Findet ihr Religionsunterricht im Gymnasium unnötig?
Das Ergebnis basiert auf 37 Abstimmungen
15 Antworten
Ja, ich halte das für unnötig. Und das nicht nur im Gymnasium, sondern in allen Stufen der Schule.
Religion soll da Platz finden, so es hingehört: Zum Ausleben in das private Umfeld und zum Lernen in den Geschichtsunterricht innerhalb der verschiedenen Epochen der Zeitgeschichte.
Es gehört definitiv NICHT als Einheit in eine Schule, um einem Kind den Glauben näher zu bringen.
Falsch. Religionsunterricht vermittelt nicht das Wissen, sondern den Glauben. Das WISSEN wird im Geschichtsunterricht beigebracht. Und genau DORT können Religionen Platz finden - tun sie auch, denn wenn der Religionsunterricht das WISSEN vermitteln wollte, dann wäre der Ablasshandel und die Inquisition auch Bestandteil der Lerneinheit - ist es aber nicht, dort wird die Bibel besprochen und per se davon ausgegangen, dass es einen Gott eben gibt - und darauf stützt sich dann der "Unterricht". Das hat mit dem Vermitteln von Wissen nicht das Geringste zu tun.
Man sieht, dass Du keine Ahnung hast, was Gegenstand des Religionsunterrichts ist. Im Religionsunterricht geht es primär um die Vermittlung von Wissen im Bereich Bibelwissenschaft, Religionswissenschaften, ethischen Fragestellungen und deren Begründungszusammenhänge. (Ethik kann sich selbst nicht begründen!) Ablasshandel und Inquisition sind in diesem Themenspektrum Randgebiete und gehören tatsächlich eher in den Geschichtsunterricht.
Man sieht, dass du keine Ahnung hast, was Wissenschaft WIRKLICH bedeutet...
Aber um das Ganze abzukürzen: Von mir aus: Du hast recht, ich habe falsch.
Ich empfinde den Religionsunterricht an Gymnasien als notwendig und definitiv nicht als "unnötig".
Aus dem Religionsunterricht konnte ich vieles mitnehmen - aber auch Kraft schöpfen. So ging es nicht nur mir, sondern auch vielen anderen Menschen - darunter auch ehemalige Schulkollegen, mit denen ich mich über dieses Thema unterhalten habe.
Mit Religionslehrern konnte man sich oftmals auch über Dinge unterhalten, die (meiner Erfahrung nach) in anderen Fächern eher selten bearbeitet werden. In meiner Gymnasiumzeit haben wir auch sehr viele soziale Themen im Religionsunterricht bearbeitet. Beispiele dafür wären Themen wie die Zivilcourage, Freiwilligenarbeit aber auch der Tod bzw. der Verlust eines Menschens - was immer noch ein sehr großes Tabuthema in der Gesellschaft ist.
Im Religionsunterricht konnten wir auch Ängste und Probleme ansprechen, für die sich sonst niemand interessierte. Meiner Meinung nach ist so etwas in der heutigen Zeit sehr wichtig, da insbesondere junge Menschen immer weniger mit einander sprechen bzw. sehr viel Zeit vor dem Smartphone verbringen.
Dazu beschäftigt sich der Religionsunterricht mit vielen Glaubensrichtungen und nicht nur mit einer Religion.
Hoffe du kannst etwas damit anfangen!
Gruß! :-)
Das Problem ist: Nicht an allen Schulen ist das so. Deshalb bevorziehe ich Ethik.
Das hängt ausschließlich von dessen Qualität ab. Mit hat einmal eine ev. Pfarrerin gesagt, daß sie im Gymnasium einen derart schlechten ev. Religionsunterricht gehabt hat, daß sie in den deutlich besseren kath. Religionsunterricht gewechselt ist, um nach dem Abitur dennoch ev. Theologie zu studieren. Selbstverständlich kann sich Entsprechendes auch umgekehrt ereignen.
Der Religionsunterricht ist wichtig. Ohne das Wissen um die Inhalte der Bibel und das Testament kann man weder die Rechtssprechung, noch die Ikonographie der Kunstgeschichte, noch die Ethik, die Bräuche und Traditionen verstehen. Religionsunterricht ist sehr wichtig. Auch gibt es manche Schüler, die zu Hause nicht gut erzogen werden, Halt und Zuversicht.
Religionsunterricht hat mit Glaubensvermittlung nichts zu tun, sondern dient der Vermittlung von Wissen, das das christliche Abendland seit Anbeginn geprägt hat und noch heute prägt. Insofern gehört der Religionsunterricht als allgemeinbildendes Fach in die Schule, und zwar mit Benotung.
Religionsunterricht hat mit Glaubensvermittlung nichts zu tun, sondern dient der Vermittlung von Wissen, das das christliche Abendland seit Anbeginn geprägt hat und noch heute prägt.