"Das Kapital" ist vielleicht schon sehr anspruchsvoll, wenn du dich für Marx interessierst ist grundsätzlich zunächst einmal das "Manifest der Kommunistischen Partei" empfehlenswert.

http://www.mlwerke.de/me/me04/me04_459.htm

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Das Manifest der Kommunistischen Partei von Karl Marx/ Friedrich Engels!

Freier und Sklaven, Patrizier und Plebejer, Baron und Leibeigener, Zunftbürger und Gesell, kurz, Unterdrücker und Unterdrückte standen im stetigen Gegensatz zueinander, führten einen ununterbrochenen, bald versteckten, bald offenen Kampf, einen Kampf, der jedesmal mit einer revolutionären Umgestaltung der ganzen Gesellschaft endete oder mit dem gemeinsamen Untergang der kämpfenden Klasse.
In den früheren Epochen der Geschichte finden wir fast überall eine vollständige Gliederung der Gesellschaft in verschiedene Stände, eine mannigfaltige Abstufung der gesellschaftlichen Stellungen. Im alten Rom haben wir Patrizier, Ritter, Plebejer, Sklaven; im Mittelalter Feudalherren, Vasallen, Zunftbürger, Gesellen, Leibeigene, und noch dazu in fast jeder dieser Klassen besondere Abstufungen. (...)
Alle Eigentumsverhältnisse waren einem beständigen geschichtlichen Wechsel, einer beständigen geschichtlichen Veränderung unterworfen. Die Französische Revolution z.B. schaffte das Feudaleigentum zugunsten des bürgerlichen ab. Was den Kommunismus auszeichnet, ist nicht die Abschaffung des Eigentums überhaupt, sondern die Abschaffung des bürgerlichen Eigentums. Aber das moderne bürgerliche Privateigentum ist der letzte und vollendetste Ausdruck der Erzeugung und Aneignung der Produkte, die auf Klassengegensätzen, auf der Ausbeutung der einen durch die andern beruht. In diesem Sinn können die Kommunisten ihre Theorie in dem einen Ausdruck: Aufhebung des Privateigentums, zusammenfassen. (...)
Sie (die Bourgeosie) ist unfähig zu herrschen, weil sie unfähig ist, ihrem Sklaven die Existenz selbst innerhalb seiner Sklaverei zu sichern, weil sie gezwungen ist, ihn in eine Lage herabsinken zu lassen, wo sie ihn ernähren muß, statt von ihm ernährt zu werden. Die Gesellschaft kann nicht mehr unter ihr leben, d.h., ihr Leben ist nicht mehr verträglich mit der Gesellschaft.

http://url9.de/SMS

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Es gab zum Beispiel im Kalten Krieg zwei Blöcke: Im Westen der kapitalistische Block mit dem militärischen Bündnis NATO (EWG u. später auch EU) unter der Führung der USA,
im Osten der sozialistische/kommunistische Ostblock im militärischen Bündnis des Warschauer Vertrages (+ RGW) unter Führung der UdSSR.
Zusätzlich gab es auch noch die "Bewegung der Blockfreien Staaten".

Konrad Adenauer sagte z.B. einmal, "ab Mageburg beginnt die sibrische Steppe."
Die sozialistischen Staaten bezeichneten die westlichen Staaten als "Klassenfeind", ihre Lebensweise als "westlich-dekadent", oder einfach nur NSW: Nicht-Sozialistisches Wirtschaftsgebiet.

Die Bundesrepublik gehörte zum westlichen Machtblock, die DDR zum "Ostblock",
der "Eiserne Vorhang" lief mitten durch Deutschland und Berlin(er Mauer), wo die "Nahtstelle" dieser beiden Systeme war.

