Familie nach Streit wieder zusammenführen?
Hallo miteinander,
meine Familie ist leider nicht einfach. Bei uns reiht sich ein Sturkopf an den nächsten, was das Reden über emotionale Dinge sehr erschwert.
Als meine Großeltern gestorben sind kam es zwischen meinem Vater und meiner Tante zum Erbschaftsstreit, der schließlich vor dem Anwalt endete.
Dabei ging es um ein Haus das für uns (die Enkelgeneration) ein wichtiges Stück Kindheit gewesen ist. Und auch die Generation der Eltern hat dort ihre Kindheit verbracht, und auf ihre weise den Großeltern geholfen es zu bauen. Trotzdem wurde es verkauft.
Ich bin heute in meinen 30ern und geschockt das jegliche Tradition in der Familie verloren gegangen ist, seit es meine Großeltern nicht mehr gibt.
Die Verwandtschaft spricht nicht mehr miteinander. Mein Teil der Familie lebt aneinander vorbei. Und keiner scheint bereit Verantwortung zu übernehmen.
Nun ist es so, das mein Vater nach einer schweren Herz OP stark abgebaut hat, und ich fürchte das es nur noch wenige Jahre dauern wird bis die nächste Generation meiner Familie beginnt wegzusterben.
Und seit fast 10 Jahren haben er und seine Schwester (und alle anderen) nicht mehr miteinander geredet.
Mache ich mit dem Versuch wieder Kontakt zu knüpfen nur alles schlimmer, und sollte ich mich stattdessen um meinen eigenen Kram kümmern so wie es alle anderen auch machen?
2 Antworten
Es ist leider oft so dass wenn die Großeltern sterben,dass dann der Lebensmittelpunkt fehlt und sich die Familien spalten.
Meine Oma ist über 20 Jahre Tod und seit dem Zeitpunkt habe ich keine Familie mehr.
Man kann niemanden zwingen sich an einen Tisch zu setzen. Und erst Recht der anstehende Tod eines Familienmittgliedes ist noch lange kein Grund um sich zu vertragen. Außer dein Vater wünscht es sich.
Baue deine eigene kleine Familie auf und genieße sie. Und hoffe dass deine Kinder sich mal nicht zerstreiten. Am besten ist immer du hast erst gar nix zu vererben :D
Deine Ansicht ist gut gemeint. Aber manchmal sollte man alles Ruhen lassen.
Wollte denn jemand von euch das Haus der Großeltern haben?
Man könnte durchaus den Versuch starten, allen Verwandten, die an der Situation beteiligt sind, einen Brief zu schreiben, ob sie sich nach all den Jahren nicht langsam wieder wie Erwachsene benehmen wollen, die in der Lage sind, über die Dinge zu reden. Sicher sehr direkt, aber mitunter genau die richtige Sprache.
Es könnte auch noch dazugeschrieben werden, dass eigentlich die Zeit, die jeder noch so hat, nicht im sinnlosen Streit verbracht werden sollte. Kommt mal Tag X, ist es zu spät, was zu klären oder aufeinander zuzugehen.
Ein Haus ist sicher mit einigen Erinnerungen verbunden. Aber letztendlich trägt man diese Erinnerungen auch in seinem Herzen. Deswegen einen dauerhaften Familienstreit zu führen, ist doch reichlich albern und auch überflüssig.