Eigenen Border Collie als Deckrüde?
Hallo, wir bekommen demnächst einen Border Collie Rüden.
Schon jetzt ist die große Frage aufgekommen: 🥚🥚 ab oder nicht?
Mein Vater hatte direkt die $- Zeichen in den Augen und meinte, dass man ihn ja später als Deckrüden nutzen könnte.
Meine Mutter und ich haben da allerdings so unsere Bedenken.
1) könnte es wegen der Hormone ect. den Charakter des Hundes zum negativen/ dominaten ändern?
2) wenn er 1-2 Mal schon gedeckt hat, ist er dann immer so, dass er alle besteigen möchte?
Welche Bedingungen muss der Hund erfüllen, damit man ihn anbieten kann?
Welche Bedingungen müssen wir erfüllen um ihn anzubieten?
Viele Dank schon im voraus und Liebe Grüße.
5 Antworten
Ihr habt noch nicht einmal einen Hund und überlegt schon, wie ihr mit ihm vermehren könnt?
Ein wirklicher geprüfter Deckrüde muss Papiere aus einer VDH-Zucht haben, die seine Reinrassigkeit über viele Generationen hinweg dokumentiert. So ein Welpe kostet schnell mal 1500 Euro und mehr.
Dann muss er zu vielen vielen VDH-Ausstellungen, auf denen er unter verschiedenen Richtern seine Fehlerlosigkeit analog zum Rassestandard beweisen muss. Ebenso gibt es viele rassetypische Gesundheitsprüfungen, Röntgenbelege der nicht vorhandenen HD sind ebenso erforderlich wie die Vollzahnigkeit. Nicht zuletzt wird natürlich auch immer wieder das Wesen überprüft.
Und nur, wenn alles bestens in Ordnung ist, wird der Hund angekört, d.h., zur Zucht zugelassen und darf entsprechende Hündinnen decken. Das alles kostet übrigens einen Haufen Geld. Und die Decktaxe entspricht dann später nicht, wie viele denken, dem Gegenwert eines Welpen - sondern sie beläuft sich auf einen vereinbarten Betrag X für jeden eintragungsfähigen (also gesunden) Welpen - das können natürlich mal mehrere Hundert Euro sein.
ABER es gibt viele angekörte Deckrüden, die auch ihre Vererberqualität längst unter Beweis gestellt haben. Die Züchter kennen sich bestens untereinander - kaum jemand wird also irgend einen unbekannten Rüden von einer unbekannten Privatperson nehmen.
Natürlich kann man jeden Hund auch ohne "alles" im Internet als Deckrüden anbieten - vielleicht findet man sogar jemanden, der etwas Geld dafür bezahlt. Dann macht man sich an dem überaus fiesen Geschäft der sinnfreien Hundevermehrung mit schuldig. Wer das mit seinem Gewissen vereinbaren kann, der muss das machen ...
Natürlich können sich auch Hunde bei der Paarung Krankheiten zuziehen - den Tierarzt wird es freuen.
Wer solche Überlegungen anstellt, wie man mit einem Hund problemlos Geld verdienen kann, der sollte besser von der Anschaffung eines Tieres Abstand nehmen - meine persönliche Meinung. Denn das hat dann mit Tierliebe nichts mehr zu tun!
1. Einen Hund nur des Geldes wegen als Deckrüden anzubieten, ist kein sinnvoller Grund.
2. Hat der Hund VDH/fci Papiere? Ansonsten wäre er offiziell ein Mischling und somit würdet ihr Welpen vermehren. Also bitte nicht tun!!! Wenn er vom VDH ist, ist meist im Kaufvertrag festgelegt, dass nur nach bestandener Zuchtzulassung und Wurfgenehigung gedeckt werden darf ansonsten Strafe zahlen.
3. Ist der Hund gesund? Beim VDH muss er sehr viele Gesundheitsuntersuchungem machen. Den Rüden ohne diese Decken zu lassen wäre sehr unverantwortlich!!
