Einige Fragen rund um Gewünschten Kaiserschnitt?

5 Antworten

Das Thema ist emotional sehr aufgeladen. Es gibt diesen Irrglauben, das man nur eine "richtige" Mutter ist, wenn man auch für sein Kind "leiden" will.

Sehr viele prominente Frauen als Bsp kriegen nur per KS Ihre Kinder. Glaubst Du die lieben Ihre Kinder weniger? Glaubst Du diese Wohlhabenden Frauen würden ein Risiko eingehen, wo sie doch so viel Geld haben sich die besten Ärzte zu leisten?

In den Usa und England zb. ist der Kaiserschnitt schon die beliebteste Geburtsmethode. Hier in Deutschland wird darüber nicht neutral gesprochen. Hier herrscht Ideologie.

Oft wird auch so ein Unsinn erzählt, wie zb. die Bindung wäre nicht so gut zwischen Mutter und Kind wg einem KS. Frag mal einfach Leute die per KS auf die Welt gekommen sind - haben ne ganz normale Beziehung zur Mama.

Mach wie Du denkst. Es gibt super gute Kliniken die sich auf den KS spezialisiert haben. Die machen super kleine Narben, dein Beckenboden wird nicht so strapaziert. Du bist nicht so ausgeleiert wie andere Frauen. Den Begriff "Muttermuschi" kenne Ich nur von Männern. Offenbar gibt es das, auch wenn viele Muttis das leugnen.

Also mach wie du denkst, lass dir keine Schuld einreden.


Elli113  10.06.2020, 09:33
das man nur eine "richtige" Mutter ist, wenn man auch für sein Kind "leiden" will

Also falls du glaubst, ein KS wäre schmerzlos: kannste knicken. Die OP-Wunde schmerzt noch tagelang, du pinkelst erstmal nur in einen Beutel und bist nicht in der Lage, dein Kind ohne Hilfe zu halten.

Es ist und bleibt ein ernsthafter Eingriff in den Bauchraum, den man sich gut überlegen sollte.

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mirabellaxxoo  10.06.2020, 12:38
@Elli113

Ich kenne genug Frauen persönlich die nur so entbunden haben, und vor haben so zu entbinden, komischerweise halten sich deren Schmerzen in Grenzen und sie leiden nicht qualvolle Schmerzen. Wie gesagt, die Entbindungsmethode Nr.1 in den Usa, in England und einigen anderen westlichen Ländern.

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Elli113  10.06.2020, 12:43
@mirabellaxxoo

Das ist schön für deine Bekannten und ich gönne ihnen das von Herzen. Muss aber eben nicht so sein.

Ich hatte es ja oben in meiner Antwort schon deutlich gemacht: es ist eine Alternative, wenn es nicht anders geht, aber man sollte sich einen solchen Eingriff gut überlegen.

Ach ja: in den USA trinkt man auch Desinfektionsmittel gegen Corona, hab ich gehört.

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mirabellaxxoo  10.06.2020, 12:56
@Elli113

Das ist schön für deine Bekannten und ich gönne ihnen das von Herzen. Muss aber eben nicht so sein.

Jap so ist es. Ebenso kann vieles schief gehen bei einer natürlichen Geburt. Das ist auch die Wahrheit.

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Bei deiner Angst ist eine Adoption am besten für dich. Keine Körperlichen schmerzen aber ein Kind.

Ergänzend zur ausführlichen Antwort von Isebise hier mein persönlicher Erfahrungsbericht: da mein Kind in einer geburtsunmöglichen Lage lag, war eine vaginale Entbindung leider nicht möglich. Deswegen habe ich eine sogenannte primäre Sectio in der 40. Woche geplant und sie wurde auch so durchgeführt.

Den Eingriff selbst habe ich als unproblematisch erlebt. Ich hatte keine Vollnarkose, sondern eine Spinalanästhesie, was den Vorteil hat, dass du dein Kind gleich sehen kannst. Die Spritze war nicht schmerzhaft und der Katheter wurde erst nach Einsetzen der Betäubung gelegt. Vom Eingriff selbst kriegt man wenig mit. Der Unterleib ist betäubt, man spürt keine Schmerzen und es wird ein Sichtschutz aufgespannt. Soweit alles gut, gesundes Kind.

ABER: die Schmerzen danach waren RICHTIG schlimm. Als die Betäubung erstmal nachgelassen hatte, hab ich vor Schmerz geheult. Einen ganzen Tag und eine ganze Nacht. Und ich bin weder besonders wehleidig noch besonders schmerzempfindlich. Zwar wird auf Nachfrage die pharmazeutische Trickkiste bemüht, hat nur bei mir nicht gewirkt, warum auch immer. Also verlass dich lieber nicht darauf, dass du nach der OP mit Glücklich-mach-Mittelchen vollgepumpt wirst - erst recht nicht, wenn du stillen willst.

Ein besonderes Highlight: der Gang ins Bad einen Tag später. Da waren die Schmerzen zwar nicht mehr so schlimm wie am Tag zuvor, ich hab am Arm der Pflegerin aber trotzdem geheult ohne Ende.

