Findet ihr abschlüsse Überbewertet?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Abschlüsse sind wichtig aber nicht alles 47%
Stimme teils zu 27%
Abschlüsse sind überbewertet 20%
Anschlüsse sind das wichtigste 7%
Anderes 0%

5 Antworten

Abschlüsse sind wichtig aber nicht alles

Leider werden Hauptschüler aktuell weniger angenommen, weil Hauptschule direkt als Versager oder Faule von Betrieben abgestempelt werden. Es gibt viele Betriebe (auch Handwerk) in meiner Gegend, die bei Azubis sehr gutes Realschulabschluss oder gar Abitur verlangen.
Das Problem daran ist, dass fast kein Abiturient Handwerk sich kaum vorstellen kann. Aus meinen Abijahrgang wollte niemand etwas mit Handwerk zu tun haben.

Ich war noch davor bei einer Gesamtschule und ich habe selbst gehört und gesehen, dass die Hälfte der Hauptschüler/in keine Ausbildungsstelle bekam. Einer meiner besten Freunden hat Hauptschule gemacht und ist handwerklich absolut begabt. Aber er hat mehr als 20 Bewerbungen geschickt und überall Absagen kassiert, weil sein Bildungsstand zu niedrig sei.
Nach zwei Jahren hatte er eine Ausbildungsstelle bekommen.

notting  17.02.2024, 10:06

Eine Bekannte von mir ist Hauptschul-Lehrerin. Die meint dass alle ihre Schüler die sich im Praktikum einigermaßen gut angestellt haben, eine Ausbildungsstelle bekommen, also in diesem Fall die Noten zweitrangig sind.

notting

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greenpolitics  17.02.2024, 11:08
@notting

Ich glaube es ist komplett in jeder Gegend unterschiedlich.
Bei uns waren es nur die Hälfte.

Mein bester Freund hatte beim Praktikum eine 1 und bekam danach trotzdem keine Ausbildungsstelle. 🤷🏻‍♂️

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Stimme teils zu

Das größte Problem ist IMHO, dass viele Abschlüsse nicht richtig interpretieren können und manche wichtigen Dinge dort nicht drinstehen.

Z. B. hatte ich in der Mittleren Reife eine 4 in Deutsch. Aber nicht wg. der Rechtschreibung, die hat meine Deutsch-Note immer verbessert, sondern wg. Textinterpretationsmist, was für die meisten Berufe total unwichtig ist.

Ein Klassenkamerad eine einen Mittlere-Reife-Mathe-4er. In der Ausbildung zum Bäcker und Konditor hatte er 1er und 2er.

Oder in deinem Beispiel war Software-Entwicklung wohl nicht nennenswerter Teil des Studiums desjenigen, was die die das Zeugnis gelesen haben nicht kapiert haben.

Allerdings geht aus den Zeugnissen meist nicht hervor, wie gut jmd. im Lernen allg. ist (also ob ein starker Absturz bevorsteht, wenn es ihm nicht mehr einfach so zufliegt, weil das Niveau steigt) oder wie gut jmd. dabei ist Dinge durchzuziehen.

Eine Bekannte von mir ist Hauptschul-Lehrerin. Die meint dass alle ihre Schüler die sich im Praktikum einigermaßen gut angestellt haben, eine Ausbildungsstelle bekommen, also in diesem Fall die Noten zweitrangig sind.

Mein Onkel hat nach >10 Jahren IT-Leiter-Erfahrung in einem mittelständischen Unternehmen keinen Job mehr gefunden, weil die nur noch Akademiker in dem Bereich einstellen :-(

notting

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Stimme teils zu

Sie sind in soweit überbewertet, dass sie nichts über den Menschen aussagen, der diesen Abschluss geschafft hat.

Es gibt fleißige Leute mit Hauptschulabschluss und faule mit Abitur.

greenpolitics  16.02.2024, 19:43

Solche Hauptschüler, die sehr gut im Handwerk benötigt werden, werden von Handwerkbetriebe abgelehnt. Einige Handwerkbetriebe lernen immer noch nicht, dass Abiturienten weniger Lust auf Handwerk haben.

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Draven675 
Fragesteller
 16.02.2024, 19:48
@greenpolitics

Das halt auch komplett Müll. Nach der ausbildung interessiert keinen mehr den Abschluss aber mit nem Haupt abschluss hast du Probleme überhaupt eine zu finden .

Dabei sind Abiturienten nichtmal kompetenter im Handwerk

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Stimme teils zu

Es haben zu viele Leute falsche Erwartungen an Abschlüsse.

Ein Studium hat nicht den Zweck, handwerkliches Arbeiten zu erlernen. Man lernt es auch ein Stückweit, aber eben nur als Mittel zum Zweck, nämlich der wissenschaftlichen Ausbildung. Und wissenschaftliche Arbeit ist analytisch, ist statistisch, ist recherchelastig, ist vor allem theoretisch. Nicht handwerklich. Sicher, je nach Fachgebiet in unterschiedlicher Ausführung, aber ursprünglich sind Universitäten dadurch entstanden, dass sich Wissenschaftler ihren wissenschaftlichen Nachwuchs herangezogen haben.

Wenn nun jemand erwartet, dass ein Akademiker handwerklich was drauf hat, dann hat der schlichtweg nicht verstanden, was man in einem Studium lernt. Und erwartet die falsche Qualifikation.

Wenn du aber jemanden suchst, der ein Thema auf theoretischer Ebene mit wissenschaftlicher Gründlichkeit durchanalysieren und weiterführende Fachliteratur selektieren kann, dann bist du bei einem Akadamiker mit entsprechendem Abschluss genau richtig. Genau das hat der gelernt und den Abschluss hat er dafür bekommen, dass er entsprechendes Können unter Beweis gestellt hat.

Draven675 
Fragesteller
 16.02.2024, 20:20

Naja es ging mir ja extra um Akademiker die jobs gemacht haben für die sie studiert haben und es damm nicht hinbekommen haben.

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Stimme teils zu

Ich denke so wie du darüber, aber mit Sicherheit sind nicht alle Abschlüsse überwertet. Im Arbeitsleben interessiert keinen mehr, was für Noten in den Hauptfächern erreicht wurden. Vielmehr geht es darum, ob die jeweilige Person überhaupt einen Abschluss hat und ob sie mit ihrem Beruf klarkommt.