Kennt jemand eine einfache Ballade zum auswendig lernen?

4 Antworten

Mit vielen Wiederholungen:

http://gutenberg.spiegel.de/buch/johann-gottfried-herder-gedichte-2016/9

(Warum da "Geier" statt "Falke" steht, ist mir schleierhaft. Ein Falke wäre als Jagdgehilfe (Beizjagd) ein viel besseres Pendant zum Pferd. - soweit ich mich erinnere, habe ich es zuerst auch mit "Falke" kennengelernt.)

Pascal2006 
Fragesteller
 23.03.2017, 14:20

ich brauche eine Ballade kein Gedicht?

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PWolff  23.03.2017, 14:26
@Pascal2006

Ich hab das in einer Balladensammlung kennengelernt, und auch bei meiner Suche im Internet bin ich auf eine Interpretation gestoßen, die das Gedicht als Ballade bezeichnet.

Ob das ausreicht oder ob euer Lehrer / eure Lehrerin eine "strengere" / andere Definition von Ballade verwendet, wäre herauszufinden.

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chog77  23.03.2017, 14:28
@PWolff

Auch hier treffen die Balladenmerkmale zu.

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Hier dürfte was dabei sein, dass dir gefällt.

Goethe: Erlkönig

Goethe: Der Zauberlehrling

Goethe: Der Totentanz

Schiller: Der Handschuh

Fontane: John Maynard

Fontane: Die Brück am Tay

Fontane: Herr Ribbeck auf Ribeck im Havelland

Brentano: Loreley

Ernst: Nis Randers

v Droste Hülshoff: Der Knabe im Moor

Meyer: Die Füße im Feuer

Heine: Das Sklavenschiff

Heine: Belsazar

Mörike: Die Geister vom Mummelsee.


sachiko99  23.03.2017, 14:42

"Der Handschuh" ist toll :3

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Johann Wolfgang von Goethe

Der Erlkönig

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.

Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? -
Siehst Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron und Schweif? -
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. -

"Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;
Manch bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Mutter hat manch gülden Gewand."

Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht? -
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind. -

"Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön;
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
Und wiegen und tanzen und singen dich ein."

Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort? -
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau. -

"Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt."
Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan! -

Dem Vater grauset's, er reitet geschwind,
Er hält in den Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.

Pascal2006 
Fragesteller
 23.03.2017, 14:16

kennst du auch noch eine andere ?denn die kenn ich schon

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Jasmina2o15  23.03.2017, 14:17
@Pascal2006

Der Zauberlehrling

Hat der alte Hexenmeister
Sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
Auch nach meinem Willen leben.
Seine Wort und Werke
Merkt ich und den Brauch,
Und mit Geistesstärke
Tu ich Wunder auch.

   Walle! walle
   Manche Strecke,
   Daß, zum Zwecke,
   Wasser fließe
   Und mit reichem, vollem Schwalle
   Zu dem Bade sich ergieße.

Und nun komm, du alter Besen,
Nimm die schlechten Lumpenhüllen!
Bist schon lange Knecht gewesen:
Nun erfülle meinen Willen!
Auf zwei Beinen stehe, -
Oben sei ein Kopf,
Eile nun und gehe
Mit dem Wassertopf!

   Walle! walle
   Manche Strecke,
   Daß, zum Zwecke,
   Wasser fließe
   Und mit reichem, vollem Schwalle
   Zu dem Bade sich ergieße.

Seht, er läuft zum Ufer nieder!
Wahrlich! ist schon an dem Flusse,
Und mit Blitzesschnelle wieder
Ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweiten Male!
Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schale
Voll mit Wasser füllt!

   Stehe! stehe!
   Denn wir haben
   Deiner Gaben
   Vollgemessen! -
   Ach, ich merk es! Wehe! wehe!
   Hab ich doch das Wort vergessen! 
Ach, das Wort, worauf am Ende
Er das wird, was er gewesen!
Ach, er läuft und bringt behende!
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse
Bringt er schnell herein,
Ach, und hundert Flüsse
Stürzen auf mich ein!

   Nein, nicht länger
   Kann ichs lassen:
   Will ihn fassen!
   Das ist Tücke!
   Ach, nun wird mir immer bänger!
   Welche Miene! welche Blicke!

O, du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh ich über jede Schwelle
Doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen, -
Der nicht hören will!
Stock, der du gewesen,
Steh doch wieder still!

   Willst am Ende
   Gar nicht lassen?
   Will dich fassen,
Will dich halten
   Und das alte Holz behende
   Mit dem scharfen Beile spalten!

Seht, da kommt er schleppend wieder!
Wie ich mich nur auf dich werfe,
Gleich, o Kobold, liegst du nieder;
Krachend trifft die glatte Schärfe.
Wahrlich! brav getroffen! -
Seht, er ist entzwei!
Und nun kann ich hoffen,
Und ich atme frei!

   Wehe! wehe!
   Beide Teile
   Stehn in Eile
   Schon als Knechte
   Völlig fertig in die Höhe!
   Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!

Und sie laufen! Naß und nässer
Wirds im Saal und auf den Stufen:
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister, hör mich rufen! -
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister,
Werd ich nun nicht los.

   "In die Ecke,
   Besen! Besen!
   Seids gewesen!
   Denn als Geister
   Ruft euch nur, zu seinem Zwecke,
   Erst hervor der alte Meister."

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