Deutsche Frauenbewegung: Unterschied zwischen proletarische und bürgerliche Frauenbewegung?

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Proletarisch ist die Arbeiterklasse, also vielleicht mit der Unterschicht zu vergleichen und bürgerlich ist die Mittelschicht.

Während sich für die bürgerlichen Frauen zunehmend Mann und Familie trennten, waren die proletarischen Frauen im Arbeitsalltag integriert. Die Familie sollte für die bürgerlichen Frauen der Platz sein, an dem sich der Mann erholt, so dass er am nächsten Tag wieder arbeiten konnte. Die Frauen machten den Haushalt, der ihnen durch praktische Erfindungen (wie beispielsweise technische Geräte oder Konserven) zunehmend erleichtert – und damit monoton wurde. Um aus dieser Monotonie auszubrechen, begannen sich diese Frauen verstärkt für karitative Projekte einzusetzen. Mit der wachsenden Organisierung der bürgerlichen Frauen wuchsen auch ihre Forderungen nach politischem Mitspracherecht. Sie engagierten sich auch für Gleichheit im Eherecht, z.B. für ein einfacheres Scheidungsrecht, Gütertrennung und die Freie Verfügung der Frauen über ihr eigenes Vermögen. Die Arbeiterinnen dagegen hatten kein Vermögen, das sie hätten schützen müssen. Die Frauen waren arm und daher häufig auf Wohltätigkeiten angewiesen. Viele Frauen aus der Arbeiterklasse mussten arbeiten, denn das Gehalt des Mannes reichte für den Unterhalt der Familie nicht aus. Während im Bürgertum, die „passive Frau“ als Statussymbol galt, ging es den ärmeren Arbeiterfamilien ums Überleben. Da die Arbeiterfrauen durch ihre Rechtlosigkeit auch keine Lohnforderungen stellen konnten, waren sie von Anfang an billigere Arbeitskräfte. Diese Ungleichbehandlung mit den Männern stellte die Auseinandersetzung mit der industriellen Frauenarbeit (und ihre Gleichberechtigung mit den Männern) ins Zentrum der proletarischen Frauenbewegung. Während die Arbeiterfrauen mit der Emanzipation eher eine Gleichberechtigung in der Arbeitswelt verbanden, sahen die bürgerlichen Frauen in der Emanzipation eher den Ausbruch aus ihrer bürgerlich verordneten Passivität. Sie bewirkten mit der organisierten Sozialarbeit auch nach und nach mehr Mitspracherecht in der Politik. Da die bürgerlichen Frauen auch zunehmend die proletarischen Frauen als Adressaten ihrer karitativen Arbeit einbezogen, verstärkte sich die Distanz zwischen den beiden Gruppen. Während sich die Bürgerlichen Frauenvereine in einem eigenen Verbend zusammenschlossen, entstanden im Umfeld der Sozialdemokratie eigene, proletarisch-sozialistische Arbeiterinnenorganisationen.


Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Proletarische_Frauenbewegung

Bei der proletarischen Frauenbewegung ging es um Freiheit und Selbständigkeit der Frau

und in der bürgerlichen Frauenbewegung eher um die Beckenbewegungen und Brieftaschen der bürgerlichen Männer.

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