Elektrophysiologische Herzkatheteruntersuchung, Erfahrungen?

5 Antworten

Ich würde dir empfehlen, eine zweite Meinung bei einem anderen Kardiologen einzuholen.

Gerade Herzkatheter-Untersuchungen werden anscheinend viel zu häufig gemacht.

Vansskate 
Fragesteller
 21.08.2019, 10:53

Den Tipp haben mir Freunde auch schon geraten..danke!

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Hallo Vansskate,

wenn ich mir deine Schilderungen in der Frage durchlese, dann scheint es so zu sein, dass keine akute Lebensgefahr für dich besteht, denn du kannst dich lt. Aussage des Kardiologen selber entscheiden, ob du die Untersuchung machen lässt oder mit gewissen Einschränkungen (zunächst?) darauf verzichtest.

Gleichzeitig beschreibst du u. a. in deinen Kommentaren, dass du dich (momentan?) nicht dazu bereit fühlst, die Untersuchung durchführen zu lassen.

Die Ursachen von HRS sind enorm vielfältig und müssen primär nichts mit dem Herzen selber zu tun haben. Sind bei dir schon alle anderen möglichen Ursachen zuvor ausgeschlossen worden, wie z. B. eine Schilddrüsenüberfunktion? Sind deine Blutsalze analysiert worden?....

Dir wurde hier auch dazu geraten, eine Zweitmeinung einzuholen, was ich insbesondere wegen der Tragweite der Untersuchung auf jeden Fall machen würde.

Aber ganz wichtig ist, dass du die Entscheidung dafür oder dagegen für dich aus Überzeugung treffen kannst! Du darfst dich nicht drängen lassen! Du alleine wirst mit den Konsequenzen leben müssen.

Pescatori möchte dich ermutigen, in dich hinein zu horchen, was dein Herz aus dem Rhythmus kommen lässt. Dahinter steht der Gedanke, dass jeder Mensch auch sein eigener Arzt sein kann, was wir aber kulturell bedingt häufig verlernt haben. Du könntest dich z. B. fragen, ob Disharmonien in deinem Leben bestehen? Vielleicht familiäre Probleme, Missverständnisse, Ärger, Ängste, Enttäuschungen, Unzufriedenheit...? Auch wann die Störungen auftreten, kann ein wichtiger Anhaltspunkt sein, dahinterliegende Ursachen aufdecken zu können.

Um es noch einmal zusammenzufassen: du hast Zeit. Nutze sie, um dir entweder selber helfen zu können oder zur Gewissheit zu gelangen, welcher Weg für dich der richtige ist: der Untersuchung zuzustimmen oder sie abzulehnen.

Dir alles Gute!

Vansskate 
Fragesteller
 23.08.2019, 13:59

Hi & danke für deinen Kommentar!

Schilddrüsenwerte und sonstige Blutwerte wurden getestet und waren immer perfekt. Bei den HRS wird es sich wohl eher (meiner Vermutung nach) um erblich bedingte HRS handeln. Meine Mutter hat diese auch und nimmt Tabletten dagegen. Bei ihr ist die Art der HRS allerdings extremer, treten aber auch unter anderem wie bei mir bei Belastung auf.

Bei mir ist halt die Panik groß, weil schon eine Tante und 2 Cousins an einem plötzlichen Herztod gestorben sind. Allerdings kennt man da die Hintergründe nicht genau und es ist schon ganz ganz lange her.

Ich glaube auch eine zweite Meinung und/oder nochmal genauer mit dem Arzt alles zu besprechen, ist am besten.

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Leopatra  23.08.2019, 15:08
@Vansskate

Die erbliche Vorbelastung, die du hier beschreibst, ist natürlich ein Faktor, den du in deine Entscheidungsfindung mit einbeziehen musst.

