Echtheit eines Rubins überprüfen

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Ein Echtheitszertifikat wirst du nicht bekommen, aber ein seriöser Händler wird dir keinen aus Glas verkaufen. Sonst versuchen mit einer Hartmetallnadel einen Kratzer zu machen. Wenn kein Kratzer sichtbar ist ist er echt

lollilpop 
Fragesteller
 21.01.2013, 22:18

Der Händler, bei welchem ich den Edelstein erstanden habe, ist Klingel. Ist das eigentlich ein seriöser Händler?

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critter  21.01.2013, 22:23
@lollilpop

Klingel verkauft schon echte Steine. Allerdings ist es dort wie überall, sehr preiswerte Steine können gefärbt sein (div. Verfahren) oder auch geölt, damit die Farbe kräftiger herauskommt. Bei teuren Steinen kann es sein, dass ein Härtematerial in die kleinen Risse gepresst wird, so dass sie makellos aussehen. Wie gesagt: kann sein, muss nicht. Und gerade Letzteres ist kaum nachweisbar. Aber das ist nicht Klingel-spezifisch, sondern heute allgemein üblich, um Steine wertvoller wirken zu lassen.

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lollilpop 
Fragesteller
 21.01.2013, 22:25
@critter

Wow, da spricht der Experte! Danke für die schnelle und vor allem so fachliche Antwort ;)

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gemtrader  22.01.2013, 08:31
@critter

"geölt" bzw. auch mit (kunst-) harz behandelt werden mWn nur smaragde und dort dient die behandlung der reinheits- und nicht der farbverbesserung.

rubine werden zwar ebenfalls reinheitsverbessert, jedoch mit glas, nicht mit öl. derart behandelte rubine sind jedoch, ganz im gegenteil, sehr leicht zu erkennen, zumindest für den fachmann.

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critter  22.01.2013, 09:23
@gemtrader

Auch Rubine werden geölt. Hatte selber eine Rubinkette auf der Mineralienmesse in München gekauft, die den Hals bzw. einen weißen Rollkragenpulli rundherum rot machte. Der Händler hat sie zurück genommen mit dem Vermerk, das käme, weil die Kette geölt sei. Und ob nun Glas oder ein Harz oder sonst was die Steinlücken auffüllt, ist egal, auf jeden Fall werden die Steine oftmals geschönt und im Geschäft wird leider nicht darauf hingewiesen. Steine werden, weil sie mit dem bloßen Auge und auch in geringer Vergrößerung klar erscheinen, teurer verkauft. Lediglich dem Smaragd gestattet man den Jardin.

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Man kann, braucht jedoch Übung, die Härte überprüfen, Rubin hat Mohsche Härte 9. Das geht mittels eines Kastens, in dem Beispiele für die einzelnen Härten vorhanden sind. Mit den entsprechenden Steinen der jeweiligen Härte wird der zu überprüfende Stein geritzt. Läßt er sich ritzen, ist es nicht die Härte und somit ist nicht der Stein der, für den man ihn hält. Mit einer Nadel ritzen ist nicht der richtige weg. Aber mittlerweile gibt es Verfahren zur Herstellung synthetischer Steine, deren Härte den echten entspricht. Eigentlich sind synthetische Steine keine falschen, sondern lediglich sind diese von Menschen zusammengesetzt, nicht in der Natur entstanden. Manchmal werden echte Edelsteine durch Erhitzen oder Färben zu wertvolleren umgewandelt. Letzten Endes können die echten von anderen nur in Speziallaboren unterschieden werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Jahrelanger Umgang mit Schmuck und Silber, antik und neu
gemtrader  22.01.2013, 08:39

die ritzprüfung ist heute nicht mehr nötig und daher auch nicht mehr gebräuchlich. zudem war sie eher etwas für mineralogen, nicht für gemmologen, die ja zerstörungsfrei arbeiten müssen. auch ist die aussagekraft recht gering. wenn sich der vermeintliche rubin mit einem topas ritzen lässt, dann weisst du zwar, dass der getestete stein kein rubin ist, aber worum es sich dabei tatsächlich handelt, weisst du nicht. zu allem überfluss hat der stein nun auch noch einen kratzer :-(

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Das fragst du idealerweise einen unbeteiligten Juwelier, dem du nichts abkaufen willst, der dir das einfach nur beantworten soll.