Display mit grauem/schwarzem Hintergrund?

2 Antworten

Das ist so ziemlich genau das selbe wie "Was ist der Unterschied zwischen einem Ford Modell T und einem "normalen" Auto?" Einfach viele Dekaden der Weiterentwicklung.

In den 1970ern war man froh, dass man 4 Ziffern gleichmäßig darstellen konnte ohne dass Segmente schwach flackerten die ganz aus sein sollten. Man konnte auch nur an oder aus machen.

Hinter dem Display ist ein Spiegel so dass das Licht 2x durch das Display muss. Der "Silberspiegel" und die DIsplayfolien erzeugten dann dieses grau.

Dann kam kurz vor 1980 die Revolution, plötzlich war es möglich 16x16 Pixel Matrix zu bauen. Stellte man den Kontrast Regler penibel ein und hatte einen guten betrachtungswinkel, dann hatte man richtig schwarze und hellgraue Pixel.

https://de.wikipedia.org/wiki/Microvision

Zehn Jahre später kam dann die nächste Revolution, man konnte plötzlich 160x144 Pixel ansteuern und das sogar mit sagenhaften 4 verschiedenen Helligkeitsstufen. Die Graustufen wurden durch das einfärben einer der Folien möglich und erzeugt dieses komische blass grün - Der Gameboy war geboren!

Wieder 10 Jahre später konnte man das richtig groß bauen und mit Tricks das "aus" dunkelblau und das "an" strahlend weiß machen. Oder Sehr dunkel grau und hell grün. Displays mit hohem Kontrast für Anzeigetafeln waren geboren. Hier brauchte man dann aber zwingend eine Hintergrundbeleuchtung. Einige Anzeigetafeln aus der Zeit sind noch erhalten:

https://www.bildstrecke.at/Bild/U-Bahn/3220

Die Zeichen bestehen aus über 20 Segmenten so das eine gut lesbare, schöne Schrit angezeigt werden kann. Mit Dotmatrix hat das aber nichts zu tun.

Wieder über 10 Jahre später gab es dann das Ganze als Bitraster wie beim Gameboy, aber mit sehr hoher Auflösung, das sind dann die Dinger die man heute bei der DB sieht.

https://www.24rhein.de/leben-im-westen/verkehr/bahn-aenderung-anzeige-grosse-hbf-duesseldorf-monitore-info-fahrgastinformation-neu-92239151.html

Und die "grauen" Dinger die man noch hin und wieder bei neueren Geräten findet (Weiß/Blau ist aber häufiger) haben ein Displaymodul das Ende der 1980er designed wurde, Ende der 1990er auf Blau/Weiß erweitret wurde und seit dem unverändert gebaut wird. Da steckt de HD77480 Controller drin den es heute noch unverändert gibt.

https://de.wikipedia.org/wiki/HD44780

Es gibt kompatible Varianten mit mehr Funktionen, sogar Varianten die mit 4 Drähten statt 13 (mindestens 8 im "Sparbetrieb") also per I²C Bus auskommen.

Die waren halt bis vor kurzem immer noch beliebt weil die immer gleich sind, in beliebiger Anzahl auf Jahre verfügbar sind, immer gleich gut funktionieren und als fertige Moduleinheit verfügbar sind so dass der Entwickler das nur an seine Schaltung anschließen muss.

Heutzutage sind die aber fast von ähnlich aussehenden oLED Modulen und richtigen Farbdisplays auf TFT Basis verdrängt worden. Bei den Hobbybastlern, insbesondere bei Arduinos erfreuen sichd ie alten HD44780 basierten Displays aber immer noch größter Beliebtheit.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Bei dem grauen Hintergrund meist du vermutlich LCD-Displays mit größerflächigen Darstellungselementen statt Bildpunkten. Diese sind sparsam bezüglich Leistungsaufnahme, auch wenn die dauernd anzeigen, langsam, einfarbig und benötigen bei ausreichend Umgebungslicht keine Hintergrundbeleuchtung.

Deren Weiterentwicklungen hin zu TFT-Schirmen machte die Bildpunkte kleiner und schneller, so dass beliebige Inhalte dargestellt werden können, erlaubte Farben, und erforderte Hintergrundbeleuchtung.

Mittlerweile werden diese allerdings immer weniger eingesetzt, da die Tendenz zu einer gänzlich anderen Technologie geht. Diese benötigt keine Hintergrundbeleuchtung mehr, und sieht noch schwärzer aus als die TFT-Schirme: OLED-Displays, bei denen die Bildpunkte selbst leuchten, statt nur weißes Hintergrundlicht zu filtern, wie es TFTs machen.

Die Technologie des ersten Typ Displays läuft unter dem Sammelbegriff "nematische Anzeigen"

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – hard meets soft