Trotzdem bleibt ein "es kann zusammenhängen, muss es aber nicht". Kürzlich lernte ich eine Frau kennen, die zeitgleich mit ihrer Tochter Brustkrebs bekam. Jeder hat unterstellt, dass es erblich sein müsste - war es aber nicht! (OK, nach heutigem Stand der Diagnostik.)

Mag sein, dass meine laienhaften Medizinkenntnisse nicht ausreichen, aber von erblichen HRS hatte ich bis jetzt noch nichts gelesen.

Du bist wirklich in einer ganz schwierigen Situation!

Ich wünsche dir von Herzen, dass du deinen richtigen Weg findest!

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Vansskate 
Fragesteller
 23.08.2019, 15:17
@Leopatra

Tatsächlich gibt es erblich bedingte HRS und da gibt es dann so komische Bezeichnungen wie AV Block 1-3 usw...da bin ich dann aber mit meinem Latein auch am Ende, denn ich bin ja kein Arzt.

Für die Entscheidung habe ich ja noch etwas Zeit & ich hoffe auch einfach, dass alles gut geht

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Leopatra  23.08.2019, 15:41
@Vansskate

Meine Krankenkasse bietet mir kostenlos an, via Internet eine weitere Meinung einzuholen. Vielleicht hast du die Möglichkeit auch über deine KK? Und wenn es nur die Chance eröffnet, dringende Fragen mit mehr Zeit zu erörtern.

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Vansskate 
Fragesteller
 23.08.2019, 17:23
@Leopatra

Das ist n guter Tipp. Nachfragen kann ich dort auf jeden Fall :)

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Hallo!

also ich hatte noch nie eine Katheter Untersuchung, aber ich hatte schon seit ich ein Baby bin alle 3 Monate eine EPU Kontrolle, was jedes mal sehr unangenehm ist, aber man überlebt es immer und du wirst es auch überleben, viel Glück! Es ist normal, dass du Angst hast, habe ich auch immer, aber das ist nicht schlimm.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Vansskate 
Fragesteller
 23.08.2019, 22:56

Alle 3 Monate? Heftig...

in wie fern ist die EPU unangenehm? Kannst du das beschreiben?

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loveliebelle123  24.08.2019, 22:36
@Vansskate

Ja, ich habe ja einen Defibrillator und Herzschrittmacher und beides wird immer abgefragt, das heißt, es werden so unangenehme Tests gemacht, die ich dann spüre. Beim Schrittmacher wird mein Herz erstmal schnell und dann viel zu langsam und beim Defibrillator fängt es an zu rasen, immer wieder. Ziemlich unangenehme Sache dort. Und vor allem: meine Ärzte machen unlustige Witze!😄

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Vansskate 
Fragesteller
 24.08.2019, 23:47
@loveliebelle123

Ah okay danke..naja gut das ist ja dann eine Routineuntersuchung die wohl gemacht werden muss :/ aber gut, dass bisher dabei nichts passiert ist!

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Hallo Vansskate,

zunächst: Du fragst nach Erfahrungen und nicht nach Ratschlägen. Das ist mir wichtig, weil ich nur von meinen Erfahrungen berichten und keine Empfehlungen geben kann.

Ich hatte in jungen Jahren – so mit 30 – Herzrhythmusstörungen, die mich veranlassten, mich mit „Körperbewegungen“ zu beschäftigen.

Habe damals begonnen Thai Chi und Qui Gong zu üben und zu meditieren.

 Für mich waren also die Herzrhythmusstörungen der Anlasse mich intensiv mit dem Zusammenwirken von Körper und Seele zu beschäftigen. Die Herzrhythmusstörungen hatten sich verabschiedet.

Inzwischen bin ich 74 und hatte im letzten Jahr eine Ohnmacht, die mir meinen ersten Krankenhausaufenthalt bescherte. Die Untersuchungen u.a. MRT verliefen „negativ“ so dass von einer „situativen Verursachung“ geschrieben wurde.

