Einschläfern oder natürlich sterben lassen?
Hallo,
wie seht ihr das hier so mit dem Einschläfern bei einem kleinen Tier wie einem Wellensittich, der unheilbar krank ist, dem nicht mehr zu helfen ist, dem es bereits sehr schlecht geht, der bereits sehr abgemagert ist da er nicht mehr viel frißt, der bereits keine Kraft mehr zum Fliegen hat, der keine Lebensqualität mehr hat.......
Würdet ihr eher sagen, daß man so schnell wie möglich mit ihm zu Tierarzt fahren sollte, um das Leid so schnell wie möglich zu beenden, auch wenn es für den Wellensittich sehr viel Stress durch die Fahrt zum Tierarzt und ein Sterben in Angst in der Tierarzthand ohne seine gewohnte Umgeben in seiner Welligesellschaft bedeuten würde.
oder
würdet ihr eher sagen, daß ein natürliches Sterben besser ist, da das ein natürlicher Prozess ist. Das der Wellensittich in seiner gewohnten Umgeben gelassen werden sollte damit er ohne zusätzlichen Stress bei seinen Wellifreunden langsam sterben kann, da evtl. Tiere Krankheit, Leid, Schmerz und Sterben ganz anders und als etwas normaleres empfindet , als der Mensch. Und auch, da es bei einem so kranken Wellensittich oft nur noch wenige Stunden bis zum Tod dauert und man ihm den Tierarztstress im Sterbeprozess ersparen möchte
Und würdet ihr das bei einem Hund anders sehen? (Evtl, da er keine Angst vorm Tierarzt hat und es bei einem Hund es auch eher üblich ist, daß der Tierarzt zum Einschläfern eines Hundes zum Besitzer nach Hause kommt)
Vielen Dank
22 Antworten
Egal, welches Haustier, bevor ein Haustier- und Familienmitglied eingeschläfert werden muss, sollte der Tierarzt dazu gefragt werden, um evtl. die Krankheit heilen zu können.
Die eigentliche Frage kann wie folgt beantwortet werden. Wichtig ist, dass wir unsere Haustiere ihr Leben lang artgerecht gehalten haben und sie als Familienmitglied voll integriert waren. Damit verbunden ist dann, dass wir dieses Tier sehr geliebt haben. Wenn dieses Haustier nun so alt oder so krank geworden ist, dass eine Heilung aussichtslos ist, dann sollte es aus Liebe zu diesem Haustier ganz selbstverständlich sein, dass wir es durch unsern Tierarzt erst betäuben und dann einschläfern lassen.
Das die Hand des Tierarztes in dem Beitrag sehr hochgespielt wird mag für Ausnahmen von Tierärzten gerechtfertigt sein. Doch ist dies nicht der Normalfall. Normale Tierärzte sind sich ihrer Verantwortung gegenüber dem Tier sehr wohl bewusst. Vielmehr liegt es an uns als Tierhalter, dass wir vom Jungtier an ein Vertrauensverhältnis zum Tierarzt aufbauen. Dann haben unsere Tier vor Behandlungen, gleich welcher Art, keine Angst.
Vielmehr liegt es an uns als Tierhalter, dass wir vom Jungtier an ein Vertrauensverhältnis zum Tierarzt aufbauen. Dann haben unsere Tier vor Behandlungen, gleich welcher Art, keine Angst.
