Deutsche Bank-Depot über DVAG - wie komm ich an mein Geld?
Kurz zum Hintergrund
Ich habe seit 8 Jahren einen Depot-Sparplan bei der Deutschen Bank. Monatlich wird ein fester Betrag von meinem Girokonto (DKB) abgebucht und davon Fondsanteile gekauft. Nun möchte ich die Fondsanteile verkaufen, und das Geld wieder auf mein DKB-Girokonto zurücküberweisen.
Nun kommt das Problem:
- Ich habe mir dieses Konstrukt damals von der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) und einem selbstständigen Vertriebler aufschwätzen lassen. Habe seit 8 Jahren keinen Kontakt mehr, aus Gründen, und möchte auch keinen Kontakt mehr zur DVAG. Meine Finanzen regele ich inzwischen selbst.
Ich habe zwar einen Online-Banking-Zugang bei der Deutschen Bank, über den ich den Sparplan beenden konnte. Ich konnte auch den Fondsanteil-Verkauf anstoßen, und sehe, wie viel Geld jetzt auf dem Verrechnungskonto liegt.
Was ich nicht kann: Das Geld vom Verrechnungskonto zurück auf mein Girokonto überweisen. Diese Option ist im Online-Banking ausgegraut. Dort steht, ich solle mich an die DVAG wenden.
Habe die Bank-Hotline angerufen, gleiche Auskunft: "Da müssen Sie mit Ihrem DVAG-Berater sprechen. Der macht das dann für Sie. Wir können da leider nichts machen".
Frage:
- Ist das rechtens?
- Muss ich mich an die DVAG wenden, um über mein Geld das bei der Deutschen Bank liegt zu verfügen?
Habe schon überlegt, in eine Deutsche Bank-Filiale vor Ort zu gehen, mich auszuweisen und dort die Überweisung zu beauftragen. Leider ist meine Erfahrung, dass die Personen am Schalter sich zu diesem DVAG-Konstrukt nicht auskennen. Es scheint ein sehr exotisches Konstrukt zu sein, dass ich da habe.
Dabei will ich doch einfach nur über mein Geld verfügen :-(
Was soll ich tun? Was ist der einfachste Weg?
2 Antworten
Da du die DVAG mit der Verwaltung deines Vermögens beauftragt hast, musst du dich tatsächlich an die DVAG wenden.
Ist bei mir auch so. Ich bin zwar ganz woanders, kann aber ebenfalls nicht selbst von menem Verrechnungskonto überweisen.
Hier müsste das beschrieben sein:
https://depotstudent.de/dvag-kuendigen-als-kunde-anleitung-hintergruende/
Das ist eine Vermögensverwaltung, und die Deutsche Bank ist hier nur Mittelsmann bzw. stellt die technische Infrastruktur für die Verrechnung. Inhaber des Verrechnungskontos und Berechtigter ist alleine die DVAG. Das ist bei Fondssparplänen eine übliche Konstruktion, wenn sie über Dritte laufen. Hier musst du dich zwingend mit der DVAG auseinandersetzen. Je nach Anlageform kann es aber sein, dass eine Auszahlung des Fondskapitals entweder erst nach X Monaten respektive erst zum Vertragsende möglich ist. Sofern die Fondsanteile im Mantel einer FLV gehalten werden, ist eine Auszahlung tatsächlich nur nach Kündigung derselben möglich. Ob sich das finanziell dann rechnet, darf aber bezweifelt werden.
Bei den Fonds handelt es sich zum Glück um Aktien bzw. Staatsanleihen, die an der Börse gehandelt werden. Ein Verkauf ist also möglich (zumal der Kurs grade gut steht). Den Verkauf der Anteile konnte ich kurioserweise sogar selbst im Online-Banking anstoßen. Nur das Geld vom Verrechnungskonto auf Giro zurücküberweisen geht nicht, da die Option ausgegraut ist.
die Deutsche Bank ist hier nur Mittelsmann bzw. stellt die technische Infrastruktur für die Verrechnung
Ich habe dazu verschiedene Meinungen gelesen. Manche sagen, ich müsse mich an die DVAG wenden und dort meine Vertragsbeziehungen kündigen, andere sagen, ich könne mich direkt an die Deutsche Bank wenden und dort darauf bestehen, mein Geld zu bekommen.
Letzten Endes ist es ja nachweislich mein Geld. Das Geld soll auch zum selben Girokonto zurückfließen, von dem es gekommen ist - gleiche IBAN wie der mittlerweile pausierende Sparplan.
Als Kontoinhaber ist mein Name hinterlegt, nicht das des DVAG-Beraters. Mich erstaunt, dass es trotzdem für die Bank juristisch so schwierig sein soll, meinen Wünschen Folge zu leisten.
Das ist wie ein Treuhandkonto. Du bist zwar wirtschaftlich Berechtigter, aber nicht verfügungsberechtigt. Es ist so, wie bereits geschrieben. Wende dich an die DVAG.
Wende dich an die DVAG
Was schreib ich denen?
Kommunizieren möchte ich idealerweise nur schriftlich. Sobald ich telefonisch mit denen in Kontakt trete, möchten sie mir was Neues verkaufen, mich umstimmen o.ö. So oder so steht zu befürchten, dass sie sich unkooperativ verhalten werden.
Nun, ganz einfach, dass du
a) den Sparplan gekündigt,
b) die Fondsanteile veräußert hast und
c)I die DVAG aufforderst, dir das Geld vom Verrechnungskonto auf das Girokonto zu überweisen.
Das Ganze mit Fristsetzung und Einwurfeinschreiben.
Wie gesagt, immer unter der Voraussetzung, dass das Produkt überhaupt kündbar ist.
Danke für die Auskunft. Und wie kann ich der DVAG das Mandat wieder entziehen? Ich möchte mich wieder selbst um mein Geld kümmern.
Kann ich nicht einfach der Deutschen Bank mitteilen, dass ich mich selbst kümmere? Mit der DVAG möchte ich wenn möglich gar nichts mehr zu tun haben.