Ich suchte anschließend die Praxis eines Kardiologen auf, der mit dem imponierenden Gerätepark meine Herzleistung überprüfte – wiederum mit „negativem“ Ergebnissen – also recht guten „Herzleistungen“. Nun sollte ich beim nächsten Termin mit einem EKG beginnen.

Ich fand, dass doch nun schon sehr viel untersucht wurde, intensivierte in den folgenden Wochen meine Yogapraxis, wobei ich täglich zwei Blutdruckmessungen vornahm. Dann schickte ich dem Arzt einen achtseitigen Bericht über meine täglichen Übungen und über die begleitenden Blutdruckmessungen. Auch teilte ich ihm mit, dass ich ein Langzeit-EKG nicht für nötig hielte.

Als ich zum vereinbarten Termin in die Sprechstunde kam, wurde mir gleich an der Theke mitgeteilt, dass ich wieder nach Hause gehen könne, da ich ja das Langzeit-EKG nicht machen wolle.

„Behandlungsabbruch wegen mangelnder Compliance des Patienten“, nennt man das wohl.

Ich schreibe dies deshalb so ausführlich, weil dieses Beispiel so viel über die Einstellung vieler Ärzte aussagt:

Tritt eine „Störung“ im Körper auf, dann ist an der „Körpermaschine“ irgendetwas defekt. Beim Arzt wird dann die Verursachung des Defekts festgestellt und dem Patienten mitgeteilt, welche Reparaturen fällig sind.

Es gibt bestimmt unzählige Defekte, die mit bewundernswerter ärztlicher Kunst behoben werden. Aber es gibt auch unzählige Defekte, Krankheiten, die so etwas wie Warnungen des Körpers sind, Hinweise auf belastende Lebensverhältnisse, die geändert werden können.

Wenn mein Herz aus dem Rhythmus kommt, dann stellt sich mir die Frage nach all den Rhythmen in meinem Leben.

Erblich vorbelastet hinsichtlich Herzversagens habe ich mir eine intensive Yogapraxis verordnet. Also eine Praxis mit Atem- Körper- Entspannungsübungen und Meditation.

Sport oder Fitnesstraining, bei dem der Körper getrimmt statt „erlebt“ wird, ist nach meiner Erfahrung nur in begrenztem Maß hilfreich.

Ich würde in deiner Lage mich von Alternativmedizinern beraten lassen und versuchen, meine Rhthmusstörungen zu „verstehen“. Das ist ein langwieriger Prozess.

Einer Herzkathederuntersuchung hätte ich in jüngeren Jahren nur nach Einholung von Zweitmeinungen zugestimmt und wenn ich ganz sicher wäre, dass alternative Heilweisen nicht möglich wären.

Heute in meinem Alter - käme für mich so eine Untersuchung in keinem Fall infrage.

Aber - wie gesagt - das sind nur persönliche Erfahrungen.

Dir wünsche ich einen wohltuenden Lebensrhythmus!

Vansskate 
Fragesteller
 21.08.2019, 16:34

Vielen Dank für deine Antwort! Es freut mich, dass du so gut und positiv durchs Leben gehst :)

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Pescatori  22.08.2019, 14:19
@Vansskate

Vielen Dank für deine ermutigende Entgegnung!

Sie hat mir allerdings auch nahe gebracht, dass ich vermutlich etwas zu viel von mir geredet habe.

Nun habe ich deine Frage noch einmal gelesen und dabei kamen mir noch folgende Überlegungen:

Du schreibst:

„Nun sagt der Arzt aber, Ziel der Katheteruntersuchung ist es, dass ich einen plötzlichen Herzstillstand erleide. Er sagt aber auch, dass man mich dann zurückholt.“

Es soll aus diagnostischen Gründen eine schwerwiegende und sehr risikoreiche Körperverletzung vorgenommen werden. Wenn du dem nicht zustimmst, dann kannst du mit Einbußen deiner Lebensqualität weiterleben.

