Einbildung? Eher unwahrscheinlich?

3 Antworten

Die Einbildung umschreibt nicht die tatsächlich wahrgenommene Realität, sondern die Interpretation dieser Wahrnehmung.

Man sieht einen Schatten um die Ecke huschen. Wenn man nun eine Behauptung aufstellt, die über die tatsächliche Wahrheit hinausgeht, ist die Vermutung die Einbildung.

In der Realität ist nur ein Schatten um die Ecke gehuscht. Man bildet sich den Mörder ein, der einen verfolgt.

Meinst du Einbildungen der Sinne (akustische Einbildung, visuelle Einbildung, taktile Wahrnehmung von etwas das eigentlich garnicht da ist/ das eigentlich anders ist)?

Ausgelöst beispielsweise durch allgemeinen Stress (viel Arbeit, Probleme, Phobie, kurz vorher einen Horrorfilm geschaut), durch Schlafmangel...

Oder gehts schlicht um die Redewendung "das bildest du dir nur ein" (die beispielsweise benutzt wird um eine andere Person zu beruhigen wenn jene Person Vermutungen anstellt über irgendwelche potentiellen Geschehnisse)?

Beispiele:

  • Eine Person fühlt sich verfolgt von Menschen die Kaputzen überm Kopf tragen (hmm, bei kaltem/ nassen Wetter begegnet man solchen Leuten zwangsläufig häufiger).
  • Eine Person fühlt sich hintergangen sobald sich die Aufmerksamkeit auf andere verlagert. Macht das Rumpelstilzchen hinter dem Gartenzaun sobald ein Familienmitglied zu den Nachbarn rübergeht um dort ein bisschen zu quatschen.
  • Person A geht Person B fremd. Person B vermutet dies, Person A versucht dies zu vertuschen.

Oh warte, da gäbs noch eine Variante.... Man hat beispielsweise die Befürchtung das der Partner fremdgeht. Entsprechend achtet man mehr oder weniger genauer auf Anzeichen. Gleichzeitig will man das aber auch nicht wahrhaben, versucht sich darin zu flüchten "Ach, das bilde ich mir doch nur ein, das ist doch sicher ganz anders. Nein".

Der Mensch an sich versucht sich die Wahrnehmungen rundherum irgendwie zu erklären. Findet man keine rationale Erklärung, "muss" es ja irgendwas anderes sein. Manche Menschen versuchen bewusst positiv zu bleiben, zu denken... aus Naivität/ Gutgläubigkeit, oder weil sie dies unbewusst als Kompensationsmittel nutzen um mit einer aktuell schwierigeren Situation zurecht zu kommen.... etc.

Und auch anderen Leuten gegenüber schlägt dieses "ich versuche meine eigene Wahrnehmung/ meinen eigenen Verstand einzusetzen wenn ich sehe das eine andere Person offenbar grade Hilfe braucht oder nicht weiß was Sache ist" an.

Deine Wahrnehmung und deren Interpretation bestimmen Deine Realität. Das, was wir als Konsens verstehen, ist die größtmögliche Schnittmenge unserer Sichtweisen.

Normalität ist ebenso eine Illusion wie der Gedanke, wir wären getrennt voneinander.