Entzug der Fahrerlaubnis (zu schnell gefahren), auf Führerschein angewiesen! Welche Chancen?
Hallo,
Ich habe heute den Brief bekommen, dass mir die Fahrerlaubnis entzogen wird.
8 Punkte im Zeitraum 16.12.2020 - 16.09.2021
Ausschließlich zu schnell gefahren, einmal ohne Sprit auf der Autobahn liegengeblieben.
( Ich fahre beruflich sehr viel und sehr weite Strecken.)
Ich bin selbständig und unbedingt auf das Auto angewiesen. Welche Chancen habe ich und unter welchen Umständen ist es möglich, den Entzug der Fahrerlaubnis evtl doch noch abzuwenden?
13 Antworten
8 Punkte im Zeitraum 16.12.2020 - 16.09.2021
8 Punkte in unter einem Jahr ist zweifellos eine Ansage - zumal die es bei Geschwindigkeitsverstößen doch erst ab einer relativ deutlichen Überschreitung gibt.
Ich bin selbständig und unbedingt auf das Auto angewiesen.
Hart ausgedrückt: gerade dann sollte man so fahren, dass man seinen FS nicht auf's Spiel setzt.
Welche Chancen habe ich und unter welchen Umständen ist es möglich, den Entzug der Fahrerlaubnis evtl doch noch abzuwenden?
Überlegen wir doch mal mit gesundem Menschenverstand: welche Chancen würdest Du jemanden geben, der schon sieben (!) Warnschüsse wegen ein und derselben Sache geflissentlich ignoriert hat und es noch ein achtes Mal macht?
Die Chancen gehen meines Erachtens gegen Null.
Also es tut mir sehr leid für dich (keine ironie), aber das Punktesystem ist genau dafür da, Menschen die nicht in der lage sind ein KFZ vernünftig zu führen, aus dem Verkehr zuziehen. Wenn was schief geht, gefährdet man eben nicht nur sich selbst, sondern vorallem auf unschuldige Verkehrsteilnehmer mit der Raserei. Besprich das mit einen Fachanwalt, aber ich sehe da ehrlich gesagt keine Chance. MPU wirst du mit sicherheit machen müssen, wenn du den Lappen irgendwann mal wieder haben möchtetst.
Mit der "raserei" habe ich es verallgemeinert. Aber das man 8 Punkte in einem so kurzem Zeitraum sammelt, unteranderem WEGEN ZU SCHNELLEM Fahren, frage ich mich, warum man nicht spätestens beim 3ten Punkt mal langsam Checkt was sache ist und mal daraus lernt. Das man paar km/h drüber hat, das passiert JEDEM, aber das man so schnell fährt das man ein Punkt bekommt und das gleich 7 oder 8 mal? Naja, ist dein Führerschein. Oder besser gesagt, eben nicht mehr dein Füherschein.
Wenn der Entzug der Fahrerlaubnis auf 8 Punkte beruht, kann deine Fahrerlaubnis grundsätzlich erst wieder nach bestandener MPU zurückgegeben werden.
""Es kommt unweigerlich zum Führerscheinentzug, wenn 8 Punkte auf dem Konto eines Fahrers sind. Dabei wird der Führerschein aufgrund der Punkte in Flensburg mindestens für ein halbes Jahr eingezogen. Der Verkehrssünder bekommt den Führerschein erst dann wieder, wenn die Eignung für den Straßenverkehr nachgewiesen wurde. Hierfür bedarf es eines positiven Gutachtens eines medizinisch-psychologischen Gutachtens.""
Wenn man nach einem Geschwindigkeitsverstoß den Führerschein abgeben muss, kann man sich den Zeitraum aussuchen und oder evtl. mit guter Begründung ein höheres Bußgeld zahlen. Aber das gilt glaube ich auch nur wenn man nicht Vorbelastet ist. Aber wenn der Punktestand erreicht ist wird die Nummer wohl durch sein.
Ich glaube nicht das man da irgendwas gegen tun kann. Du wirst deinen Führerschein für mindestens 6 Monate abgeben müssen. Wenn's blöd läuft sogar länger. Zudem könnte man auf die Idee kommen dir eine MPU aufzuerlegen. Das kommt auf die Verstöße an. Was ich nicht so ganz checke ohne es bewerten zu wollen, du hast doch garantiert Post bekommen in der du über deinen Punktestand informiert worden bist.
Warum zum Teufel hast du denn da nicht reagiert wenn du auf deinen Führerschein angewiesen bist? Spätestens bei dem letzten Brief. Wenn von dem Ding die Existenz abhängt hätten bei dir doch die Glöckchen Sturm klingeln müssen. Du wirst dich jetzt wohl in der nächsten Zeit kpl. anders Organisieren müssen fürchte ich.
