Ein fiktiver Dialog zwischen einem Spanier und einem Azteken (ca. 1550)?

2 Antworten

Wenn ich falsch liege gerne korrigieren.

Also das war ja um die Zeit rum wo die Spanier in Amerika eingetrofen sind und die dortige Bevölkerung ausgerottet oder eben unterworfen haben. Du solltest jetzt einen Dialog also eine Unterhaltung zwischen einem Ureinwohner und einem aber viel mächtigeren Eindringling schreiben. Überleg dir wer böse Absichten hat und was gesagt werden könnte.

Im Jahr 1550 gab es die Azteken zwar noch, aber kaum ein Spanier konnte zu dieser Zeit noch einen Azteken von einem Zapoteken unterscheiden. Im Jahr 1550 hatten sich die verschiedenen Stämme bereits in der neu errichteten Hauptstadt zu einem großen Teil gemischt und weil sie sich in ihrem Spachengewirr nicht mit einander verständigen konnten, hatten sie Spanisch, die Sprache der neuen Herren gewählt, damit sie mit einander reden konnten. Das Jahr 1550 ist also sehr spät für ein solches Gespräch. Ich würde es weiter zurück in die Vergangenheit verlegen. Vielleicht in die Zeit kurz nach dem Ende des Krieges, in das Jahr 1522 oder 1523, als Cortes die großen Pyramiden bis zum Sockel abreißen ließ. Mit den vielen Steinen ließ er seinen Palast und verschiedene Kirchen bauen. Den Sockel der Pyramiden gibt es noch heute. Es ist der zentrale Platz in Mexiko, der Zócalo.

Dort würde ich den Azteken und den Spanier in ein Gespräch über Religion verwickeln. Ich würde die beiden über die Götter der Azteken reden lassen. Darüber wie die Stadt zerstört und die Götter getötet wurden und dass sie sich als ebenso sterblich erwiesen haben wie die Menschen. Dem Azteken würde ich eine ketzerische Frage in den Mund legen, ob nicht auch der Gott der Christen eines Tages sterben und vergessen werden könnte. Der Spanier würde darauf natürlich unwirsch reagieren, aber das Beispiel der getöteten aztekischen Götter würde ihn vielleicht zum Nachdenken bringen. Was wäre wenn der Azteke Recht hätte? Wenn tatsächlich irgendwann eine Zeit kommen würde, in der die Menschen Gott nicht mehr brauchen und der den Tod des Vergessens stirbt?

Die Beiden könnten sich auch über Mathematik unterhalten. Stell dir vor, dass der Azteke ein gebildeter Mann war und dass er mit seinem Verstand seinem Tlatoani gedient hat. Er kennt sich mit Zahlen aus, ganz im Gegensatz zu dem Spanier, der seine Hilfe braucht weil er als Schweinehirte in der Sierra Morena in Andalusien aufgewachsen ist und keine Ahnung von Zahlen hat. Der Spanier hat die Leitung über einen Trupp Arbeiter. Sie müssen genug Steine aus der Pyramide heraus brechen und eine gewisse Anzahl unten aufstapeln. Ohne diesen Azteken wäre der Spanier aufgeschmissen. Er könnte noch nicht einmal eine Schätzung angeben, wie viele Steine man für die neue Baustelle braucht.

Emmau196 
Fragesteller
 10.02.2021, 16:16

Vielen Dank, das hilft mir wirklich und ich schätze wirklich ihre Mühe:))

1