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Die Legislative in den USA bildet der Kongress, der sich aus dem Repräsentantenhaus und dem Senat zusammensetzt. In Deutschland gibt es ja bekanntlich auch ein Zwei-Kammer-Parlament, also ebenfalls eine Legislative, die aus zwei Gremien gebildet wird: Bundestag und Bundesrat. Unterschiede sind z.B.:

  • Der US-Amerikanische Präsident darf keinen Sitz im Kongress inne haben (spricht jedoch jährlich eine Rede zur "Lage der Nation"), der Regierungschef Deutschlands schon, nämlich auf der Regierungsbank
  • Jeder Bundesstaat entsendet unabhängig von seiner Bevölkerungszahl je zwei Senatoren in den Senat, in Deutschland ist die Stimmgewichtung im Bundesrat festgelegt
  • Die Legislaturperiode für das Repräsentantenhaus beträgt zwei Jahre, die für den deutschen Bundestag vier Jahre
  • Zwei-Parteien-Parlament in den USA (Demokraten vs. Republikaner), in Deutschland pluralistisches Merhparteiensystem (CDU, CSU, FDP, SPD, Grüne, Linke)
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  • Karl August von Hardenberg (Preußen) (preußischer Außenminister u. Staatsminister)
  • Henry Kissinger (USA) (Nationaler Sicherheitsberater, später US-Außenminister)
  • Egon Bahr (BRD) (Bundesminister für besondere Aufgaben, später für wirtschaftliche Entwicklung, sowie enger Berater Willy Brandts und Mitgestalter der Ostpolitik)
  • Arthur Seyß-Inquart ("Drittes Reich") (Reichsstatthalter von Österreich, Reichskommissar in den besetzten Niederlanden)
  • Willi Stoph (DDR) (Längjähriger Politiker im inneren Machtzirkel der DDR)
  • Lech Walesa (Polen) (Vorsitzender und Gründer der polnischen Gerwerkschaft Solidarinosc)
  • Walter Sisulu (Südafrika)
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  • Unterschiedliche Vorstellung der Staatsform
    (von der Diktatur des Proletariats über parlamentarische Demokratie, autoritär-präsidial, monarchistisch bis hin zum Führerstaat)
  • Verschiedene Ansichten über die Grundlagen der Wirtschaft
    (kein Privateigentum, Sozialisierung der Wirtschaft, Privateigentum/ wirtschaft)
  • Einstellung zu den demokratischen Grundrechten
    (Ablehnung der demokratischen Grundrechte vs. Mehrparteiensystem, freie Wahlen, Recht auf Opposition, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Tolerierung von Minderheiten, Pressefreiheit, Freiheit von Kunst und Literatur, etc. pp.)
  • Stellung zur Weimarer Republik/ der aktuellen Politik (siehe z.B. Brünings Sparpolitik)
    (Ablehnung und Zustimmung)
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"Dieser Mensch war ich" - Nachrufe auf das eigene Leben, von Christiane zu Salm!:

Sterbende berichten über das, was in ihrem Leben wirklich wichtig war.
Wir wissen, wie große Philosophen, Dichter und Denker starben. Sie haben der Nachwelt oft detailliert hinterlassen, was sie empfanden, was sie bewegte in ihren letzten Stunden.
Aber was denkt die Verkäuferin im Supermarkt, was der Kfz-Mechaniker, was die Gemeinde-Mitarbeiterin von nebenan? Wie betrachten ganz normale Menschen ihr Leben im Rückblick, wenn sie wissen, dass ihnen nicht mehr viel Zeit bleibt? Die ehrenamtliche Sterbebegleiterin Christiane zu Salm hat sie gefragt und die daraus entstandenen persönlichen Nachrufe in diesem Buch gesammelt. Dabei herausgekommen ist ein Zeugnis von ergreifender Echtheit: kein Buch über das Sterben, sondern über das Leben.
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Die SPD, die immerhin eine staatstragende Partei der Weimarer Republik war, warf den Kommunisten der KPD vor, sie seien demokratiefeindlich und wollten nur einen Staat nach sowjetischen Vorbild und durch eine sozialistische Revolution errichten. Letztlich sahen sie die KPD auf gleicher Stufe mit dem aufkommenden Nationalsozialismus, als eine stalinistische Marionette, die von eben jenem gelenkt wurde.