4. Warum wollt ihr ihn schon kastrieren. Einen Hund kastriert man nicht einfach mal so (ist auch verboten). Es muss ein ernsthafter medizinischer Grund dahinter stecken.
5. Es KANN passieren, dass der Hund nach dem ersten Deckakt ein gesteigertes Verlangen nach Hündinnen hat. Kommt aber nur selten vor, bzw. bei sehr hormongesteuerten Rüden!
Also unterm Strich: lasst es sein, außer ihr habt IM VDH eine Zuchtzulassung gemacht!(Was nur mit Hunden mit VDH Abstammung geht).
Ihr wisst hoffentlich, dass man für einen (selbstverständlich reinrassigen, aus guter/bekannter Zucht stammenden) Deckrüden (selbstverständlich mit offiziellen Papieren) genau vorgeschriebene (sehr teure) Untersuchungen machen lassen muss, damit er überhaupt "gekört" (=zur Zucht zugelassen) wird.
Dann müsst ihr mal "Klinkenputzen gehen", denn die meisten vertrauenswürdigen Züchter greifen immer wieder auf die gleichen, bewährten Deckrüden zurück und gehen das Risiko mit einem neuen Deckrüden nur äußerst ungern ein. Selbst bei einer eventuellen Zusage müsst ihr vermutlich hunderte Kilometer weit fahren, da die Züchter über ganz Europa verstreut sind. Das stresst den Hund enorm und verursacht euch viele Fahrtkosten.
Nicht jeder aufwändig zugelassene Deckrüde taugt tatsächlich zum Decken, denn manche Rüden haben daran entweder nur oberflächliches Interesse oder die Hündinnen nehmen von ihnen nicht verlässlich auf. Es kann also sein, dass der ganze Aufwand umsonst ist.
Für den Deckakt bekommt man nur eine sehr geringe Entschädigung, die keinesfalls den großen Aufwand entschädigt.
Hunde, die einmal gedeckt haben, sind meist als normale Familienhunde nicht mehr zu gebrauchen, da sie völlig auf die Fortpflanzung fixiert sind und bei jedem Spaziergang die Witterung von selbst sehr weit entfernten läufigen Hündinnen aufnehmen und dann mit aller Kraft versuchen, dorthin zu gelangen. Spaziergänge ohne Leine sind danach kaum mehr möglich!
Obwohl ich NIEMALS daran denken würde, einen Familienhund als Deckrüden einzusetzen, heißt das nicht, dass ich jeden Rüden kastrieren lassen würde! Wenn man seinen Hund gut sozialisiert und verantwortungsvoll ausführt, kann auch ein unkastrierter Rüde ein erfülltes, glückliches Hundeleben führen, ohne jemals gedeckt zu haben.
Damit ihr nicht nur sinnlose vermehrer seit und Welpen in die Welt setzt die keiner braucht müsst ihr Mitglied im VDH werden, den Hund ausstellen, Züchter Seminare besuchen usw
Das kostet erst mal viel Geld. Und dann kann es immer noch sein das euer Hund nicht zugelassene wird.
Und Hunde züchten sollte aus liebe zur Rasse passieren, nicht wegen des Geldes.
Rede das deinem Vater bitte aus.
Ansonsten sollte ein Hund frühestens kastriert werden wenn er geistig und körperlich ausgewachsen ist (also mit 3 Jahren)
Streng genommen ist es in Deutschland aber verboten ohne vernünftigen Grund zu kastrieren.
Dass er mit 3 Jahren erst kastriert werden soll war uns klar. Danke. Ansonsten haben wir uns das so in etwa auch gedacht. Danke für die Antwort.
Die Eier sollten dran bleiben.
Nicht nur weil ihr mal irgendwann einen Deckrüden gebrauchen könntet.
Einen gesunden Hund sollte man einfach so lassen. Er entwickelt sich wie ein Rüde, er hat Trieb wie ein Rüde, wobei ich nicht den Geschlechtstrieb meine. Sondern Durchsetzungsvermögen, Arbeitswillen, Neugier auf anderes, Spieltrieb, Härte usw.
Ein Rüde ohne Eier wird lasch. Je eher um so deutlicher.