Einlaufphase, sofortiger Wasserwechsel bei Nitritnachweis?

Grobbeldopp  03.11.2021, 07:40

Äh... ich bin dummerweise davon ausgegangen aber möchtest du überhaupt Fische dazusetzen?

Crangelos 
Fragesteller
 03.11.2021, 12:41

Ziel ist es: 10 Keilfleckbärblinge u. ggf. 2 Honigguramis. Hat aber keine Eile, ich wäre froh zu wissen, dass bisher alles richtig läuft. Vielen Dank für deine ausführliche Antwort

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Crangelos

Der Besatz besteht seit Woche 3 aus 10 Zwerggarnelen und 3 Posthornschnecken.

Schön.

Ernsthafte Idee: Belass es doch so noch bis die Garnelen sich vermehrt haben. Muss nicht, kann. Und widerspricht vielleicht dem was ich später schreibe.

Seit der 2. Woche messe ich folgende Wasserwerte: PH, KH, NO2, NO3, PO4 und Fe. 

Du wirst mittlerweile wahrscheinlich gemerkt haben, dass pH und KH (es sei denn du düngst CO2 oder panschst das Wasser oder das Becken steht nah am Fenster) einfach immer gleich sind- das wird so bleiben= spar dir die Tests.

Es sei denn es macht dir Spaß.

Seit 2 Wochen ist der Nitritwert immer mal wieder auf 0,2 gestiegen. 

Das ist ein gutes Zeichen, und bedeutet dass du mittlerweile eine Bakterienflora hast.

In manchen Foren lese ich, dass ein sofortiger Wasserwechsel getätigt werden muss. Am besten 80 %. Das habe ich auch getan. 

Das ist falsch, nicht mehr machen. Es ist aber auch nicht schlimm dass du das gemacht hast.

Des Weiteren habe ich die Garneln und Posthornschnecken alle 2-3 Tage mal mit einem getrockneten Hokkaidochips gefüttert. 

Wenn sie das schön wegputzen kannst du auch mal mehr geben. Aber wahrscheinlich hält sich die Verspeisungsgeschwindigkeit noch in Grenzen, oder?

Seit dem bekommen werden die Tierchen nun nicht mehr zugefüttert, bis mein Nitritwert im Normberech liegt.

Fütter sie.

. Nun habe ich allerdings gelesen, dass 0,2 noch nicht besorgniserregend ist und man keinen sofortigen Wasserwechsel tätigen soll, da sich das Becken einfährt und der Wert von allein runtergehen soll. 
  1. Ein Wert von 0,2 ist sogar im Normalbetrieb nach der Einfahrphase nach der Fütterung normal.
  2. Big drop: Diese ganze Sache mit dem Nitrit wie es derzeit- auch von Aquaristikbüchern und Tierärzten zum Teil - dargestellt wird ist Humbug. Das klingt wie eine Verschwörungstheorie, aber es ist so: Das hat mit Wissenschaft nichts zu tun. Es ist zwar wahr, dass unter Umständen ein Nitritwert von 0,5 mg/l bereits hochproblematisch sein kann, aber wenn du dein Aquarium mit Leitungswasser befüllt hast ist dem nicht so. Nitrit ist unter der Anwesenheit von Chloridionen (in mittelhartem Leitungswasser gegeben) nur ein schwaches Fischgift, viel schwächer als Ammoniak. Viele Fischarten würden selbst 5-10 mg/l in solchem Wasser nicht einmal bemerken. Alles unter 1 sollte man ignorieren es sei denn man hat ein Weichwasserbecken.
Wasser direkt wechseln oder aber warten und hoffen, dass der Wert (der sog. Peak) erreicht wird und der Wert von allein runtergeht? 

Ich würde mein Geld drauf setzen dass da nichts mehr kommt. Du kannst ab jetzt jederzeit Fische einsetzen. Außer Aufwuchsfresser.

Ich möchte gerne alles richtig machen und möchte, dass es meinen kleinen Bewohnern gut geht. Vielleicht kann mir einer den Sturm aus den Segeln nehmen.

Das Risiko ist kleiner als du denkst. Wenn du sowieso ständig misst hol dir einen Ammoniaktest dazu.

Wenn du nun Fische einsetzt und beobachtest die auf Vergiftungserscheinungen und gleichzeitig misst du Nitrit und Ammonium/Ammoniak - kann nichts schief gehen.

Und das ist noch doppelt gemoppelt, ich würde gar nichts messen und nur die Fische täglich beobachten weil die Messungen führen meistens zu unnötigen Wasserwechseln, vielleicht 1/10 Wasserwechseln wegen so einer Messung rettet Fischleben.

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Übrigens: Kochsalz (nicht jodiertes Salz aus der Küche) ist ein starkes Gegengift gegen Nitrit. Auch das kann man sich zunutze machen wenn Nitrit höher liegen sollte.