Eulenspiegel in Magdeburg

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Manche Magdeburger sahen es mit Genuß und manche mit Verdruß.


Wie Eulenspiegel in Magdeburg verkündete, vom Rathauserker fliegen zu wollen, und wie er die Zuschauer mit Spottreden zurückwies.

Bald nach dieser Zeit, als Eulenspiegel ein Küster gewesen war, kam er in die Stadt Magdeburg und vollführte dort viele Streiche. Davon wurde sein Name so bekannt, dass man von Eulenspiegel allerhand zu erzählen wusste. Die angesehensten Bürger der Stadt baten ihn, er solle etwas Abenteuerliches und Gauklerisches treiben. Da sagte er, er wolle das tun und auf das Rathaus steigen und vom Erker herabfliegen. Nun erhob sich ein Geschrei in der ganzen Stadt. Jung und alt versammelten sich auf dem Markt und wollten sehen, wie er flog. Eulenspiegel stand auf dem Erker des Rathauses, bewegte die Arme und gebärdete sich, als ob er fliegen wolle. Die Leute standen, rissen Augen und Mäuler auf und meinten tatsächlich, dass er fliegen würde. Da begann Eulenspiegel zu lachen und rief: "Ich meinte, es gäbe keinen Toren oder Narren in der Welt außer mir. Nun sehe ich aber, dass hier die ganze Stadt voller Toren ist. Und wenn ihr mir alle sagtet, dass ihr fliegen wolltet, ich glaubte es nicht. Aber ihr glaubt mir, einem Toren! Wie sollte ich fliegen können? Ich bin doch weder Gans noch Vogel! Auch habe ich keine Fittiche, und ohne Fittiche oder Federn kann niemand fliegen. Nun seht ihr wohl, dass es erlogen ist." Damit kehrte er sich um, lief vom Erker und ließ das Volk stehen. Die einen fluchten, die anderen lachten und sagten: "Ist er auch ein Schalksnarr, so hat er dennoch wahr gesprochen!"

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Hier findest du eine Seite mit den Dingen die Eulenspiegel "veranstaltet" hat. Ja, er hat ihnen einen Spiegel vors Gesicht gehalten. Der sagenhafte Till oder Tile Eulenspiegel war ein Schalk. Sein Nachname, im niederdeutschen »Ulenspegel« ist ein Wortspiel von »ulen« (fegen) und dem weidmännischen Begriff »Spiegel« (Hinterteil). Zwar ist nicht historisch belegt, wann genau der lustige Gesell Schabernack trieb. Überliefert ist allerdings, dass er um 1300 in Kneitlingen bei Braunschweig geboren wurde und ca. 1350 in Mölln starb. Dort sollen auch seine sterblichen Überreste liegen. Allerdings auch dafür gibt es keinen "historischen Beweis". Heute würde man sagen, er hat ihre Unbedarftheit ausgenutzt und sich auf ihre Kosten amüsiert.