Es wird alles zuviel, jeder sagt man hilft aber dennoch keine Hilfe?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich fang mal hinten an:

Demenz kann man auch schon viel früher bekommen. Ich kannte eine Frau, die ist mit Anfang 50 an ihrer Demenz gestorben. - Beobachte Deine Mutter. Sie bekommt sicherlich einen anderen Pflegegrad, wenn sie Demenz hat.

Dass Deine Ärztin überlastet ist, ist natürlich traurig - für sie und auch für Dich. Dass da die Beratung auf der Strecke bleibt, ist traurig. Ich drücke Dir die Daumen, dass es da eine andere Lösung gibt (z.B. neuer Arzt...)

Die Frage nach einem Heim solltest Du Dir sehr ernsthaft stellen. Die Pflege wird Dich überlasten über kurz oder lang. Du konntest es ja schon bei Deiner Mutter beobachten, als sie Deinen Vater gepflegt hat. Und Du bist auch noch berufstätig. Es ist auch gut, dass Du berufstätig bist. So bist Du nicht zu sehr auf die Pflege fixiert, Du hast noch Austausch mit anderen Menschen, Du hast ein "soziales Netzwerk". Das ist durchaus wichtig, nicht nur finanziell. Auch für Deine Rente später. - Apropos Rente: Du solltest Dich mal informieren: für die Pflege, wenn man sie in einem bestimmten Umfang ausübt, kann man Rentenpunkte bekommen. Vielleicht kannst Du dann Deine Stunden vorübergehend etwas reduzieren.

Damit Du die richtigen Ratschläge bekommst, wende Dich an eine Beratungsstelle (z.B. bei der Caritas, der Diakonie, der AWO...) Die können Dir auch solche Dinge erklären. Die wissen auch, wie man einen "besseren" Pflegegrad bekommt. Und die bieten sogar "moralische" Unterstützung. Vielleicht ist die Unterstützung dort sogar besser als die "blöden Hinweise", die Du bisher bekommen hast.

Ach ja: und damit Du auch mal Zeit für Dich hast: Spanne doch mal direkt Deine Bekannten ein, die Dir Hilfe angeboten haben. Bitte sie, mal eine Stunde bei Deiner Mutter zu bleiben, damit Du mal raus kommst, vielleicht einen Spaziergang machen kannst, etwas in der Stadt erledigen oder einfach nur bummeln kannst... Anfangs wirst Du den Bekannten zeigen müssen, worauf sie achten sollten. Mit der Zeit wird das dann schon. Vielleicht ist jemand dabei, der mit Deiner Mutter über alte Zeiten sprechen kann? Vielleicht interessiert sich jemand für die Kindheit Deiner Mutter? Vielleicht hat jemand auch früher mal viel Zeit mit ihr verbracht? Oder jemand hat dasselbe Hobby wie Deine Mutter früher? Dann tut das Gespräch auch Deiner Mutter gut.

Oops - ich könnte noch stundenlang weiterschreiben... Ich kenne die Problematik nur zu gut: mein Schwiegervater war schwer dement, und meine Schwiegermutter hat ihn bis zum Tod zu Hause gepflegt - natürlich mit Unterstützung ihrer Kinder, von denen immerhin 2 "vor Ort" lebten. Als der Schwiegervater dann starb, war die Schwiegermutter "fertig" im doppelten und dreifachen Sinne. Sie brauchte innerhalb kurzer Zeit selber Pflege und musste dann (die Kinder und Schwiegerkinder - also auch ich - arbeiteten alle in Vollzeit) am Ende ins Seniorenheim, wo sie nicht mehr lange gelebt hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
ArminJ19732023 
Fragesteller
 18.10.2023, 09:28

ja freundin ist letztes jahr plötzlich gestorben mit 84, ja und bin grad auf jobsuche , mir gehts nur drum im Heim Betreer ja aber nur mit meiner Absprache fianzielle Überwachung will ich behalten- ich hab da vie negatives gelesen/gehört und Kinder hatten auf Eltern kein Zugriff mehr

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anjanni  18.10.2023, 09:34
@ArminJ19732023