Die KPD hingegen pflichtete der Sozialfaschismusthese von Stalin ihren Glauben bei und gab die Parole aus, dass man nicht den Faschismus besiegen könne, ohne vorher den "linken Flügel des Faschismus", die Sozialdemokratie, also die SPD, besiegen zu können. Denn sie seien mit der Tolerierung der Brüning-Politik mit die Hauptträger der "demokratisch-kapitalistischen Republik Deutschland" (nach Wilhelm Herzog) und somit die Vorstufe zur Bekämpfung des Faschismus. Bestärkt wurde diese These durch den "Blutmai" 1929, als die KPD zum 1. Mai eine (unangemeldete!) Demonstration startete, die blutig niedergeschlagen wurde, bei dem auch sozialdemokratische Politiker beteiligt sein sollten.


Die deutschen Faschisten erklären, der Marxismus und Versailles seien seine beiden Feinde. Mit „Marxismus“ meinen sie zwei deutsche Parteien – die Kommunisten und die Sozialdemokratie – und einen Staat – die Sowjetunion. Unter „Versailles“ verstehen sie Frankreich und Polen.

(Leo Trotzki: „Ein Sieg Hitlers bedeutet: Krieg gegen die Sowjetunion“, Hitler wird Verbündete brauchen, 28. Dezember 1931)

Wenn aber zwischen Demokratie und Faschismus keinerlei Gegensatz besteht, nicht einmal auf dem Gebiet der bürgerlichen Herrschaftsformen, müssen beide Regimes einfach zusammenfallen. Die Schlußfolgerung: Sozialdemokratie = Faschismus. Aus irgendeinem Grunde bezeichnet man indes die Sozialdemokratie als Sozial-Faschismus. (…) Als Leitmotiv für ihre Forschungen über den Sozialfaschismus hat Die Rote Fahne Stalins Worte erkoren: „Der Faschismus ist eine Kampforganisation der Bourgeoisie, die sich auf die aktive Unterstützung der Sozialdemokratie stützt. Die Sozialdemokratie ist objektiv der gemäßigte Flügel des Faschismus.“ Wie bei Stalin üblich, sobald er zu verallgemeinern versucht, widerspricht der erste Satz dem zweiten. Daß die Bourgeoisie sich auf die Sozialdemokratie stützt und der Faschismus eine Kampforganisation der Bourgeoisie darstellt, ist völlig unbestreitbar und schon längst ausgesprochen. Doch daraus erhellt nur, daß Sozialdemokratie wie Faschismus Werkzeuge der Großbourgeoisie sind. Wie dabei die Sozialdemokratie überdies noch den „Flügel“ des Faschismus bildet, ist nicht zu verstehen. Auch die zweite Feststellung des gleichen Autors ist nicht viel tiefsinniger: Faschismus und Sozialdemokratie sind nicht Gegner, sondern Zwillinge. Zwillinge können erbitterte Gegner sein; andererseits müssen Verbündete keinesfalls am gleichen Tag von einer gemeinsamen Mutter geboren sein. Stalins Konstruktion gebricht es sogar an formaler Logik, von Dialektik nicht zu reden. Die Kraft dieser Konstruktion besteht darin, daß niemand ihr widersprechen darf. (…) Ist einmal die Kommunistische Partei gezwungen, die Einheitsfrontpolitik anzuwenden, so wird das mit Sicherheit die Zurückschlagung des faschistischen Angriffs ermöglichen. Ein wirklicher Sieg über den Faschismus aber würde den Weg freimachen zur Diktatur des Proletariats.

(Leo Trotzki im Januar 1932 in Prinkipo in „Was nun?“ Schicksalsfragen des deutschen Proletariats, II. Demokratie und Faschismus/ XV. Ist die Lage hoffnungslos?)

Und Trotzki, der prachtvolle Sachen schreibt, die ja durch die Weltpresse gehen und nicht der Weltbühne gehören. Neulich ein „Porträt des Nationalsozialismus“, das ist wirklich eine Meisterleistung. Das stand alles, aber auch alles, drin. Unbegreiflich, wie das einer schreiben kann, der nicht in Deutschland lebt.

(Kurt Tucholsky in einem Brief vom 25. Juli 1933 über Trotzkis o.g. Artikel in „der neuen Weltbühne“)


http://url9.de/Rxj

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