Erfolgschancen sich ins Jura Studium einzuklagen?
Moin, werde dieses Jahr mein Abitur fertig machen, aber habe leider nicht den nötigen Schnitt, um Jura in Hamburg zu studieren. Da ich länger schon in Therapie bin, hat mir eine Freundin vorgeschlagen, dass ich mich als einen härte Fall einklagen soll. Daher suche ich jemanden der etwas ähnliches probierte oder sich damit eventuell auskennt. Würde Gerne vorher wissen wie meine Chancen bei sowas stehen, allein wegen den Anwaltskosten.
Bin für jede Hilfe sehr dankbar! :)
3 Antworten
Ein Härtefallantrag ist keine Studienplatzklage, sondern ein Antrag auf bevorzugte Zulassung, da eine Aufnahme des Studiums an einem anderen Ort oder ein späterer Studienbeginn zu erheblichen (gesundheitlichen) Nachteilen führen würde, die unzumutbar wären. Ein Anwalt wird hierfür nicht benötigt. Du musst lediglich einen Antrag stellen. Eine Bescheinigung eines Facharztes ist hierbei meist unerlässlich, wenn der Härtefall mit gesundheitlichen Gründen begründet wird.
Beachte bitte Punkt 2.1.1.2:
"Grundsätzlich können nur schwerwiegende gesundheitliche Gründe, die zugleich das Erreichen des angestrebten Berufsziels gefährden, einen Härtefall begründen. Daher rechtfertigt z. B. eine Schwerbehinderung (§ 2 Abs. 2 SGB IX) allein in der Regel keine sofortige Zulassung im Rahmen der Härtequote. In den folgenden beispielhaft genannten Fällen kann einem Antrag in der Regel stattgegeben werden:
- Krankheit mit der Tendenz zur Verschlimmerung, die dazu führen wird, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit in Zukunft die Belastungen des Studiums in diesem Studiengang nicht durchgestanden werden können.
- Beschränkung auf ein enges Berufsfeld aufgrund körperlicher Behinderung; das angestrebte Studium lässt eine erfolgreiche Rehabilitation erwarten.
- Körperliche Behinderung; die Behinderung steht jeder anderen zumutbaren Tätigkeit bis zur Zuwei-sung eines Studienplatzes im Wege
- Behinderung durch Krankheit; die berufliche Rehabilitation kann nur durch eine sofortige Zulassung zum Studium sichergestellt werden, weil aufgrund der Behinderung eine sinnvolle Überbrückung der Wartezeit nicht möglich ist.
- Notwendigkeit der Aufgabe des bisherigen Studiums oder des bisherigen Berufs aus gesundheitlichen Gründen; eine sinnvolle Überbrückung der Wartezeit ist aus diesen Gründen nicht möglich.
- Beschränkung in der Berufswahl oder Berufsausübung infolge Krankheit oder Behinderung; aufgrund dieses Umstandes Hinderung an einer sinnvollen Überbrückung der Wartezeit."
Deine Chancen lassen sich ohne weitere Informationen nicht abschätzen. Versuche es einfach! Du hast schließlich nichts zu verlieren.
Einen Anwalt benötigst du nur bei einer Studienplatzklage, d.h. du behauptest, die Uni hätte ihre Kapazitäten falsch berechnet und eigentlich mehr Plätze zur Verfügung als angegeben. Eine Studienplatzklage ist somit immer ein Antrag auf außerkapazitäre Zulassung. Nur wenn es gelingt, eine Fehlberechnung nachzuweisen, werden neue Studienplätze geschaffen, die anschließend unter allen Klägern verlost werden. Bessere Chancen aufgrund einer Erkrankung hast du bei diesem Weg nicht. Eine Prognose bezüglich der Chancen ist nicht möglich und der Erfolg hängt stark vom Glück ab.
Ungeachtet dessen ist Jura an vielen Universitäten zulassungsfrei. Warum beginnst du dein Studium nicht an einer anderen Uni? Möglicherweise ist sogar ein Ortswechsel im höheren Fachsemester möglich.
Also ich finde es bescheuert und unfair anderen gegenüber. Ich kenne deinen Zustand und deine Krankheit nicht, aber wenn man zu schlecht ist, dann ist das nun mal so..
Wenn man keine Ahnung hat und nichts hilfreiches dazu beitragen kann, sollte man manchmal lieber nichts sagen.
Den Aufwand und Stress mit einer Klage kannst du dir sparen.
Es gibt genug Unis in Deutschland, an denen Jura zulasssungsfrei ist.
Und wenn man plant, erfolgreich Jura zu studieren, dann sollte man eigentlich in der Lage sein, solche Informationen SELBST recherchieren können an zuverlässigen Stellen, anstatt in einem Laien-Forum nach Infos zu fragen.
Hast scheinbar nicht so den Sinn der Frage verstanden, eben aufgrund meiner Verfassung möchte ich in der Nähe meiner Familie wohnen und nicht noch weiter weg ziehen, um mehr Stress etc. zu bekommen. Aber danke trz für deine Antwort