Es geht Dir also um gesetzliche Betreuung?
Man kann auch gesetzliche Betreuung für bestimmte Bereiche bekommen - falls man damit selbst überfordert ist. Man kann eine gemeinsame Betreuung mit einem gesetzlichen Betreuer bekommen in finanziellen Dingen. Ein vom Gericht bestellter Betreuuer muss auch dem Gericht gegenüber Rechenschaft ablegen. Wenn Du dem nicht traust, kannst Du mit dem Gericht (Rechtspfleger) darüber sprechen. Das musst Du aber auch gar nicht abgeben und kannst selber die Betreuung zugesprochen bekommen. Dann musst Du halt Rechenschaft abgeben dem Gericht gegenüber. Wenn das Gericht unbedingt einen zweiten Betreuer verlangt, kannst Du auch jemanden vorschlagen, dem Du vertraust.

Man muss aber im Heim auch nicht zwingend einen gesetzlichen Betreuer haben. Wobei: für die Gesundheitsfürsorge wäre das schon gut... Aber da kann das Gericht auch Dich einsetzen.

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ArminJ19732023 
Fragesteller
 18.10.2023, 09:38
@anjanni

vor allem muss ich Patientenverfügung und Vollmacht neu erstellen als erstes

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ArminJ19732023 
Fragesteller
 18.10.2023, 10:01
@anjanni

ja aber kaum geld da im Bürgergeld und müsste druckerpatronen kaufen was aber 40 euro kostet und mir gerade zu teuer

