Fahrgasse Marina?

1 Antwort

Das hängt zum einen davon ab, was für Boxen es dort gibt....

Bei schmalen Einzelboxen mit Heckpfählen braucht man mehr Platz, weil man ziemlich gerade in die Box einfahren muß.

Bei Doppel- oder Einzelboxen mit Schwimmstegen, die vielleicht auch von der Breite insgesamt üppiger sind braucht man als Gasse weniger Platz.

Grundsätzlich reicht eigentlich die anderthalbfache Länge der größten Boote die in die Boxen passen als Gassenbreite aus, gängig in den Sportbootmarinas in Nordeuropa sind bei Boxen mit Heckpfählen 15 bis 18 Meter Gassenbreite, wobei die Boxen dabei meist für Boote zwischen 8 und 12 Metern Länge ausgelegt sind.

Nupsi965 
Fragesteller
 03.03.2023, 22:14

Also eine Bootslänge ist definitif zu wenig?

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windydogs  03.03.2023, 22:25
@Nupsi965

Ja..., das geht auf keinen Fall.

Wenn die Boxenbreite und somit die Heckpfähle wenig breiter als das Boot sind, muß ich ja beim rückwärts - ausparken erst einmal fast komplett gerade aus der Box raus, bis ich den Hinterm vom Boot überhaupt rumdrehen kann. Ansonsten verklemme ich mich vorn zwischen den Heckpfählen. Und moderne Kurzkieler drehen zwar schon relativ gut bei Rückwärtsfahrt, Langkieler oder gemäßigte Langkieler brauchen aber deutlich mehr Platz.

Mein Boot braucht z.B. rückwärts locker eine Bootslänge, bis es überhaupt auf das Ruder reagiert.

Und wenn vielleicht auch noch viel Wind aus einer blöden Richtung kommt brauchen auch moderne Kurzkieler mehr Platz zum einparken.

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Nupsi965 
Fragesteller
 03.03.2023, 22:28
@windydogs

Also macht Platz eine Marina attraktiver?

Wieviel braucht man zum befestigen, wenn jetzt große Boxen für 2 Schiffe z.b. vorhanden sin?

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windydogs  04.03.2023, 00:02
@Nupsi965
Also macht Platz eine Marina attraktiver?

Jein....

Es ist eher das Gesamtpaket, bzw. bestimmte Besonderheiten / Vorteile.

Viel Platz ist nett / komfortabel, aber mehr als notwendig um bequem auch bei Wind rein- und raus zu kommen wertet die Marina dann nicht unbedingt noch deutlich weiter auf.

Und viel Platz bringt mir auch dann herzlich wenig, wenn man bei bestimmten Windrichtungen sehr unruhig liegt, wenn die Marina in einer eher unattraktiven Ecke liegt oder wenn ansonsten das Dienstleistungsangebot eher mau ist.

Beispiel....: der Hafen Lohme auf Rügen ist zwar landschaftlich hübsch, bietet aber sonst nicht wirklich viel, ist nicht groß und stinkt zudem auch noch ( das liegt an Algen, die dort haufenweise angespült werden und vor sich hin gammeln ). Die Boxen sind ungewöhnlich lang, aber die Breite passt nicht zur Länge. Sprich...: eine Box die für ein 9...10 Meter Boot von der Breite her passt ist da locker 16...17 Meter lang, weshalb man ewig lange Leinen braucht und wegen dem blöden Winkel der Heckleinen dann auch unruhig liegt.

Der Hafen ist aber in der Saison schon zeitig knall-voll, weil er günstig als Absprunghafen von- oder nach Schweden liegt. Er wird also angelaufen, weil er günstig liegt und die Gegebenheiten nimmt man dann halt in Kauf.

Und es gibt z.B. auch reichlich z.T. winzige dänische Häfen, die sehr zeitig am Tage schon rappelvoll sind, weil es da einfach allgemein hübsch ist, das Revier attraktiv oder eben für Wochenendsegler von ihrem Heimatsteg aus bequem zu erreichen.

Im Normalfall ist es eher selten so, daß man als Tagesziel abends mehrere Häfen zur Auswahl hat und dann den nimmt, der am angenehmsten ist. Meist hat man vielleicht die Wahl zwischen der Marina eines Ortes und dem Handelshafen.

Bei der Auswahl einer Marina für einen Dauerliegeplatzt zählen dann auch eher Erreichbarkeit, Revier, Preis und sonstiges Angebot.

Und an beliebten Spots reicht eben auch ein Minimalangebot.

Die Schweden machen es sich vielerorts sehr einfach, indem sie gar keine richtigen Boxen einrichten. Man hat da einfach einen Steg mit Klampen zum festmachen und für achtern gibts Heckbojen, oder man muß sogar selbst einen Heckanker setzen. Geht auch problemlos und die Bootsgröße ist dann sowieso fast egal.

Praktisch sind auch Boxen mit Schwimmschlengeln, weil da die Bootsbreite und die Länge in einem relativ weiten Bereich auch egal sind. Man hat da eben immer zumindest eine " feste " Seite, während man bei Pfahlboxen ohne Führungsleinen oft auf beiden Seiten aufpassen muß, nicht am Nachbarlieger anzustoßen.

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