Enteignung der Sparer?
Die Inflation beträgt mehr als 4 %.
Zinsen auf Spar-und Tagesgeldkonten tendieren gegen Null.
Banken erheben zunehmend Minuszinsen.
- Findet dadurch eine kalte Enteignung von Sparguthaben statt?
- Müssten der Staat und die EU endlich etwas dagegen unternehmen?
17 Antworten
Ja, eine Enteignung findet statt. Aufgrund des niedrigen Ziinses bzw. Null-Zinses machen die Regierungen immer neue Schulden - Geld kostet ja quasi fast nichts. Und die Sparer, insb. ältere Menschen, haben kein Fachwissen, keine Möglichkeiten - ihr Geld günstig anzulegen. Ein 75 - 80 jähriges Ehepaar kann auch keine langfristigen Anlagen tätigen, die ihre voraussichtlichen Lebenszeit weit überschreiten. Zudem, festgelegtes Geld ist beim Börsencrash perdu. Unsere Regierung verteuert darüber hinaus alles, was nur möglich ist - mit fadenscheinigen Gründen.
https://www.danisch.de/blog/2021/10/14/die-steuerkaskade/#more-45780
https://www.danisch.de/blog/2021/10/14/stromkosten-und-energiesozialismus/#more-45770
https://www.danisch.de/blog/2021/10/14/mangel-an-chinesischen-und-anderen-zulieferungen/#more-45768
Merci für den Stern! Ein Oldie dafür als kleines Dankeschön.
Bad Little Woman · The Shadows Of Knight
Findet dadurch eine kalte Enteignung von Sparguthaben statt?
Nein, weil es immer noch genügend Anbieter gibt, die keine Negativzinsen verlangen. Du müsstest nur rechtzeitig bei verschiedenen Banken Kunde werden. Und du kannst Dein Guthaben auf verschiedene Banken aufteilen.
Und Du kannst Dein Geld abheben und nach Hause nehmen, dann zahlst Du keine Negativzinsen. Problem ist dann nur, das es dann leichter wegkommen könnte. Auf der Bank ist es einfach sicherer.
Müssten der Staat und die EU endlich etwas dagegen unternehmen?
Jein, wenn die Inflation noch höher wird, dann schon. Aber es scheint hauptsächlich im Moment nur an den Energiepreisen zu liegen und es wird ja gesagt, das es auch deshalb ist, weil die Mehrwertsteuersenkung von letztem Jahr zurückgenommen wurde. Das allein macht schon 3 % von den 4% aus!
Also aus meiner Sicht noch kein Grund zur Beunruhigung!
Aber auch hier ist es vor der Inflation nicht sicher.
Selbstverständlich nicht. Vor der Inflation kannst Du dich nur absichern, wenn Du Schulden machst und davon Sachwerte kaufst und ansonsten kein Geld hast.
Unter dem klassischen Sparen verstehe ich, das Geld zur Bank zu bringen
Das war schon früher mal so, dass es zwar 5% Zinsen gab, die Inflation aber auch höher war als die Zinsen, die man bekommen hat. Das ist kein neues Phänomen.
Stellt sich die Frage, wo man zu mehr als 4% noch sparen kann.
Hier wird gerne vergessen, dass das schon früher zu Zeiten positiver Verzinsung kaum der Fall war. Es nutzt ja wenig, wenn ich bis zu 4% Zinsen auf Einlagen erhalte, wenn die Inflation im gleichen Zeitraum zwischen 3,5 und 8% mäandert. Und genau das war schon in den 70er und 80er Jahren der Fall. Aber wenn man die Rendite nur an den positiven Endsummen zum 31.12. bemisst, lügt man sich eben selbst in die Tasche.
Genau. Irgendwie müssen sich die schicken Bankenpaläste schließlich finanzieren.
Naja also wie gesagt, gegen die Negativzinsen und die von Dir angesprochene Enteignung der Sparer hilft eigentlich nur, das Geld abzuheben und mit nach Hause zu nehmen.
Ja es ist eine Enteignung zum Vorteil von Überschuldeten Unternehmen.
Aber die Kosten einer Zinsänderungen nach oben, durch die Darauffolgenden Situationen die eintreffen werden, ist das einfach das geringere Übel.
Politik ist immer die Wahl zwischen zwei Nachteilen.
Ja, es ist eine Enteignung der Sparer. Die Frage kommt ziemlich spät, da dieser Umstand schon seit 2009 bekannt ist.
Nein, mit Enteignung hat das nichts zu tun. Man bekommt nur kein leistungsloses Einkommen fürs Nichtstun mehr, das ist alles. Viel zu lange waren Menschen daran gewöhnt.
Schon in der Bibel steht, dass Zinsen Sünde sind. Mal wieder arbeiten gehn für sein Geld, wie wär's damit?
Mal wieder arbeiten gehn für sein Geld, wie wär's damit?
Wo habe ich geschrieben, die Enteignung der Sparer wäre deshalb falsch, weil man ansonsten arbeiten müßte? Zur Sache: Du bringst anscheinend zwei Dinge durcheinander. Der Niedrig- bzw. Minuszins würde für sich genommen nicht zu einer Enteignung führen. Das Problem ist nur, daß dieser Zinssatz in einem Fiat- Geldsystem dazu führt, daß sich die Staaten, teilweise sogar noch mit Gewinn, verschulden können und sich die Geldmenge aufbläht. Diese Geldmenge führt zu höheren Preisen und höheren Steuern (Rückführung der Staatschulden). Folglich sinkt die Kaufkraft des Geldes, das sich u.a. auf dem Sparkonto befindet. Es handelt sich also um eine Enteignung. Das ist politisch so gewollt. Da kannst Du arbeiten, so viel Du willst.
Ich halte von dem Gejammer bezügl. Enteignung der Sparer - was auch durch die Bild-Zeitung kräftig angeheizt wird - überhaupt nichts.
Man muss sich schlichtweg einer veränderten Situation anpassen.
Ich kann ja auch nicht verweigern, ein Auto zu fahren und weiterhin beim Pferd als Fortbewegungsmittel bleiben und gleichzeitig jammern, dass es kaum mehr Hufschmiede gibt und diese auch noch zu teuer seien.
Wenn mir 0 % Zinsen auf dem Sparbuch nicht reichen 😉, dann muss ich mit dem Geld halt was anderes machen.
Und wenn ich keine Ahnung hab, dann muss ich mich informieren oder anderweitig Hilfe suchen.
Vom reinen Jammern sind jedenfalls noch nie die Erträge gestiegen.
Aber man kann das Thema zur Diskussion stellen wie andere Themen , z.B.Tempolimit auf Autobahnen, Vermögenssteuer oder das Rentenniveau.
Wen es nicht interessiert, antwortet einfach nicht.
Stellt sich die Frage, wo man zu mehr als 4% noch sparen kann. Ich behaupte mal, nirgendwo in Deutschland. Wenn man etwas risikofreudiger ist, gibt es durchaus Möglichkeiten, angefangen bei ETFs sein Geld an der Börse arbeiten zu lassen, bzw. anzulegen. Aber mit Sparen hat das nichts zu tun.
Unter dem klassischen Sparen verstehe ich, das Geld zur Bank zu bringen und auf die Einlagen Zinsen zu erhalten (heuzutage muss man in diesem Zusammenhang ja das Wort "positive" hinzufügen). Nach Zeit X sollte inflationsbereinigt, mehr Geld herauskommen, als man eingezahlt hat. Somit sollten die Zinsen die Inflation mindestens abdecken.
Aber auch hier ist es vor der Inflation nicht sicher.