Erdtaste bei alten Telefonen
Kann mir jemand erzählen, was man mit der Erdtaste bei den alten Telefonen anstellen konnte, also wozu die da waren? Konkret meine ich damit das W48 bzw. das W49, da gab es diesen weißen Knopf, die Erdtaste.
Ich weiß und verstehe nichts von a- und b-Leitungen, ich kann auch mit dem Begriff "Flackertaste" nichts anfangen, weil ich erstens nicht weiß, wer oder was da flackert und zweitens nicht, wozu das Flackern gut ist. Also Antworten wie, "damit konnte man die a-Leitung unterbrechen" oder "damit konnte man ein Flackern bewirken" sind wahrscheinlich richtig, aber ich wäre genauso klug (oder eher dumm?) wie vorher.
Wenn ich Erna Schmidt wäre, es wäre 1953 und der nette Techniker der Deutschen Bundespost hätte das Ding gerade bei mir angeschlossen, wie würde er mir die Funktion und den Nutzen dieser weißen Taste erkläre? Und konnte man die brauchen (und wenn ja, wozu?), wenn man einen Gemeinschaftsanschluss mit einem Nachbarn hatte?
Danke im Voraus für eure kompetenten und freundlichen sowie sachdienlichen Antworten.
2 Antworten
Mit der Erdtaste konnte man an alten Telefonanlagen eine Sonderfunktion auslösen. Gebräuchlich war das Vermitteln oder eine Rückfragefunktion , es gab aber auch Anlagen bei denen man eine Amtsleitung mit der Erdtaste anfordern konnte, oder mit der Telefonzentrale verbunden wurde.
Aha, verstehe. Die Erdtaste hat also nur in Telefonanlagen einen Sinn gehabt, und welche Funktion genau, das hing dann von der Telefonanlage ab, und welche davon eingesetzt wurde, hing vom jeweiligen Bedarf ab. Dann hat die auch keinen Sinn bei einem Gemeinschaftsanschluss, weil da keine Anlage vorhanden ist, vermute ich.
Erdtaste:
Verbindung mit einer dritten Leitung, dem Erdleiter: In diesem Fall spricht man auch von Erdtaste. Diese Art der Signalisierung funktioniert ausschließlich in Nebenstellenanlage mit dreiadriger Verkabelung.
Die dreiadrige Verdrahtung mit der gelben Ader für Erde war Pflicht; der Schutzleiter der Steckdose durfte für diesen Zweck nicht missbraucht werden.
Diese Funktion war in Nebenstellenanlagen mit IVW (Impulswahlverfahren) gebräuchlich.
Bei Anlagen, die das MFV (Mehrfrequenzwahlverfahren) verwenden, ist die Verwendung der Erdtaste nicht gebräuchlich.
Heutige Telefone verfügen über die Funktion der Erdtaste nicht mehr.
Zu deutsch: Taste überflüssig. Nur bei Steinzeit-Telefonanlagen mit extra Verkabelung gebräuchlich.
Drücken , andere Nummer intern abfragen , drücken , richtige Antwort dem Anrufer mitteilen .
Das alles steht fast wortwörtlich so auch bei Wikipedia. Kann ich dort selbst lesen. Nur, um nicht missverstanden zu werden: Ich weiß, was ein Erdleiter ist. Aber ich kenne kein elektrisches Gerät, dass für diese Leitung eine eigene Taste braucht. Als Erna Schmidt frage ich jetzt mal: Wenn du von Signalisierung schreibst, wer gibt da wem warum mit der Erdtaste welches Signal? DAS war nämlich meine Frage. Oder anders: Wann, zu welchem Anlass, soll Erna drauf drücken? Ich kann mir bei bestem Willen nicht denken, dass die zwei verschiedene Telefone bauen: Eines ohne und eines mit einem total überflüssigen Knopf. Ich will ja nicht wissen, ob ich den Knopf heute noch brauche, sondern, wozu er da war.