Die richtige Kindererziehung für "Problemkinder"?

10 Antworten

Problemkinder sind meistens hausgemacht. Sprich es kommt durch die Erziehung. WEder zu streng noch zu locker ist gut. Kinder die keinerlei elterliche konsequenzen zu spüren bekommen haben es später oft schwer. Dann irgenwann wird ihnenirgendjamamdn die Grenzen aufzeigen. Sei das nun schon im Kindergarten oder eben erst in der Schule. Und dann begreifen sie nicht warum aufeinmal ein Problem ist was vorher jahrelang ok war. Und wollen ihre "Freiheit" behalten und lehnen sich auf. Aus Sicht des Kindes verständlich. Aus sicht der Erwachsenen bist du dann halt ein Problemkind.

Kinder selber die Konsequenzen spüren lassen ist sinnvoll und wichtig. Aber halt nicht immer und überall. Immer dann wenn andere über das normal Maß gestört werden ist konsequenz angesagt. Kommt natürlich auch aufs Alter an. Ein Baby im Bus schreit. das ist so, da kannst du nichts machen. Den 5 jährigen muss ich aber nicht mit (Matsche)schuhen auf den Sitz steigen lassen nur damit er besser aus dem Fester gucken kann. Und wenn ich mit meinem 7jährigen im Kino bin und er ohne Unterlass plappert so dass die Umsitzenden nichts mehr vom Film mitbekommen so ist das eine Sache die geht nicht. Da muss ich als Eltrn eingreifen.

Wenn der vierjährige partout im Schlafanzug in den Kiga will: Bitte soll er. Da kann nicht viel passieren, außer die anderen lachen ihn aus, da muss er durch (natürlich sagt man ihm vorher dass das passieren kann) In dem Fall kann das Kind aus der natürlichen Konsequenz besser lernen als aus elterlicher autorität.

Problemkinder gibt es meiner Meinung nach nicht. Schlagen ist etwas, dass gar nicht geht und was nicht zu tolerieren ist.

Allerdings bin ich der festen Meinung,dass Kinder Grenzen, Regeln und feste Strukturen brauchen. Wir haben Zuhause so einige Regeln, und wenn die nicht eingehalten werden, gibt es auch Konsequenzen.

Konsequent zu sein musste ich über die Jahre lernen. Wenn ich sage bei schlechten Leistungen in der Schule wird vorerst die Switch abgebaut, dann wird es durchgezogen. Wichtig finde ich, dass die Konsequenz eine Folge des "Vergehens" ist. Schlechte Noten weil zu wenig gelernt, zuviel Zeit an der Switch - Gerät weg bis die Noten sich bessern.

Zu spät nach Hause gekommen, wir machen uns Sorgen, eine Woche nicht ohne Begleitung unterwegs. Wäsche wird nicht in den Korb geräumt, dann kann sie nicht gewaschen werden.

Bei "Frechheiten" kommt es darauf an. Ich finde dass jeder das Recht hat mal schlechte Laune zu haben. Wird es allerdings zu bunt, dann mache ich ein paar Tage Mal nichts, ich "doofe Mama". Keine Pausenbrote, nichts. Der Wecker darf sich gern eher gestellt werden um es selbst zu machen oder ein Geldstück aus der eigenen Spardose beim Bäcker ausgegeben werden.

Regeln sind hier, dass jeder seinen Teil zum Haushalt beiträgt, ansonsten feste Schlafenszeiten (Tochter 8 Jahre, in der Woche um 19 Uhr, Wochenende um 20.15 im Bett.) Feste Zeiten für Elektro, Switch, Tablet etc die wir bei Bedarf ändern und vonSchule abhängig machen.

Aktuell sind es 3 Stunden pro Woche die frei eingeteilt werden dürfen.

Mitreden darf sie bei allem, allerdings haben wir das letzte Wort was Anziehen, Frisur etc angeht. Haare wurden gerade gekürzt weil zu wenig gekümmert usw.Das bleibt jetzt auch erstmal so. Meistens können wir über alles reden und uns einigen.

Aufpassen muss man finde ich, dass die Kinder nicht zu sehr verwöhnt werden, und Dinge zu schätzen wissen, Reizüberflutung beispielsweise macht sehr unruhig und aggressiv. Wenn unsere Tochter ein neues Spielzeug möchte,muss sie ein anderes dafür aussortieren.

Ausflüge werden sich verdient nach Belohnungstafel, Schwimmbad ,Zoo etc für gute Leistung in der Schule, Aufgaben erledigen, schlafen im eigenen Bett, an Regeln halten etc. Einfach so gibt es das hier eher weniger, und damit fahren wir ganz gut.

Einmal im Jahr gibt es einen großen Ausflug wie Freizeitpark etc und darüber hinaus nicht. Ins Kino gehen wir 2x jährlich, möchte sie öfter mit Freunden etc gehen wird es vom Taschengeld gezahlt.

Taschengeld gibt es hier 4Euro wöchentlich, dass überlegt sie sich also gut.

So lernen sie den Wert schätzen und halten nicht alles für selbstverständlich.

Problemkinder wie du sie nennst kommen eher aus Familien in denen Gewalt in der ein oder anderen Form vorkommt. Solche Probleme werden nämlich gemacht/anerzogen und kommen nicht von selbst. Natürlich kann es auch sein das ein Kind psychiche Probleme hat die tatsächlich biologischen Ursprung haben, eine angeborene Störung und da nützt Gewalt noch viel weniger da die Ursache ja von dem Kind gar nicht kontrolliert werden kann.