In diesem Fall ging es aber um einen Wellensittich und nicht um ein Kuscheltier :-). Mag ja Ausnahme-Wellensittiche geben, die da keine Angst vor haben. Aber ein artgerecht gehaltener Wellensittich der sein Leben lang in einem Wellensittichschwarm gelebt hat und nicht den Menschen als Bezugsperson hatte wird immer Todesangst haben, wenn er von der Hand gegriffen wird.
fahr zu einem vogelkundigen tierarzt,wenn dem vogel nicht mehr zu helfen ist,würde ich ihn gleich erlösen lassen. evtl kann dem vogel noch geholfen werden,und wenn nicht dann stirbt er wenigstens schmerzfrei. das solltest du ihm schon zugestehen. und stressfrei wird er zu hause auch nicht unbedingt sterben. ich hab einen meiner sittiche sterbend in der voliere gefunden,seine kumpels haben ihn blutig gebissen und mit den flügeln nach ihm geschlagen. ich hab ihn aus der voliere geholt,er starb wenige minuten später. mir wäre die chance das der tierarzt evtl doch noch helfen kann wichtiger als dem vogel stress zu ersparen. und auch wenn ich wüßte das dem vogel nicht mehr geholfen werden kann,würde ich ihn lieber beim tierarzt einschläfern lassen als das er starke schmerzen ertragen müßte. denn das kann manchmal sehr lange dauern. vielleicht hast du glück und findest einen tierarzt der nach hause kommt.
Welche Diagnose wurde denn gestelt? Warst du mit dem Welli bei einem vogelkundigen Tierarzt? Wenn nicht, dann braucht es einen nicht zu wundern, dass es dem Vogel immer schlechter geht. Vielleicht kann man ihm noch helfen! Suche also bitte einen vogelkundigen Tierarzt auf, da sich ein solcher in Bezug auf Vögel weitergebildet hat. Vögel werden während des Studiums kaum thematisiert, so dass sich die meisten Tierärzte mit diesen nicht auskennen. Von diesen wird dann gerne einfach eine Spritze mit Vitaminen mitgegeben oder ein Antibiotikum, ohne das Tier weiter untersucht zu haben...
Vogelkundige Tierärzte findest du auf folgenden Listen:
welli.net/tierarzt-liste.html
vwfd-forum.de/viewforum.php?f=232
Eine weitere Strecke und die Kosten sollten einen nicht daran hindern, wenn es um die Gesundheit des Tieres geht.
In Tierkliniken gibt es hin und wieder auch Tierärzte, die sich mit Vögeln auskennen. Einfach bei einer in eurer Nähe anrufen und erkundigen. Ansonsten zu einem der Tierärzte auf der Liste fahren, auch wenn dieser weiter weg ist. Tierkliniken sind im Übrigen täglich und rund um die Uhr erreichbar. Auch bieten Kleintierpraxen Notdienste an (hier bitte unbedingt zu einem vogelkundigen gehen).
Wir haben leider schon etliche Haustiere einschläfern lassen müssen. Vögel, Katzen und auch 2 Hunde. Wurde jedesmal bei uns zu Hause gemacht. Vor allem für unsere Kinder war das besser so. Sie konnten richtig Abschied von ihren Lieblingen nehmen
Ich rate auf jeden Fall zum Einschläfern. Sterben ist immer mit Todesangst verbunden. Ob ein Tier zu Hause "friedlich einschlafen" kann ist noch die Frage. Unter seinen Freunden oder Artgenossen zu sein kann für ein Tier noch mehr Stress bedeuten, denn viele Tiere reagieren aggressiv auf sterbende Artgenossen, da ein krankes Tier in der Gruppe in der Natur immer einge Gefahr für alle darstellt.
Dass Sterben ein natürlicher Prozess ist stimmt auch nur bedingt. Das Sterben an sich natürlich schon. Aber der Vorgang an sich ist bei unseren Heimtieren grundverschieden. Ein Wellensittich in freier Natur, der in einem von dir beschriebenen Zustand ist wäre längst einem Beutegreifer zum Opfer gefallen, vermutlich schon lange bevor der Zustand derartig schlecht ist. Also einfach zu sagen ich lasse der Natur ihren Lauf und warte ab bis das Tier von sich aus verendet halte ich für die falsche Einstellung, denn mit Natur hat das Sterben für Tiere in menschlicher Obhut nicht mehr viel zu tun.