Einfädelungsstreifen auf der Autobahn, wie richtig verhalten?
Ich mache gerade meinen Führerschein und habe in einer Woche Praxis Prüfung. Nun ist mir eine Situation aufgefallen, die so noch nicht vorgekommen ist. Ich würde gerne, wenn es soweit ist, drauf vorbereitet sein, da es ziemlich gefährlich werden kann.
Frage nun: Ich fahre über den Einfädelungsstreifen auf die Autobahn, beschleunige, logischerweise, so auf 90 bis 100 km/h und finde keine Lücke.. Wie verhalte ich mich? Ich kann ja nicht einfach abbremsen, oder ?
Bitte wirklich drigend um ausführliche Antwort!
8 Antworten
Ein üblicher Beschleunigungsstreifen ist um die 200 m lang, sobald Du im Scheitelpunkt bist, beobachtest Du den Verkehr. Meistens sieht man schon vor dem Auffahren, wie voll die Autobahn ist.
Dann schätzt Du eben ab, vor welches Fahrzeug Du Dich setzen wirst oder ob Du Dich lieber dahintersetzt. Du setzt den Blinker dann, wenn Du schräg rechts neben dem Fahrzeug fährst, vor welchem Du einscheren wirst.
Falls der Beschleunigungsstreifen zu Ende geht, ist hoffentlich ein Standstreifen vorhanden, den Du zweckentfremden kannst. Wenn nicht, mußt Du natürlich bremsen um nicht mit der Leitplanke zu kollidieren.
Wenn dann die Prüfung noch nicht gelaufen sein sollte, wirst Du mindestens ne Viertel Stunde warten, bis sich eine ausreichend große Lücke auftut, um im Stand aufzufahren. Es kann aber auch passieren, daß Du mit so einer Aktion ein Ausweichmanöver provozierst und es ordentlich batscht. Dann ist die Autobahn gesperrt und Du kannst bequem einfädeln.
Wenn Du Probleme mit dem Auffahren hast, sag es dem Fahrlehrer, daß er das mit Dir häufiger üben soll.
Im Zweifel musst Du geradeaus durchfahren.
Aber bitte beachten - es gibt eben auch Auffahrten, da ist das nicht möglich. Da sollte man natürlich noch vorausschauender fahren als ohnehin schon und muss ggf. dann doch abbremsen. Aber: aus dem Stand auf eine Autobahn auffahren, ist natürlich auch nicht einfach....
Nur weil Du einen Artikel gefunden hast, der von einem Urteil/Richter berichtet?
Das habe ich in der Fahrschule aber anders gelernt...
Ja, ich gebe Dir Recht - in der Theorieprüfung würde ich das auch so ankreuzen. Aber in der praktischen Prüfung würde ich durchziehen (habe ich selbst so in der Fahrschule gelernt und es wird in den meisten Fällen auch toleriert) - weil es (nicht nur) in meinen Augen einfach eine viel größere Gefahr darstellt, auf dem Beschleunigungs(!)Streifen anzuhalten. Die StVO hat hier definitiv Nachholbedarf.
Natürlich gehört eine ganze Menge Pech dazu, dass man überhaupt in so eine Situation kommt - denn meist ist es Unvermögen (oder Unerfahrenheit) des Fahrers, die Beschleunigung seines Autos so zu regeln, dass er entweder vor oder nach dem jeweiligen Fahrzeug auf der Fahrspur einfädeln kann. Man muss sich entscheiden, ob man am LKW noch vorbeiziehen kann oder eben lieber gleich dahinter bleibt. Und wenn die Autobahn so voll ist, dass das Einfädeln schwieriger ist, dann ist das Tempo aber allgemein vermutlich reduziert - was dann wiederum das Einfädeln eigentlich einfacher macht...
Hallo gruesome4,
in der Regel ist der Beschleunigungsstreifen lang genug, dass man fast immer die Möglichkeit hat sich rechtzeitig vor Ende des Beschleunigungsstreifens in den fließenden Verkehr einzufädeln.
