Eine Krankenkasse und eine Rentenkasse für alle?

Unholdi  31.05.2023, 10:22

Und wenn die nun zufällig pleite geht??

lifefree 
Fragesteller
 03.06.2023, 09:08

Die werden gestützt vom Staat, so wie die jetzige Rentenkasse auch.

14 Antworten

Von Experte Udavu bestätigt

Das hatten wir zu DDR-Zeiten - hat nicht gut funktioniert.

Ich bin dafür, dass jeder in der GKV und der GRV versichert ist, aber nicht für eine Einheitskasse, denn darunter würde massiv der Service leiden. Das sieht man bei Ämtern, die keinem Wettbewerb unterliegen.

Es ist längst geplant, alle Selbständigen in der DRV zu versichern, die keine alternative, gleichrangige Altersvorsorge haben - das wird nur immer wieder verschoben. Mit Beamten ist das etwas schwieriger, weil die völlig anders finanziert werden.

Hinzukommt, dass auch einige Berufsgruppen nicht in die DRV einzahlen, weil sie berufsständischen Vorsorgeeinrichtungen angehören (Ärzte, Apotheker, Rechtsanwälte, Ordensangehörige...).

Letztendlich ist die gesetzliche Rentenversicherung eine Solidargemeinschaft der „Kleinen Leute“.

Wir sollten von anderen Ländern lernen, die es besser machen wie z.B. Österreich oder die Niederlanden.

Eine Krankenkasse und eine Rentenkasse für alle?

Ist sinnvoll. Dabei muss da nicht eine einzige sein - denn Wettbewerb zwischen Kassen führt durchaus zu positiven Entwicklungen. Auch haben unterschiedliche Mitglieder unterschiedliche Erwartungen und Bedürfnisse.

Für alle, also auch für Selbständige und Beamte.

Eine Kranken- und Sozialversicherungpflicht für alle Erwerbstätigen halte ich für äußerst sinnvoll, da das wohl der effektivste Schutz vor Altersarmut ist.

Alex

Das würde vieles vereinfachen und den Zusammenhalt in der Bevölkerung stärken

Im Bezug auf die Krankenkassen, würde das ersteinmal dazu führen, dass noch mehr Ärzte in Lagen mit teuren Mieten ihre Praxen dicht machen, da Privatpatienten für viele Ärzte die einzige Möglichkeit sind, ihre Kosten zu decken.

Danach hatten wir das Problem der Monopolisierung der Kassen. Da jeder Wettbewerb abgeschafft worden wäre, gibt es keinen Druck mehr für die Krankenkasse gute Arbeit zu leisten. Man kann die internen Strukturen verpflizten lassen und sobald die Hütte brennt schreit man nach mehr Geld. Die Menschen haben ja zum Glück keine Alternative, sonst würden sie sich dass ja nicht bieten lassen.

Im Bezug auf die Rentenkasse würdest du damit die letzten Reserven ins System führen. Die Rentenkasse ist ein Schneeballsystem. Das Jeder mehr aus dieser Entnehmen konnte als Einzahlen, lag ein stückweit am Wirtschaftswachstum, aber vorallem an der demographischen Dividende.

Wenn die Fazilität (Geburten pro Frau) über 2,1 profitiert eine Gesellschaft von der demographischen Dividende in der Rente, da es immer mehr Kinder pro Alte gibt die einzahlen, kann man auch höhere Renten auszahlen als ursprünglich eingezahlt wurden. Das hat dazu geführt, dass die Renten die letzten Jahre extrem hoch waren. Dieser Effekt dreht sich nun ins negative und aus der Dividende wird eine immer größerer staatlicher Zuschuss nötig. Beamte sind genauso im staatlichen Fürsorgesystem. Diese in die Rente zu holen bringt absolut gar nichts. Der Staat wurde dann rentenbeitrage an sich selbst zahlen. Das einzige was man machen könnte, wäre die Pensionsbezüge zu kürzen. Die Selbstständigen, Versorgungswerkler und die Mitarbeiter der öffentlichen rechtlichen Medien (die werben zwar ständig für die gesetzliche Rente nehmen sich aber gerne selber bei der Diskussion raus, weiß auch nicht warum...) in die Rentekasse zu holen, kann kurz vor dem dem Tod des Systems noch einmal den Schnellball etwas tiefer rollen lassen. Wenn wir das allerdings jetzt schon umsetzen, also bevor die Babyboom den Piek ihrer Rentenansprüche fordern, wäre in der schlimmsten Zeit all unser Pulver verschossen.