Da ja aber eine Diagnose noch nicht vorliegt, kann der Arzt dir ja nicht zusagen, dass eine erfolgreiche Therapie nach dem Eingriff folgen wird.

Ich vermute, dass dir ein anderer Arzt mit seiner „Zweitmeinung“ abraten wird, den Eingriff machen zu lassen.

Ich mag dem Arzt ja Unrecht tun, aber ich fühle mich an den Ausspruch eines Palliativmediziners erinnert, der - bezogen auf die Intensivpflege bei Sterbenskranken - meinte, es gäbe dafür drei Gründe:

1.Geld 2. Geld 3.Geld

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Vansskate 
Fragesteller
 22.08.2019, 15:10
@Pescatori

Danke noch einmal für die Rückmeldung!

Naja er sagte auch “der Herzstillstand muss nicht eintreten aber kann. Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 1:3 unter allen Patienten”. Ist für mich alles nicht so ganz transparent. Ich werde ihn noch einmal drauf ansprechen und gezielt nach seiner Aussage fragen, wenn er mich wegen meiner Entscheidung anruft. Mal schauen, was er dann sagt.

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Pescatori  22.08.2019, 15:33
@Vansskate

Naja, was ich so aus der Ferne meine, habe ich ja schon gesagt.

Nun geht´s wohl darum, dass du auf dein Gefühl vertraust.

Ich bin schon oft gut damit gefahren, auf meins gehört zu haben ;-)

Viel Glück!

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Vansskate 
Fragesteller
 22.08.2019, 19:28
@Pescatori

Zurzeit weiß ich noch nicht, was mein Gefühl sagt :(

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Pescatori  22.08.2019, 21:05
@Vansskate

Das kann ich gut nachempfinden.

Die Medizin bedrängt uns mit der Macht wissenschaftlicher Gewissheiten. Aber Wissenschaft ist - wie Linus Pauling schrieb - "Irrtum auf den letzten Stand gebracht". Und ich glaube, dass in uns oft verdeckte Gewissheiten sind, die es mit denen der Wissenschaft durchaus aufnehmen können.

Drum wünsche ich dir, dass du erlebst, was für dich gut ist.

Ich weiß, ein problematischer und schwieriger Prozess. Aber gut wäre es doch, dass du erst dann Kontakt mit dem Arzt hast, wenn du deine "Gewissheit" gefunden hast.

Von ärztlicher Seite hast du nun doch sehr viel gehört und gelernt.

Solltest du jetzt nicht herausfinden, welche Gewissheit sich in nun dir gebildet hat?

Vielleicht kann dieses Buch dir hilfreich sein:

https://www.thieme.de/produktdetails/9783830467496_extras_1.pdf

Hier auch ein kurzes Video mit Giovanni Maio:

https://www.youtube.com/watch?v=AQH7jtaPA5Q

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Vansskate 
Fragesteller
 23.08.2019, 00:10
@Pescatori

Danke, das werde ich mir am Wochenende mal ansehen :)

ja der Arzt ruft mich am Dienstag ja von sich aus an. Und wenn ich bis dahin noch keine Entscheidung getroffen hab, ist das eben so. Aber ich will auch nicht einfach zusagen und später gehe ich nicht hin oder so, weil ich an seine sehr negativen Worte denken muss.

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Ohne genaue Diagnose der rhythmusstörung kann man da nicht viel zu sagen. Besprich das lieber noch mal mit dem Kardiologen selbst.

Vansskate 
Fragesteller
 21.08.2019, 09:01

Naja die Diagnose ist halt das mit den Störungen unter Belastung. Mehr ist bisher nicht bekannt

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Maxxismo  21.08.2019, 09:08
@Vansskate

Da gibt es sicherlich eine genaue medizinische Beschreibung. Ohne die kann da keiner was zu sagen.

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Vansskate 
Fragesteller
 21.08.2019, 09:12
@Maxxismo

Die medizinische Bezeichnung kenne ich leider nicht

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