Fat-Shaming: Ärzte?
Fast alle Ärzte mit denen ich in den 23 Jahren meines Lebens zu tun hatte, waren Fat-Shamer. Vor allem die noch Jungen im Krankenhaus.
Jedes Leiden, jedes Symptom wird auf Übergewicht geschoben. Mir hat so ein Schnösel schon mal an den Kopf geworfen; "Mit Bewegung meine ich nicht von Kühlschrank zum Computer." Ha ha * kotz*
Bin keiner dieser Verblendeten Weiber die behaupten man kann mit 30+ Kg Übergewicht auf Dauer gesund sein, aber werden diese Menschen (Ärzte) überhaupt auch menschlich geschult? Bezweifle, dass es förderlich ist, wenn sich der Patient für seinen Körper schämt.
Habt ihr selbst Erfahrungen damit gemacht?
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15 Antworten
Nein, jetzt nicht in dem Sinne. In einem anderen schon. Ich hatte eine Zeit lang mit meiner Psyche zu kämpfen und das steht leider auch in meiner Krankenakte so drin. Fast jedes Mal wenn ich wegen Übelkeit oder Schwindel zum Arzt gehe, wird das auf die Psyche geschoben. Mir wurde auch schon gesagt, wo kämen wir denn hin wenn alle schon mit 20 psychische Probleme hätten und deshalb oft krank sind. Die sind doch alle nur zu faul zum arbeiten. Und ich bin nicht oft krank, gehe normal arbeiten und leiste meinen Teil. Und es war nur eine bestimmte Zeit, in der ich zu kämpfen hatte. Jetzt bin ich vollkommen gesund und man braucht nicht Krankheiten aufgreifen die ich vor 2 Jahren hatte. Leider machen das viele Ärzte. Der Schwindel lag übrigens daran, dass ich oft extrem niedrigen Blutdruck habe. Also nichts mit der Psyche.
Nimm das nicht persönlich. Zur Zeit sind die meisten Leute einfach nur genervt und manche lassen hier ihren Frust an anderen aus. Ich selber versuche im realen Leben im Moment fremden Menschen so gut es geht aus dem Weg zu gehen, weil die Allgemeinstimmung im Keller ist.
Das kann ich natürlich nicht wissen, weil ich nicht in ihrer Situation bin. Was ich aber weiss, ist, dass man wegen den unterschiedlichsten Dingen gemobbt werden kann. (Hautfarbe, Aussehen, Gewicht, Psyche, Sprache usw.) Und wenn jemand mobben will, dann findet er auch irgendwas an dir was er auslachen kann. Ich empfehle der FS hier an der Stelle, sich emotional von solchen Leuten abzunabeln und sich auf seine Lieben zu konzentrieren. Die meisten Menschen sieht man eh nie wieder.
Meine Erfahrungen waren dieselben. Nicht im Bezug auf mich, sondern auf übergewichtige Patienten. Da ich im Gesundheitswesen arbeite, bekomme ich solche Äußerungen häufiger mit und finde sie widerlich.
Übergewichtige wissen zumeist selbst, dass sie ihrem Körper damit Schaden zufügen und fühlen sich häufig in ihrem Körper nicht wohl. Da muss man als Mediziner nicht noch in dieselbe Kerbe hauen.
Nach meinem 2. Kind habe ich - bedingt durch meine schlechte gesundheitliche Verfassung- lange gebraucht, bis der Babyspeck wieder weg war und es war äußerst verletzend, wenn mir jemand sagte, ich solle aufpassen.... ich solle Sport machen.... der Speck müsse ja noch weg.... usw. Nach dieser Erfahrung habe ich mir geschworen, dass nie ein Patient von mir gesagt bekommen würde, dass er abnehmen solle. Daran habe ich mich gehalten.
Manche sprechen mich auf ihre Beschwerden im Zusammenhang mit dem Übergewicht an. Dann sprechen wir darüber. Aber niemals: Sie müssen...! Weil ich weiß, wie schwer es ist und dass dumme Kommentare absolut nichts helfen.
Einer der hohen Herren schickte eine Patienten weg mit den Worten, sie solle abnehmen, dann würden ihre Beschwerden verschwinden. Sie trug damals Kleidergröße 38. Sie war schlagfertig genug und antwortete ihm: Sie sollten vllt. einen Bogen in ihren Schreibtisch sägen, damit der Bauch mehr Platz hat.
Vllt. legst du dir auch einige mögliche Antworten parat, die du solchen geschmacklosen Ärzten entgegnen kannst. Wer so respektlos mit Patienten umgeht, hat eine Retourkutsche verdient.
Jojo
Danke, ich finde es wirklich verplüffend wie viele mir hier die Worte im Mund verdrehen.
Jeder Übergewichtige kennt das Problem.
Nicht du, 90% der anderen Antwortgeber.
