Drei Instrumente gleichzeitig spielen, neben Arbeit/Studium?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Beim Cello sind die Griffe ähnlich wie bei der Gitarre, den Schlüssel beherrschst du durch das Klavierspiel schon - was neu für dich wäre, ist m.E. vor allem Bogenführung und Haltung des Instruments.

Du solltest dir die Frage stellen, ob du für das regelmäßige Üben die notwendige Zeit hast, und ob du gegebenenfalls bereit bist, das Engagement an den anderen Instrumenten zugunsten des Cellos zurückzufahren.

Insgesamt ist ein Streichinstrument, sobald man es auf einem Level spielt, das das Mitwirken in Ensembles und Orchestern ermöglicht sehr bereichernd. Das sollte, denke ich, ebenfalls eine Rolle bei deinen Überlegungen spielen.

Aber möglich ist das auf jeden Fall ;-). Dass das Ganze Mühe macht, wie ein Vorredner anmerkte stimmt, es macht aber auch Spaß und kann sich richtig lohnen!

Herb3472  02.09.2016, 22:33

Aber möglich ist das auf jeden Fall ;-).

Das würde ich neben einem (ersthaft betriebenen) Vollzeitstudium und zwei(!) Instrumenten, die auch Übungszeit erfordern, stark bezweifeln. Dass es dem Fragesteller rein theoretisch möglich wäre, auch das Chellospielen gut zu erlernen, daran besteht für mich kein Zweifel. Aber der Tag hat nur 24 Stunden, und die Kapazität auch des größten Genies stößt irgendwann einmal an ihre Grenzen.

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JonathanTeatime  03.09.2016, 07:22
@Herb3472

1) Ich kenne genug Gegenbeispiele, die dazu führen, dass ich deinen Pessimismus nicht teile.

2) Ich bin in der Lage andere Meinungen, auch wenn ich sie nicht teile, unkommentiert stehen zu lassen. Deinen Punkt hast du in deiner Antwort schon klar gemacht - jetzt steht er auch unter meiner Antwort. Das wiederum möchte ich so nicht stehen lassen.

3) Beachte den zweiten Abschnitt aus meiner Antwort. Dass Zeit ein Faktor ist, habe ich meines Erachtens ebenfalls erwähnt, dass diese eventuell anders eingeteilt werden muss... siehe Abschnitt zwei.

4) Jemand, der in der Lage ist vier Stunden täglich auf zwei Instrumente aufzuwenden, hat vielleicht mehr Disziplin, als du dir vorstellen kannst.

5) Ich denke, dass es möglich ist, diese vier Stunden auf drei Instrumente zu verteilen, und trotzdem Fortschritte zu machen - gesetzt den Fall, dass das Übe-Pensum während des Studiums fortgeführt wird (hierzu siehe 7) und 8)).

6) Meine Erfahrung u.a. aus dem Unterrichten in Streicherklassen ist, dass gerade die Kombination Gitarre / Cello (wie auch Gitarre / Kontrabass) ganz gut funkioniert. Zwischen diesen Instrumenten besteht eine Verwandschaft, die ihr gleichzeitiges Erlernen einfacher macht als etwa Harfe und Dudelsack.

7) Beim Studium kommt es natürlich darauf an, wie zeitintensiv es ist. Das ist übrigens nicht bei jedem Studium gleich.

8) Es ist übrigens auch nicht jeder Mensch gleich leistungsfähig. Die einen schaffen so etwas, die anderen nicht. Zu generell pauschal-pessimistischen Aussagen sehe ich keinerlei Anlass.

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Das kommt zu 100% darauf an, was du von dir und deiner Musik erwartest.

Ich spiele 8 grundsätzlich verschiedene Instrumente - und ein paar "gequetschte" - davon übe ich nur auf einem regelmäßig, mindestens 4 spiele ich in der Band ohne sonst zu üben, alle anderen laufen so nebenher und werden mal rausgeholt wenn ich Lust habe. Wenn man keine Artistik betreibt verlernt man so schnell nicht die Basics, auch wenn man es umgekehrt positiv merkt wenn man sich dann doch mal ein paar Wochen länger mit einem Instrument beschäftigt hat. Das kommt aber selten vor.

Das geht bei mir, weil ich simple Musik (Folk im wesentlichen) spiele, keine Profiambitionen habe wo ich meine Instrumente beherrschen muss, und es absolut keine Vorgaben gibt - wenn ich was nicht kann spiele ich halt was anderes, zwingt mich ja keiner.

Was hast du vor?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – in der Schule haben wir Lieder gesungen (z.B. über Ponys)

In den bisherigen Antworten scheint mir ein Aspekt unbeachtet zu sein. Du sagst, du wendest jetzt bereits ca. 4 Stunden täglich Zeit auf, um Klavier und Gitarre zu üben oder zu spielen. Das ist sehr löblich. Ich komme nicht annähernd auf solche Summen. 

Das bedeutet, dass du bestimmte andere Dinge nicht tust. Bei einem durchschnittlichen Arbeitstag oder Studiumstag, verbringst du die meiste Zeit damit zu arbeiten oder eben zu lernen. Am Ende entscheidet jeder individuell, wieviel Zeit er sich für seine Freizeit nimmt. Und du verwendest diese Zeit also fürs Musizieren. Nicht für regelmäßig Sport, nicht für regelmäßig Kino, nicht für viel Fernsehen!

Es gibt eigentlich nur eine Frage: hast du denn im Moment noch irgendwo Zeit übrig? Gibt es irgendwo in deinem Tag noch Tätigkeiten, die du ersetzen wollen würdest durch Cello üben? Oder sitzt du am Ende der vier Stunden Klavier und Gitarre wieder am Schreibtisch, weil du noch die Seminare für den nächsten Tag vorbereiten musst? 

Wovon ich abraten würde: den Tag vollpacken und nach einem straffen Zeitplan takten. Der Kopf braucht auch mal Pause. Aber so lange du Langeweile verspürst oder dich eben unausgelastet fühlst, nur ab dafür: kauf dir ein Cello und leg los!

Womit manch Vorredner allerdings recht hat: Streichinstrumente lassen dich länger auf Erfolg warten als Klavier und Gitarre.

Also bei Klavier und Gitarre sehe ich kein Problem, aber Cello erfordert einen völlig anderen Zugang und eine grundsätzlich andere Spielweise. Wenn Du - wie aus Deinen Zeilen hervorzugehen scheint - die Instrumente nicht nur ein wenig "bedienen", sondern wirklich ernsthaft spielen lernen bzw. können möchtest, würde ich Dir zumindest vorerst dringend davon abraten. Ein Streichinstrument gut und ausdrucksstark spielen zu erlernen, ist kein Spaziergang.