EinAlexander  01.06.2023, 13:04
da Privatpatienten für viele Ärzte die einzige Möglichkeit sind, ihre Kosten zu decken.

Aber genau die hohen PKV Beiträge im Alter sind es doch, die vielfach Ursache für Altersarmut sind. Und die in jüngeren Jahren dazu führen, dass Patienten aus Kostengründen (hohe Selbstbeteiligung) sinnvolle Vorsorgeuntersuchungen nicht in Anspruch nehmen.

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Apoka392  01.06.2023, 13:16
@EinAlexander

Jede PKV muss dir auch einen Tarif zu gleichen Leistungen anbieten, wie die gesetzliche Krankenkasse. Problematisch wird es dann, wenn man selbst diese Beiträge nicht zahlen kann, denn dann steht man ohne Versicherungsschutz da.

Und die in jüngeren Jahren dazu führen, dass Patienten aus Kostengründen (hohe Selbstbeteiligung) sinnvolle Vorsorgeuntersuchungen nicht in Anspruch nehmen.

Weiß ich nicht, kann sein.. Muss man sich im Einzelfall angucken. Das ist bei gesetzlichen aber auch nicht groß anders. Da zahle ich oft nicht nur den Selbstbehalt sondern gleich das ganze Programm.

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Naja, beim Thema Krankenkasse könnte ich mir das sehr wohl vorstellen. Denn erstens ist der Leistungskatalog zu 90%. ( mehr oder weniger ) gleich, da von GG vorgeschrieben. Und zweitens würden eine Menge Wasserköpfe in den Verwaltungen der KK wegfallen, was ja auch wieder sparen würde. Die KK‘s haben sich in den letzten Jahren zwar zum Teil zusammengeschlossen(AOK Berlin mit Brandenburg und MeckPomm), nur das Personal ist nicht viel weniger geworden…..

Bei der Rente bin ich mir nicht ganz sicher. Denn Beamte erhalten ja Pensionen, und das kann man nicht so einfach umswitchen. Dann müßten die neu Verbeamteten in Zukunft von Anfang an mit einzahlen, und das andere Modell nach und nach auslaufen.
Der Punkt ist nicht so einfach zu lösen…..

Schnoofy  01.06.2023, 12:57
Denn erstens ist der Leistungskatalog zu 90%. ( mehr oder weniger ) gleich, da von GG vorgeschrieben.

Aus welchem Artikel des GG lässt sich das ableiten? Insbesondere unter Berücksichtigung von

https://www.bundestag.de/resource/blob/405508/4dd5bf6452b5b3b824d8de6efdad39dd/WD-3-089-15-pdf-data.pdf

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Dorfrocker  02.06.2023, 13:43
@Schnoofy

Das hat nix mit dem GG zu tun. Sondern mehr mit dem Sozialgesetzbuch und auch dem Leistungskatalog, den die Regierung erstellt hat. Habe mal viele Jahre in einem Sani-Haus gearbeitet, da bekommt man sowas mit….. Deswegen könnte man wirklich die Kassen zusammenlegen. Denn Wettbewerb sieht anders aus…..

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lifefree 
Fragesteller
 02.06.2023, 08:58

In Österreich funktioniert das.

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Wenn die erworbenen Ansprüche aus den bestehenden anderen anderweitigen Trägern gestrichen werden, ist das Enteignung.

Die Träger können natürlich für Neumitglieder geschlossen werden. Das ist dann die Frage, ob man die Ausweitung des Solidaritätsprinzips für gerecht ansieht. Ich halte es für sozial aber ungerecht.

Im Ergebnis sollen die, die mehr einzahlen MÜSSEN, prozentual weniger rausbekommen. Die, die davon proftieren, finden es gut, die, die drauf zahlen müssen, finden es schlecht.