Erfahrungen mit unterschiedlichen Kirchgemeinden (Pfingstgemeinde, Landeskirche, EMK ...)

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Deine Frage ist so weitgreifend, dass man sie kaum auf dieser Plattform in kurzer Form zufriedenstellend beantworten kann. - Nicht nur, dass die verschiedenen christlichen Glaubensgemeinschaften oder Konfessionen in sich schon bedeutende Unterschiede aufweisen (welche, kannst du leicht durch einen Vergleich im Internet ermitteln), sind sie auch noch von Gemeinde zu Gemeinde und von Ort zu Ort unterschiedlich, abhängig von der jeweiligen Gemeindeleitung und Zusammensetzung der Gemeindeglieder.

In Bezug auf die speziell genannte EMK kann man jedoch sagen, dass diese von der Ausrichtung her sich eigentlich noch am nächsten mit den evangelischen Landeskirchen vergleichen lässt, nach meiner Erfahrung jedoch inhaltlich etwas "konservativer", was nicht unbedingt schlecht sein muss.

Wenn man wie du von einer kleinen evangelischen Freikirche kommt, mit der man zudem rundherum zufrieden war, dürfte kaum eine Gemeinde der EMK eine zufriedenstellende Alternative sein. Ich möchte damit keine wertende Beurteilung zur "christlichen Qualität" abgeben, denn es hängt immer auch vom persönlichen Empfinden ab, wo man sich glaubensmäßig aufgehoben und zuhause fühlt. Letztlich muss man einfach den praktischen Test machen und sich eine Zeitlang mit der auf den Prüfstand gestellten Gemeinde abgeben - deren Gottesdienste und Gemeindeglieder kennen lernen.

Meine Erfahrung im Vergleich doch inzwischen einiger Gemeinden unterschiedlicher Konfession und Ausrichtung ist, dass die Gruppe der evangelischen freien Gemeinden, wozu ich auch im weiteren Sinne die Baptisten, Pfingstgemeinden und Brüdergemeinschaften zähle, wohl die "bibeltreuesten" Gemeinschaften sind. Danach würde ich die EMK nennen und leider zuletzt erst die ev. Landeskirchen. Diese orientieren sich meiner Erfahrung nach zu sehr am Trend der Zeit, unter Aufgabe klarer christlicher Positionen - im vermeintlichen Glauben damit für die Menschen attraktiver zu sein. - Da ist selbst die katholische Kirche manchmal attraktiver, weil sie weniger weltliche Kompromisse eingeht und mehr "Flagge" für das Christentum zeigt. LG homme

llehstar666 
Fragesteller
 27.08.2013, 16:42

hallo homme, danke für deine sehr ausführliche Antwort! Das war sehr hilfreich. Lg Nadine (swissjazz123)

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homme  27.08.2013, 16:50
@llehstar666

Das freut mich zu lesen. - Danke für deine Auszeichnung und Gottes Segen für deine Zukunft!

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HugoGuth  30.08.2013, 15:43
@homme

Soso, lieber homme! Du meinst also, dass wir "Landeskirchler" zu sehr "am Trend der Zeit" gehen?! Dann sollten wir vielleicht auch nicht mehr für "symbolische Mieten" Freikirchlern Räume für Gottesdienste und sonstige Veranstaltungen zur Verfügung stellen! Man kann nicht ständig die Hand beißen, von der man gefüttert wird! Die EMK hier in Bonn, wird sich jedenfalls hüten sich abfällig über die Landeskirche zu äußern, da sie im Gemeindezentrum der Friedenskirche zu Gast ist! Der Baptistenpfarrer hier in Bad Godesberg kommt mit unserem schwulen Pfarrer übrigens sehr gut aus, wenn auch die offizielle Linie der Baptisten in puncto "homosexulle Amtsträger" eine andere ist als die der Ev. Kirche im Rheinland!

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homme  30.08.2013, 17:24
@HugoGuth

Hallo HugoGuth,

wenn du aus meiner Antwort eine "abfällige" Kritik herausliest, so ist die nicht beabsichtigt. - Ich habe lediglich im Sinne der Frage meine Erfahrungen wiedergegeben.

Ich kenne auch keinen einzigen Vergleich in meiner Gegend, wo "Freikirchen" am "Tropf" der Landeskirche hängen würden und dankbar sein müssten. - Vielleicht liegt das aber daran, dass ich in einer relativ wohlhabenden Gegend lebe. Und ich kenne bei uns keine ernsten Feindseligkeiten oder Diskriminierungen der Konfessionen untereinander. - Wir alle haben einen Herrn und der verbindet, egal ob das einzelnen "Geschwistern" lieb ist oder nicht. - Ein Vater - eine Familie!