Ach ja: von den Schmerzmitteln, die du möglicherweise bekommst, belasten einige den Magen ziemlich stark. Du kannst dich aber nicht übergeben, weil dein Bauch frisch operiert ist. Lachen oder Husten oder Niesen ist aus dem gleichen Grund SEHR schmerzhaft.

Und natürlich hast du hinterher eine große Narbe im Intimbereich, auch nicht so toll.

Ach ja: bei einer natürlichen Geburt sind die Nachwehen beim ersten Kind in der Regel schmerzlos. Beim Kaiserschnitt nicht. Du kannst dich also darauf einstellen, dass zum Wundschmerz auch noch Nachwehen dazukommen.

Deswegen mein Fazit: wenn aufgrund medizinischer Indikation nicht anders möglich, dann ist ein Kaiserschnitt eine sichere Möglichkeit, sein Kind zu bekommen. Wir leben schließlich nicht mehr im Mittelalter, das Verfahren ist erprobt und funktioniert. Von einem Wunsch-Kaiserschnitt kann ich dir aber wirklich nur abraten, vor allem, wenn du Angst vor Schmerzen hast. Eine natürliche Geburt ist freilich auch schmerzhaft, aber eben keine Bauch-OP.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich bin gelernte Hebamme und wenn du es unbedingt willst kannst du einen geplanten Kaiserschnitt bekommen, nur ist das nicht gerade zu empfehlen weil die schmerzen noch bis zu einer Woche danach anhalten können. Und dabei hast du auch keine Vollnarkose sondern bist bei Bewusstsein aber du hast keine Schmerzen während der Geburt, sondern die kommen erst danach! Wenn du dich doch entscheidest natürlich zu entbinden, dann bekommst du auf Wunsch die PDA und das ist nicht schmerzhaft, da tut eine Impfung mehr weh! Und nein das kannst du dir glaube nicht aussuchen 🙈 Wir schauen wo deine Venen am besten rausschauen um sie genau beim ersten mal zu treffen. Und nur im seltensten Fall bei der natürlichen entbindung bekommen sie ein blasenkatheter. Aber um ihre Angst zu nehmen, auch wenn sie den Katheter vor der Betäubung bekommen tut es nicht sehr weh, es brennt nur leicht, doch das ziehen ist schon etwas schmerzhafter wobei dies auch nur wenige Sekunden dauert! Machen sie sich nicht zu viel Angst😊 Sie schaffen das schon!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Schau doch bitte mal hier:

https://www.gutefrage.net/frage/welche-risiken-hat-ein-kaiserschnitt

Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für einen Kaiserschnitt, wenn er medizinisch notwendig ist (als eine absolute oder relative Indikation vorliegt).

Die Operation ist immer dann zwingend notwendig, wenn die Gesundheit von Mutter und Kind bedroht ist. Bei der Mehrzahl der Kaiserschnitte wäre eine natürliche Geburt zwar grundsätzlich möglich, stellt jedoch ein Risiko für Mutter und Kind dar.

Eine Besonderheit stellt der Kaiserschnitt auf Wunsch dar. Er wird geplant zu einem bestimmten Termin durchgeführt, obwohl keine medizinische Notwendigkeit besteht. Der Eingriff und auch andere daraus entstehende Kosten werden daher nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung gezahlt.

Aber in der Praxis "findet" fast jede Klinik eine "medizinische" Notwendigkeit (und damit die Abrechnungsmöglichkeit mit der Kasse), allein um die Patientin als Kundin zu binden, in dem Wissen: "Wenn wir es nicht machen, macht es die nächste Klinik".

In Fällen, bei denen eine medizinische Indikation für einen Kaiserschnitt völlig fehlt, darf der Geburtshelfer dem Kaiserschnittwundch der Mutter entsprechen, er ist jedoch nicht dazu verpflichtet.

In jedem einzelnen Fall wählt der Anästhesist das Narkoseverfahren, das für den Patienten und die geplante Operation den größten Nutzen und das geringste Risiko beinhaltet. Das wird mit dir aber in aller Ruhe vorher besprochen.

Bei einem geplanten Kaiserschnitt wird überwiegend eine Regionalanästhesie (Teilnarkose - PDA oder Spinale) eingesetzt. Denn dann kann eine Begleitperson mit in den OP, die Frau kann die Geburt ihres Kindes bewusst wahrnehmen und gleich mit ihm bonden.

Aber niemand kann dich zu einer Teilnarkose zwingen.

Doch nach einer Operation unter Vollnarkose benötigten die Frauen früher Schmerzmittel als nach einer Regionalanästhesie (die bei einer Vollnarkose eingesetzten Betäubungsmittel verlieren schneller ihre Wirkung als eine Teilnarkose.

Bei den häufigsten unerwünschten Wirkungen für das Kind (Anpassungsstörungen oder Atembeschwerden) zeigen sich keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Narkosemethoden.

Eine Vollnarkose lässt sich schnell einleiten und wird daher in der Regel nur bei Notfall-Kaiserschnitten eingesetzt.

Jedes eingewachsene Haar, eine Behandlung bei der Kosmetikerin oder ein entzündeter Pickel bereitet mehr Schmerzen als ein Venenzugang und ein Blasenkatheter zusammen.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme