bei uns! - sicher ein natürliches Element in der Dynamik der Wälder, und es gibt manche Pflanzen, die die zeitliche Nische nutzen zwischen dem Brand und dem Zeitpunkt, wenn der nachwachsende Wald sich wieder schließt, beispielsweise die Cistrosen, die "Kinder des Feuers". Aber in dieser Häufung und Intensität sind die Feuer sicher nicht natürlich. Was mich auch beunruhigt, ist ein selbstverstärker der Prozess: wegen des Klimawandels gibt es mehr Waldbrände, deswegen speichern die abgebrannten Flächen in den nächsten Jahrzehnten erst einmal weniger Kohlenstoff, der in dieser Zeit als zusätzliches CO2 in der Luft sein wird...

Pomophilus  09.08.2021, 15:39

Vielen Dank für 🌟!

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kein Baum kann dies überleben

Durch die lange vorher bestehende Trockenheit und anhaltende Hitzewelle waren die Wälder sowieso nicht in bestem Zustand und nun diese Feuerswellen,es wird nichts davon überleben.Es ist ein Schlag ins Genick für alle Klimabefürworter.

kein Baum kann dies überleben

Bei Bodenbränden und bestimmten Baumarten (Eukalyptus, kanarische Kiefer) überleben die Bäume. Bei solchen Großbränden entsteht aber soviel Hitze und schlagen die Flammen so hoch, bis über die Baumkronen hinaus, dass kein Baum überlebt.

Wenn im Winter alles wieder feucht ist, kann ein neuer Wald ausgesät werden.