Entwicklung der lateinischen Deklinationen?

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Genitiv Singular:

Die ursprüngliche Endung der 3. Dekl. war -os. Die -os Endung wurde durch Ablaut zu -es (daraus zu -is: consulis) und zu -s (curru-s, teilweise auch in der a- Dekl. pater familia-s). Bei den restl. Dekl. herrscht die Endung -i vor (domin-i, die-i, cura-i => aus curai wurde curae, aus dominoi domini)

Dativ Singular:

Für die 3., 4. und 5. Deklination wurde aus dem ursprünglichen -ei ein -i (aus urbei wurde urbi). Bei den o- und a-Stämmen ist die Dativ-Endung mit dem Stammauslaut verschmolzen (bei den o-Stämmen ist das -i entfallen, bei den a-Stämmen zu ae) => aus curai wurde curae; aus equoi wurde equo.

Akkusativ Singular:

Bei allen Dekl. dient -m als die Endung. Bei den o-Stämmen wurde das ursprüngliche domino-m zu dominu-m (deswegen der name o-Deklination).

Abl. Singular:

Die vokalischen Stämme endigten ursprünglich auf gedehnten Stammauslaut, im Altlatein auf ein folgendes -d (sententia-d, magistratu-d). die konsonantischen Stämme hatten ursprünglich ein -i, das zu einem -e wurde.

Nominativ Plural:

a- und -o Stämme endigten mal auf -i (hortoi wurde zu horti, curai wurde zu curae).

Bei den vokalischen Stämmen wurde entstand ein langes -es durch die Verschmelzung des kurzen -es mit dem ursprünglichen vokalischen Stammesauslaut (der z.B. noch bei turris, im AKk. turrim, deutlich wird). Aus oveies wurde oves mit langen -es. Die lange -es Endung wurde dann auf die konsonantischen Stämme übertragen (wie z.B. consul, consules).

Genitiv Plural:

Er endigte ursprünglich auf -om, daraus wurde dann -um. Bei der e-, a-, und o-Deklination endigte er auf -som, was zu -rum wurde

Dativ, Ablativ Plural:

Sie endigten in der 3., 4., und 5. Dekl. auf -bus. Bei den a- und o-Stämmen ergaben sich die Endungen aus einer Verschmelzung von -is mit dem Stammauslaut (aus equois wurde equis; aus curais wurde curis).

Akkusativ Plural:

Die Endung lautete eigentlich -ns (aus equons wurde equos; aus curans wurde curas)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium der lateinischen Philologie
Hikoba231 
Fragesteller
 06.08.2023, 18:02

stark

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Latein gehört zur indoeuropäischen Sprachfamilie. Die Grammatik des Protoindoeuropäischen wurde von historischen Sprachwissenschaftlern rekonstruiert. Eine Übersicht der rekonstruierten Kasusendungen findest du hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Indogermanische_Ursprache#Kasus

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Habe Latein und Französisch auf Lehramt studiert.