Existiert der Mond auch wenn niemand hinsieht?
Laut einem Zitat von David Mermin heißt es ja: Wir wissen heute, daß der Mond nachweislich nicht vorhanden ist, wenn niemand hinsieht.
Ist dem wirklich so?
17 Antworten
Existierst du denn, wenn niemand hinsieht?
Das Bewusstsein des FS ist so ziemlich das einzige, dessen Existenz sich der Fragesteller selbst absolut sicher sein kann. Sonst könnte er sich nämlich die Frage nicht stellen.
Theoretisch könnte alles andere Illusion sein, selbst, was genau für ein Lebewesen der FS wirklich ist. Natürlich könnten dies andere Menschen erst recht sein; in Träumen begegnet man ja auch anderen Menschen, die in Wirklichkeit nicht anwesend sind oder die vielleicht auch gar nicht mehr leben.
Nicht, dass ich dies wirklich glaube, aber definitiv wäre es Unsinn, sich von Anderen, die nur sehr wahrscheinlich real sind, einreden zu lassen, das eigene Bewusstsein könne gegebenenfalls Illusion sein.
Falsch...der Mond ist nicht vorhanden, solange das nicht jemand überprüft hat. Denn erst wenn man nachschaut und seine Existenz überprüft, dann gibt es ihn auch. Vorher könnte das niemand zu 100% genau sagen. Er bzw seine Quanten befinden sich da nämlich in einem sogenannten Schwebezustand, wo die Quanten sich noch entscheiden müssen, ob sie Welle oder Teilchen werden. Aber wie die sich entscheiden werden sie uns eben nicht verraten. Es sind sozusagen beide Möglichkeiten nicht ausgeschlossen. Punkt.
Falsch...der Mond ist nicht vorhanden, solange das nicht jemand überprüft hat.
Auch das ist falsch. Die Aussage, etwas sei nicht vorhanden, ist eine falsifizierbare Aussage, die ebensowenig unüberprüft als wahr gelten kann wie ihr Gegenteil.
Vorschlag: Sage klar, was du unter dem Begriff "Mond" verstehst und die Antwort wird die folgende sein: Ja, er ist auch da, wenn man nicht hinsieht.
Wenn du den Mond nicht bewusst berachtest, existiert er nicht für dich. Der Grund, warum der Mond auch tatsächlich da ist, auch wenn du weg schaust ist: sämtliche Atome um uns herum beobachten ihn auch. Erst durch diese Wechselwirkung wird die quantenmechanische Unbestimmtheit zur materiellen Manifestation. Übrigens, die Atome aus denen der Mond selbst besteht beobachten sich auch gegenseitig, wodurch er schon alleine deswegen existiert. Würde man alle Atome des Mondes in 'gleichtakt' bringen (siehe Bose/Einstein Kondensat), wäre dies eine quantenmechanische Superposition und der Mond würde existieren oder nicht.
Wenn du davon ausgehst, dass alles nur dann existiert, wenn du es mit deinen Sinnen wahrnehmen kannst, beziehungsweise wahrnimmst, trifft diese Aussage zu.
Hier noch ein Lesetipp:
http://www.peirce.org/writings/p119.html
Genau das ist da Thema. Ich will hier aber keine 12 Seiten schreiben ;)