Schaft man es nicht sich bis zum Ende des Beschleunigungsstreifens einzufädeln muss man vom Gesetz her abbremsen.
Aber diese gesetzliche Reglung ist unsinnig und wahnsinnig gefährlich. Die meisten Autofahrer richten auf dem Beschleunigungsstreifen ihre Augen nach hinten um eine passende Lücke zu finden und achten nicht mehr auf vorausfahrende Fahrzeuge, geschweige denn dass sie damit rechnen, dass das vorausfahrende Fahrzeug plötzlich bis auf 0 abbremst. Die Gefahr ist immens groß, dass Dein stehendes Fahrzeug mit 100 und mehr km/h ungebremst gerammt wird. Hier besteht akute Lebensgefahr. Dir nutzt es auch nichts, wenn Du zwar keine Schuld am Unfall hast, aber tot bist.
Hinzu kommt, wie willst Du denn wieder beschleunigen, wenn Du am Ende der Beschleunigungsspur stehst??? Willst Du dann gleich anfahren und mit vielleicht 10 km/h auf die Fahrspur der Autobahnwechseln, wo vielleicht nachfolgende Fahrzeuge mit 150 km/h fahren?
Da würde ich lieber riskieren durch die Prüfung zu fallen und auf dem Standstreifen/Seitenstreifen weiterfahren und dann einfädeln, wenn es möglich ist. Denke dem Prüfer wird das auch lieber sein.
Selbst wenn die Dich Polizei dabei sehen würde, würde die das vermutlich tolerieren zumal der bundeseinheitliche Tatbestandskatalog noch nicht einmal ein Bußgeld vorsieht, sondern nur eine schriftliche Verwarnung mit folgendem Inhalt:
Tatbestandsnummer: 102106
Tatvorwurf: Sie benutzten vorschriftswidrig den Seitenstreifen.
Ordnungswidrigkeit gem. § 2 Abs. 1, § 49 StVO; § 24 StVG; 2 BKat
Verwarnungsgeld: 10,00 Euro
Punkte: Nein
Fahrverbot: Nein
Eintrag als A oder B - Verstoß: Nein
Schöne Grüße
TheGrow
Dann hast Du ein Problem. Richtig wäre es auf dem Standstreifen weiterzufahren bis es passt. Es verstösst aber gegen die Vorschrift und Du würdest durch die Prüfung fallen.
Wenn man auf dem Beschleunigungsstreifen bemerkt nicht in die Autobahn einfädeln zu können soll man im letzten Drittel des Beschleunigungsstreifens anhalten und bei einer geeigneten Lücke den Rest des Beschleunigungsstreifens zum Beschleunigen nutzen (lach) und in die Autobahn einfahren. Theoretisch funktioniert es so.
Wenn sie Dich nicht reinlassen, dann musst Du bremsen. Auf keinen Fall auf der Standspur weiterfahren, das ist verboten.
Aber keine Sorge: Ich fahre seit 40 Jahren Auto, noch immer hat mich einer auf die rechte Spur gelassen.
Du musst halt im Seitenspiegel beobachten, wie schnell die ankommen und die Geschwindigkeit anpassen. Nicht einfach hoch beschleunigen und hoffen, da gibt es schon eine Lücke.
Sollten da z.B. mehrere Lkw´s ankommen - die wechseln nicht die Fahrspur - dann musst Du sanft abbremsen.
lg Lilo
Ganz ruhig, da ist immer eine Lücke und wenn Du auf Menschen wie mich triffst, ich fahre, insofern es geht, auf die mittlere Spur oder bremse ab und lass die Leute rein. Lkw-Fahrer machen das auch.