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Sozialberatung Landratsamt meinte meine Mutter mit Betreuung in ein Heim das ich im Leben klar komme- kommt für mich gar nicht in Frage-keine fremde Person bekommt auf Dinge meiner Mutter Zugriff absolutes No go
~~~~~~~~~~
 Bekomme nur blöde Hinweise aber keine für mich sauberen Ratschläge

Hier prallen Wirklichkeit und Vorstellung aufeinander.

Das was du willst, das geht eben nicht. Sofern du es nicht mitbekommen hast, das System ist überlastet. Entweder du machst dich kaputt oder aber du holst die die Hilfe die das System bieten kann.

Du schreibst jetzt schon das du am Rand des belastbaren bist. Hast du schon mal überlegt was passiert, wenn bei dir der Zusammenbruch kommt? Du schreibst du hast Bluthochdruck. Das ist schon der Tropfen der das Fass zum Überlaufen bringt. Bei einem Herzinfarkt der dank Stress und Bluthochdruck kommen kann, bist du auf Wochen außer Gefecht. Wer kümmert sich dann um deine Mutter? Sie ist nicht im System und sie wird in der Wohnung verbleiben.

Auch wenn ein Heim für dich ein No Go ist, solltest du dennoch die Möglichkeit in Erwägung ziehen, denn es gibt keine Alternativen für dein Problem. Die Zeiten wo ein ganzes Dorf sich um die Alten und Kranken kümmerten, die sind vorbei. Lieber ein Heim nutzen wie das Amt es schreibt. So kannst du dich etwas erholen und für deine Mutter weiterhin eine Stütze sein.

Ja nu.

Du kannst die Betreuung nicht übernehmen, weil es dich heillos überfordert. Sei es psychisch oder physisch oder finanziell.

Eine Pflegekraft bzw ein Heim möchtest Du auch nicht.

Bleibt unterm Strich nix mehr übrig.

Fakt: Deine Mutter hat eine bestmögliche und optimale Betreuung/Unterstützung verdient. Du kannst und schaffst es nicht. Deine Mutter ist die Leidtragende. Sowohl wegen der unzureichenden Pflege durch dich aber auch mitansehen zu müssen, wie dich dieser Umstand nach und nach kaputt macht.

Ein Heim muss keine dauerhafte Lösung sein. Es gibt zudem die Tagespflege. Es gibt Unterstützung durch die dauerhafte Pflege zuhause durch eine Pflegeperson, die 24/7 vor ort ist.

Betreuung bedeutet NICHT, dass für deine Mutter ein Betreuer bestellt wird.

ArminJ19732023 
Fragesteller
 18.10.2023, 09:18

So war das aber von der Sozialtante landratsamt aber gemeint

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kugel  18.10.2023, 09:27
@ArminJ19732023

Nein. Und das wurde Dir in deinen letzten Fragen auch mehrfach erklärt!

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Bei dir sehe ich es eher so: Hilfe wäre ja da- du musst die Hilfe aber auch annehmen…

Deine Bekannten haben dir angeboten zu helfen – jetzt liegt es an dir sie mal konkret anzusprechen und zu sagen wo du genau Hilfe brauchst. Die werden das nicht wissen und dazu will man auch keinem seine Hilfe aufdrängen. Man hat sie angeboten und wenn die Person Hilfe braucht, dann wird sie sich schon bei mir melden.

Jemanden mit Pflegegrad 1 kann man auch nicht betreuen wenn man daneben arbeiten geht – selbst ohne Arbeit ist es Nerven aufreibend. Man macht sich da selbst kaputt. Überlege mal: Würde deine Mutter wollen, dass du dich selbst kaputt machst? Ich bin mir sicher sie will das nicht. Keine Mutter würde wollen das ihr Kind wegen einem selbst leidet.

Mein Opa war selbst am Ende Pflegegrad 1. Seine Frau hat sich um ihn gekümmert + meine Mutter und mein Vater (beide schon in Pension). Alle 3 wohnen im selben Haus. Er hatte also 3 Betreuer. Und kurz vor seinem Tod haben die trotzdem beschlossen ihn in eine Pflegheim zu geben. Es ist mehrmals passiert dass meine Oma den Opa auf Klo helfen wollte. Er war so schwach dass er gestrauchelt ist und ist auf sie gefallen – und sie konnte nicht mehr aufstehen und die beiden lagen ein paar Stunden am Boden.  Meine Mutter oder mein Vater musste also immer zu Hause bleiben. Die konnten nie etwas gemeinsam machen. Mit Freunden haben sie sich abwechselnd getroffen. Das ist aber auf Dauer kein Leben – 3 Jahre lang haben sie das gemacht aber es wurde halt immer schlimmer da er ja immer schwächer wurde. Am Ende haben sie eben beschlossen dass eine Betreuung zu Hause nicht mehr sinnvoll ist.

Für Betreutes Wohnen ist eine Frau mit Pflegestufe 1 nicht mehr geeignet. Da müsstest du schon mit einziehen und dann könnten ihr ja gemeinsam auch in einer normalen Wohnung leben.

Wenn irgendjemand dir helfen soll, dann hat der immer Zugriff auf Dinge die deine Mutter betreffen – anders geht es nicht. Also entweder ziehst du das weiter alleine durch und machst dich fertig – oder du lässt dir halt helfen und lebst damit dass deine Mutter halt von anderen Menschen auch angefasst wird. 

Ich bin mir nicht sicher, ob ich deinen Text jetzt vollumfassend verstanden habe, dein Schreibstil wirkt auf mich etwas wirr.

Grundsätzlich ist der Spagat zwischen Job und der Pflege von Angehörigen immer schwierig und es ist kein Zeichen von Versagen, wenn man das so nicht unter einen Hut bekommt. Eine Alternative, die es dir etwas erleichtern könnte, wäre ein häuslicher Pflegedienst, der dir zumindest eine Tageszeit (morgens bietet sich häufig an) abnehmen kann.

ArminJ19732023 
Fragesteller
 18.10.2023, 09:20

ja da lässt man mich ja allein ich solle suchen und fragen

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ArminJ19732023 
Fragesteller
 18.10.2023, 09:22
@Schniddn

tagespflege erkundigen ja, betreutes wohnen mit Angehörige was möglöich wäre auch nur ungenaue Angaben

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Schniddn  18.10.2023, 09:27
@ArminJ19732023

Die Krankenkasse kann dir da eine gute Hilfe sein. Die können euch Tipps geben, was in eurer Situation überhaupt bewilligt werden würde und haben auch Erfahrungen zu in Frage kommenden Einrichtungen.

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anjanni  18.10.2023, 09:28
@ArminJ19732023

Hast Du im Bekanntenkreis jemanden, der einen Pflegedienst empfehlen kann? Sonst musst Du auf gut Glück einen raussuchen. Man kann den Pflegedienst auch wieder wechseln, wenn man ganz unzufrieden ist.
Finanziell unterstützt wirst Du auf jeden Fall von der Pflegekasse.

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