Dennoch kritisiere ich den öffentlichen Auftritt der EKD als Organisation, weil sie meiner Meinung nach viel zu wenig "Profil" zeigt und für mich, in der Absicht es allen recht machen zu wollen, der biblischen Gemeinde in Laodizäa gleicht. - Das hat jedoch nichts mit dem Thema Homosexualität zu tun, welches du, wie ich finde, völlig zu Unrecht in deine Kritik mit einfließen lässt.

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Projektplaner13  11.05.2016, 01:27
@homme

hi homme...hoffentlch spendest du und deine wohlhabende Gegend-Gläubige genug an arme Mitmenschen...und der HugoGuth hat es schon sehr wohl passend erwähnt, daß der schwule Pfarrer Kontakt mit dem Baptisten-Pfarrer hat...es zeigt eher deine homophobe Einstellung...liebe Grüße

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Die Palette ist in diesem Bereich so breit, dass wohl nur die "Einzelfallprüfung" hilft, wie "homme" es auch schon angedeutet hat.

Einer meiner Freunde ist vor Jahren umgezogen und ist deshalb von (m)einer landeskirchlichen Gemeinschaft in eine Gemeinde der EMK gewechselt. Auf Besuch bei ihm war ich dort auch schon im Gottesdienst. Beides finde ich in den konkreten Einzelfällen vergleichbar.

Allerdings kenne ich aus eigener Anschauung auch sehr unterschiedliche landeskirchliche Gemeinschaften, wo die Unterschiede in den Leuten (Gemeindemitglieder, Pfarrer, Gottesdienstbesucher) begründet liegen, und nicht in der organisatorischen Zugehörigkeit oder der Bibeltreue.

Die von dir erwähnte Kombination aus lockerer, moderner Stimmung und Bibeltreue (ist übrigens auch mein Geschmack) kannst du in diesem Bereich (Gemeinschaften, Freikirchen, Methodisten, Baptisten, u.a.) überall finden und nirgends. Das musst du konkret austesten. Da kann deine Kollegin durchaus Recht haben und in der nächsten EMK-Gemeinde kann es ganz anders aussehen.

llehstar666 
Fragesteller
 27.08.2013, 16:43

Danke vielmals!

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Die Evangelisch-Methodistische Kirche ist von ihrer Struktur her hierarchisch aufgebaut. Es gibt dort Bischöfe, Pfarrer etc. Die größten Unterschiede zur Landeskirche sind wohl, dass sie keine Kirchensteuer einheben, obwohl sie das dürften. Da die Methodisten eigentlich aus der anglikanischen Kirche kommen, haben sie die Kirchenstruktur von dort übernommen. Was andere Freikirchen angeht, wird es etwas schwierig, da er erstens einmal sehr viele davon gibt und sich diese (zumindest in Einzelheiten) sehr unterscheiden. Wenn du aber in der einen Gemeinde zufrieden warst, warum bleibst du nicht dort?

llehstar666 
Fragesteller
 28.08.2013, 09:10

hey josef,

vielen dank für deine antwort.

nadine

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hallo, sorry für die späte antwort.

wichtiger als die konfessionelle zugehörigkeit finde ich die jeweoilige konkete ortsgemeinde. und das hängt nun mal sehr an der leitung und den mitarbeietrInnen! in den USA gibt es die redewendung vom CHURCH-SHOPPING...sprich: wenn man in einen neuen ort zieht und man religiös-christlich getaktet ist, dann schaut man sich nach irgendeiner gemeinde um. das finde ich, ist auch der große vorteil während des studiumd, in gewisser weise auch pflixcht!!! good luck in Germany. wo fängst du denn an zu studieren?

Die methodistische Kirche ist fat überall auf dem Rückzug, weil einerseits die Unterschiede zur Landeskirche in theol. Hinsicht zu gering sind, als dass z.B. Familien, wo ein Elternteil evangelelisch, das andere methodistisch ist, 50 km weit zur Methodistenkirche fahren würden! Andererseits sind sie in Sachen Musik nicht "modern" genug, um den Pfingstlern Konkurrenz zu machen! Wer nur Lobpreis oder englische Lieder singen will, ist bei der EMK genauso fehl am Platz wie in der Landeskirche! In meiner Heimatstadt Metzingen gibt es nach über 10 Jahren Unterbrechung wieder eine Methodistengemeinde, aber die richtet sich ausdrücklich nur an Personen unter 40, weil man die ganzen Diskussionen über Musikgeschmack etc. von Anfang an kleinhalten will!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium an div. Universitäten sowie Intereligiöser Dialog.