Eigene Schüler-AG gründen ist das möglich und sinnvoll?
Hey, meine Klasse und ich haben uns überlegt eine Schul-AG zu gründen, welche sich mit dem Thema „Gegen Gewalt“ beschäftigt und wir wollen uns auf das Thema Mobbing in der Schule spezialisieren. Da fast 60% aus meiner Klasse Erfahrungen mit Mobbing haben. Allerdings haben wir auch eine:n Sozialarbeiter:in, welche jährlich Workshops und Vorträge hält. Aber das kann man wirklich vergessen, denn es ist immer dasselbe: „Hört auf andere zu ärgern!“ Die Person redet nicht einmal von Mobbing, sondern sagt: Mobbing seien nur kleine Konflikte mit Schülern. Alles halb so wild. Alle Schüler:innen dürfen Zettel hochhalten, wo drauf steht: „Stop Violence be kind!” Aber danach sich gar nichts verbessert, im Gegenteil alle sind von dem Thema genervt. Sie bietet Einzel- und Gruppengespräche an, aber diese helfen nicht, sondern lassen die Person glauben sie wäre das Problem.
Ich finde dass kann so nicht angehen. Deswegen wollten wir eine AG gründen, aber ist das möglich?
3 Antworten
Eine schlechte Idee ist das nicht (ich find's super, grad weil es an meiner Realschule damals Mobbing ohne Ende gab und nur wenige Lehrer was dagegen taten obwohl es JEDER wusste), steht und fällt aber mit der Akzeptanz an der Schule und ist auf das Goodwill der Schulleitung angewiesen sowie auf einen Lehrer, der mitmischt - obwohl es auch AGs in Selbstverwaltung gibt vor allem in der Oberstufe. Meist werden diese AGs genehmigt, wenn ein Konzept vorhanden ist und ersichtlich ist, dass es den Schülern wichtig ist, dieses Thema (in dem Fall Mobbing) zu vertreten.
Was ich euch empfehlen kann: Holt euch Informationsmaterial zum Thema Mobbing, befasst euch damit und erstellt ein schriftliches Konzept für die AG, nehmt Kontakt auf zu Präventionsstellen, die euch helfend und beratend zur Seite stehen könnten. Den Versuch ist es sicher wert!
Grundsätzlich sind AGs auf Schülerinitiative an den allermeisten Schulen gern gesehen und werden auch gern unterstützt. Meist muss allerdings eine solche AG von einer pädagogischen Fachkraft der Schule begleitet und offiziell geleitet werden.
An eurer Stelle würde ich, trotz oder gerade wegen eurer Vorbehalte, auf eben jene Schulsozialarbeiterin zugehen und ihr den Vorschlag unterbreiten! Das Thema scheint ihr ja wichtig zu sein, wenn sie da regelmäßig etwas zu macht, auch wenn sie offenbar noch nicht so ganz den richtigen Ton gefunden hat, um bei den Schüler*innen auch anzukommen. Genau das ist aber etwas, wo sie sich mit recht hoher Wahrscheinlichkeit umso mehr freut, wenn ihr als Schüler*innen dort Eigeninitiative und Interesse zeigt!
Zudem sind Schulsozialarbeiter*innen oft über Träger der Kinder- und Jugendhilfe angestellt. Also nicht direkt bei der Schule. Diese Träger können für Projekte auch Förderanträge stellen und so dafür sorgen, dass euer Vorhaben auch ein paar finanzielle Mittel zur Verfügung hat!
Ihr könnt den Vorschlag der Schulleitung unterbreiten. Denn ein Lehrer muss auch dabei sein.