Freundlich gemeint mit dem Abbremsen, aber nicht sinnvoll! Falls es zu einem Unfall mit einem Dir folgenden Fahrzeug kommt, weil du abgebremst hast, um jemanden auffahren zu lassen, trägst du mindestens eine Mitschuld! Du kannst allerhöchstens, wenn es der nachfolgende Verkehr zulässt (!), auf die nächstgelegene linke Spur wechseln, um Platz zu machen! An sich lernt man schon in der Fahrschule, dass der Verkehr in der rechten Fahrspur an Autobahnauffahrten die Geschwindigkeit halten soll, damit der auffahrende Autofahrer eine sichere Möglichkeit hat sich an der Geschwindigkeit der Fahrzeuge auf der rechten Spur zu orientieren! Denn der auffahrende Autofahrer weiß ja nicht, ob du eine freundliche Dame bist, die entgegenkommend für ihn abbremst oder ob Du ein dämlicher Porschefahrer bist, der noch mal ordentlich Gas gibt! D.h. es gilt: Geschwindigkeit in der rechten Spur halten oder, sofern es der Verkehr zulässt, nach links wechseln, um Platz zu machen…
T3Fahrer
Ich habe einen Rückspiegel und den benutze ich auch, bevor ich auf der Autobahn abbremse. Sei da mal ganz beruhigt. Ich steige da ja nicht auf die Eisen, aber wenn ich nicht nach links kann und neben mir wollen mehrere Fahrzeuge rein, kann ich ja wohl mal die Geschwindigkeit verringern.
LKW-Fahrer machen das für LKW oder wenn ein starker Geschwindigkeitsüberschuss vorhanden ist oder der LKW-Fahrer ein Neuling ist.
Sonst aber sehen sie nicht ein dass sie wegen Jemanden der auf dem Beschleunigungsstreifen nicht das macht was der suggeriert den restlichen Verkehr auf der Autobahn behindern sollen.
Es ist depremierend wenn da Jemand ankommt der das Gaspedal nicht findet, man den reinlässt indem man die Spur wechselt, auf der Autobahn angekommen der sich aber nicht von einem LKW überholen lässt und auf Einmal doch weiss wo sein Gaspedal ist, bevor der Beschleunigungsstreifen zu Ende wäre schon schneller vor dem LKW ist und man als LKW-Fahrer wieder zurückwechselt um von nachfolgenden Autofahren angehupt zu werden.
FALSCH - notfalls auf der Standspur weiterfahren ist erlaubt!
Und noch etwas: In keiner Sprache der Welt schreibt man einen Plural mit Apostroph. Lkw's ist Sprachmüll. Der Plural von LKW ist... LKW! (Weil der Plural von Lastkraftwagen ja auch nicht Lastkraftwangen's ist.)
Sie sind ein lumpiger Autofahrer und geben gefährliche Tipps. Und was heißt hier reinlassen... niemand muss jemanden an der Auffahrt reinlassen, man darf nur nicht absichtlich Lücken zufahren und das passiert auch in der Praxis so gut wie nicht. An Auffahrten zu bremsen ist IMMER BRANDGEFÄHRLICH.
Das ist einzig notwendig, wenn kein Pannenstreifen folgt und man vorher wirklich alles falsch gemacht hat, was man nur falsch machen kann. Mir auf 1,5 Mio. Kilometer exakt einmal passiert.
Noch etwas: Reinlassen... da bekomme ich Gänsehaut bzw. Angstgefühle.
Bitte, bitte: Keine dummen Manöver auf der rechten Spur an der Auffaht. Stumpf und verlässlich die Geschwindigkeit beibehalten. Alles andere ist für den Auffahrenden unberechnebar und beschwört gefährliche Situationen herauf.
Der Auffahrende braucht diese Berechenbarkeit, keine falsch verstandene Höflichkeit, die ihn in Wirklichkeit nur in Schwierigkeiten bringt.
Wäre toll, wenn das die autofahrende Menschheit endlich, endlich mal begreifen würde.
FALSCH! Es wird toleriert (weil es sinnvoll ist), ist aber nicht erlaubt.
Was heißt hier geradeaus durchfahren? Der Standstreifen darf nicht als Beschleunigungs- bzw. Einfädelungsspur verwandt werden.