Konsequenzen spiegeln ja immer das Verhalten wieder und so lernen Kinder welche Verhaltensweisen gut ankommen und welche nicht. Das ist viel wirksamer als irgendwelche Strafen die am Ende ja doch alle nur mit Angst als Mittel zum Lernen arbeiten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mutter von 2 Kindern

Hallo!

Was man in den ersten 12 Jahren (egal, ob bewusst oder unbewusst) falsch gemacht hat, lässt sich durch keine Therapie heilen. Da muss die Erkenntnis, dass man etwas ändern möchte, vom betroffenen Menschen selbst kommen. Eine gute Voraussetzung für diese Einsicht ist es, wenn man konsequent Fehlverhalten anspricht und der Mensch eigenverantwortlich es wiedergutmachen muss. Dabei sollte der Mensch immer die Liebe und Wertschätzung bekommen, die jeder Mensch braucht.

Bist du mit Schlägen (als "Erziehungsmaßnahmen") aufgewachsen?

Ehrlich gesagt kann ich mir das kaum vorstellen.... denn dann wärst du dir darüber bewusst was dies in dir anrichten kann. Von Selbstzweifeln, Verlust deines Selbstbewusstseins, bis hin zu Vertrauensproblemen gegenüber deinen Eltern und unter Umständen eine automatische Schutzhaltung falls jemand in deiner Nähe eine möglicherweise bedrohliche Bewegung macht.

Es gibt sehr viele Erziehungsstile..... also Arten wie man grundsätzlich das eigene Kind erzieht. Manche davon taugen nicht für alle Kinder/ Jugendliche. Manche sind schädlicher als das sie "wirken".

Manche Eltern wenden die gleichen Erziehungsmethoden (beim eigenen Nachwuchs) an, mit denen sie selbst aufwuchsen.

Manche Eltern gehen bewusst in die entgegengesetzte Richtung, da sie beim Aufwachsen (oder spätestens als Erwachsene) merkten das das wie sie aufwuchsen so garnicht gut war.

Manche versuchen einen Weg zu finden um es für den eigenen Nachwuchs und das eigene Familienleben so ideal wie möglich zu gestalten. Ob sie mit der getroffenen jeweiligen Entscheidung richtig lagen, zeigt sich dann erst im Laufe der Zeit.

Was sind, in deinen Augen, Problemkinder? Kinder mit Problemen bzw. Kinder/ Jugendliche die regelrecht Probleme anziehen/ verursachen?

Die werden nicht so geboren. Das ist auch nicht von einem Tag auf den nächsten Tag plötzlich da "weil das Kind/ der Jugendliche sich dazu entschied".

So etwas ist regelrecht "hausgemacht". Durch die Familiendynamik in der das Kind heranwächst. Durch den dort vorgelebten Umgang miteinander. Durch die existente/ nicht existente/ zu wenig oder zu übertriebene Erwartungshaltung seitens der Eltern oder anderer Familienmitglieder.

Oder wenn irgendwas innerhalb der Familie passiert. Beispielsweise die Scheidung der Eltern, oder ein Elternteil stirbt..... und dann bringt das noch existierende Elternteil eines Tages jemand Neues heim. Das kann gut gehen, es kann aber auch schief gehen. Je nachdem wie dieses Kind/ dieser Jugendliche aufgefangen wird, wie ihm geholfen wird sich mit der neuen Situation zurecht zu finden.

Ja selbst bei einer eigentlich intakten Familie ohne Geldsorgen kann es vorkommen das das Kind/ der Jugendliche plötzlich zum "Problemkind"/ "Sorgenkind" wird.... wenn sich das Kind/ der Jugendliche anders entwickelt als die Eltern es eigentlich planten. Wenn beispielsweise das Kind das die verlorenen Träume der Eltern selbst erreichen soll, plötzlich keine Lust mehr hat darauf Fußballstar oder Ballettänzerin oder Mediziner zuwerden, weil der Heranwachsende eigene Interessensgebiete und Fähigkeitengebiete entdeckt.

Zurück nochmal zum Thema "Schläge als Erziehungsmaßnahme":

Ich hab meinen Nachwuchs nie geschlagen (da ich mich daran erinnern kann was solche Schläge in mir damals selbst zerstörten). Man kann wunderbar ganz ohne Schläge erziehen.

Das, was du da als angeblich "besser erzogen" wahrnimmst, das ist die pure Angst vor Schmerzen, vor empfindlichen Konsequenzen, Angst vor Scham, Angst gegenüber anderen blaue Flecke rechtfertigen zu müssen. Das ist kein "besser erzogen", das ist einfach nur "zum ducken und fürchten erzogen". Mit dem unschönen Zusatz das solche Leute dazu neigen genau das Gleiche im Leben selbst anzuwenden. Gegenüber Mitschülern, gegenüber Freunden und Feinden, gegenüber Mitarbeitern oder Untergebenen. Innerhalb der eigenen Beziehung und gegenüber dem eigenen Nachwuchs. Man kann von Glück sagen wenn das so anerzogene Denkmuster abgestreift werden kann und dieser Kreislauf durchbrochen wird, es also nicht weitergegeben wird an andere.