Das mit dem "Zeitraum aussuchen" kommt aus dem Bereich des Fahrverbots. Da sind wir aber schon lange dran vorbei. Die Fahrerlaubnis erlischt, sobald die Entziehung rechtskräftig wird.
MPU ist für eine Wiederteilung übrigens Regelvoraussetzung, unabhängig von der Art der Delikte (§ 4 Abs. 10 Satz 4 StVG).
Deswegen habe ich das mit dem Aussuchen des Zeitraums extra im Zusammenhang mit einem Geschwindigkeitsverstoß geschrieben und das es keine Vorbelastung geben darf. Aber da ist ja nun die Fragestellerin Meilenweit dran vorbei.
Bei der MPU war ich mir nicht ganz sicher. Also Danke dafür das du das noch mal etwas erläutert hast. Das wird wohl ein hübsches Stück Arbeit und Geld kosten die Fahrerlaubnis wieder zurück zu bekommen fürchte ich.
Davon ist wohl auszugehen. Bei 8 Punkten wird die MPU definitiv kein Selbstläufer, wenn der FS nicht erheblich an seiner Einstellung zum Straßenverkehr arbeitet, wird er diesen Zukünftig nur noch als Beifahrer und auf nicht motorisierten Fahrzeugen erleben.
So könnte es unter Umständen kommen. Wenn die Punkte wie angegeben alle durch überhöhte Geschwindigkeit entstanden sind, könnte man da wohl von einer notorischen Raserei ausgehen. Aber was die Bewertung und Einschätzung betrifft halte ich mich zurück. Das können und werden andere besser.
Aber in 2 Jahren so viele Punkte zu kassieren ist schon was. Ich war selber Vielfahrer und zum Teil mehr auf der Autobahn als Zuhause auf dem Sofa. Einmal habe ich es in Hochzeiten in 6 Monaten auf knapp 21.000 Kilometer gebracht. In der gesamten Zeit vor, während und nach diesen 6 Monaten bekam ich gerade mal 1 Punkt und es ist jetzt nicht so als wäre ich immer getreu der StVO fahren.
Für jemand, der viel fährt und auf den FS angewiesen ist, fährst Du eindeutig über dem Limit. Das wird Dir der Richter auch sagen, falls Du dagegen Einspruch einlegen solltest.
Ich seh da wenig Chancen.
Ich sehe da absolut keine Chance ... Bei einem Einspruch wäre ich echt auf die Begründung gespannt. Schon bei einer "einfachen" Geschwindigkeitsübertretung ist es schwer. Aber bei 8 Punkten die mehrheitlich wohl alle auf zu hohe Geschwindigkeit zurückzuführen ist glaube ich nicht das da ein Einspruch was reißen kann. Sei die Begründung auch noch so gut ....
Ja, das "wenig" soll schon heißen, dass die Tendenz gegen Null geht. Ich würde jedenfalls kein Geld auf "Führerschein behalten" setzen. Aber ich hab schon Fälle erlebt ...
Ausnahmen gibt's immer. Kommt ja immer auf die Umstände und die Situation an. Aber ganz Ehrlich, ich war auch Vielfahrer da war mir der Führerschein heilig. Aber 8 Punkte in 2 Jahren und dann bis auf das eine mal immer nur aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit ist schon ein Wort. Da bin ich mir fast schon sicher das eine MPU noch zusätzlich winkt.
So wird es sein. Und wenn ich richtig gerechnet habe, dann waren es 10 Monate. Das hat schon was von Lernresistenz.
Oh ja. Und wie ich gerade schon Kommentiert habe wird das eine teure Angelegenheit die Fahrerlaubnis wieder zurück zu bekommen.
Tja.. ob man tagsüber auf einer übersichtlichen 3-spurigen A3, auf der hier und da auf dem rechten Fahrstreifen mal ein einzelnes Auto unterwegs ist, bzw streckenweise gar keine anderen Autos unterwegs sind, bei Tempo 120 halt mal 150 fährt... Dass man da andere Verkehrsteilnehmer gefährdet.. sei mal dahingestellt. Ich bin beruflich sehr viel im Auto unterwegs und dazu sehr lange Strecken. Ist halt öfters passiert, dass ich auf leeren Autobahnen schneller war. Vor allem bei Abschnitten, wo ortskundige auf die Bremse treten, weil sie wissen, dass dort eine Blitze ist und danach wieder Gas geben. Das als Raserei zu bezeichnen... Naja..
Einmal vergessen zu tanken. Kein Sprit auf der Autobahn: ein Punkt. Kann schnell gehen..