Mit großem Übergewicht kommen nunmal viele Beschwerden.
Der Arzt muss nicht auf netten Kumpel machen, sondern die Wahrheit aussprechen. Und wenn die Wahrheit ist, dass massives Übergewicht zu den Symtomen führt und der einzige Weg der Gewichtsverlust ist, dann hat das nichts mit Body-Shaming zu tun.
Wenn er das Ganze untersucht hat und fachlich korrekt verpackt ist da nichts falsch dran.
"fachlich korrekt verpackt" Darum genau ging es der FS. Nicht um die med. Tatsachen.
Ein Arzt hat sich an die Regeln der Höflichkeit zu halten- wie jeder andere Mensch auch. Der Kittel gibt ihm nicht das Recht, zu verletzen und zu pöbeln.
Was Med.Studenten in Bezug auf Kommunikation lernen, ist leider sehr rudimentär, was sich in solchen Äußerungen/ Erfahrungen widerspiegelt.
"Mit großem Übergewicht kommen nunmal viele Beschwerden."
Das wissen übergewichtige Patienten. Meinst du, es hilft ihnen, wenn der Arzt ihnen sagt: "Mit Bewegung meine ich nicht den Weg vom Kühlschrank zum PC"? Oder wäre es zielführender nachzufragen, ob in Bezug auf Gewichtskontrolle Unterstützung/ Beratung gewollt ist? Wir haben in D inzwischen die Möglichkeit, Menschen mit deutlichem Übergewicht bzw. Folgeerkrankungen sehr gut zu behandeln. Warum nehmen nur 15% der Betroffenen diese Möglichkeit in Anspruch? Es sind genau solche Ärzte, die die Empathie eines Rasenmähers haben, die das verhindern. Sie sorgen dafür, dass Betroffene sich schämen, sich verstecken und garantiert keine Hilfe in Anspruch nehmen.
Wir diskriminieren niemanden. Außer Dicke...
Ich habe keine Erfahrung dieser Art gemacht, da ich nicht übergewichtig bin. Die Ärzte werden wohl am besten wissen, was gesund ist und was nicht. Und selbst 10 - 20 Kilo Übergewicht haben schon Folgen, auch wenn man sie noch nicht merkt, oder nicht ahnt, dass diese dadurch zustande kamen.
Gern geschehen. Der zweite Name passt perfekt zu mir. Ich bin einfach makellos und perfekt. Und ich suche meine Probleme bei mir, und nicht bei Anderen.
was für probleme, bist doch ein übermensch
Ich habe nicht gesagt, dass ich auch Probleme an mir finde. Ich suche sie nur.
Lerne daraus: Übergewicht bringt nun mal viele Leiden mit sich und Probleme die meist eindeutig auf Übergewicht zurückzuführen sind.
Wenn du doch schon alles weißt, dann reg dich nicht drüber auf wenn der Arzt dich drauf anspricht, sondern mach was.
Klar, gleich nachdem ich als Raucher mit dem Rauchen aufhöre
Ist ja kein großes Ding, mann seid ihr alle Besserwisser
Richtig, man muss es nur angehen. Hab das mit dem Rauchen auch hinter mir. Das hat nichts mit besserwissen zu tun. Nicht jammern, sondern machen. Klar ist es hart, aber entweder man will es oder man lässt es
DU tust hier Kritik an deinem Körper als Body-Shaming ab, nur weil der Arzt die harte Wahrheit anspricht. Da ist es nicht schwer, ein Besserwisser zu sein. Denn wir wissen es in dem Fall tatsächlich besser.
Grundsätzlich ist besser, ein Arzt nutzt harte aufweckende Worte anstatt dass er herumeiert mit "könnte und würde empfehlen".
Aber der ultra-abgegriffene Rat "Kalorien zählen und mehr bewegen" bringt fettleibige Patienten meist nicht weiter.
Die Fettleibigen fühlen sich die meiste Zeit am Verhungern, trotz der enormen Reserven.
Und wie man wirklich effektiv das Gewicht in den Griff kriegt, dazu sind die meisten Ärzte nicht gut genug geschult. Sie haben sehr viel über Krankheiten und Medikamente gelernt, nicht aber über gesund leben.
Ist ja nicht so, dass wir nicht wissen, dass wir fett sind.
Jeder Süchtige weiß, dass er ein Problem hat.
Ich habe keineswegs behauptet, dass die Fettleibigen das Problem nicht kennen.
Der präzise Punkt ist: Man leitet euch nicht hilfreich an, wie ihr dauerhaft aufs Normalgewicht kommt.
Der lustlose Rat "weniger essen, mehr bewegen" bringt nichts.
Ich mußte den Weg auch selbst finden und habe seit 2014 Normalgewicht.
Danke, finde es echt nervig wie mir hier die Worte im Mund umgedreht werden.