Der Tod lässt mich kalt
Die Sache ist Folgende: Am Wochenende ist mein Großvater gestorben. Als ich von der Arbeit kam und mein vater mir das erzählt hat, war das so für mich als hätte er mir von seinem Tag erzählt. Ich hab mir was zu Essen gemacht und einfach den Tag so weitergestaltet wie jeden anderen auch. Als wir dann bei Meiner Großmutter waren und alle am trauern waren, war mir nur langweilig. Ich weiß nicht wieso. Das ist nicht das erste Mal, dass mir das passiert. Als mein Patenonkel, wirklich sehr plötzlich im Alter von 51 Jahren an einem Gehirnschlag starb, ließ mich das genauso kalt. Damals war ich grademal 15, das heißt mitten in der Pubertät wo man doch normalerweise eine Gefühlsachterbahn durchmacht oder nicht? Auch als ich klein war, war mir der Tod relativ egal. Wir hatten mehrere Meerschweinchen. Wenn davon dann welche starben, waren meine Geschwister krass traurig, ich jedoch wusste nicht, was an der Situation so schlimm sein sollte. Genauso ging es mir, als letztes Jahr unser Hund starb. Für mich ist das dann einfach der Lauf der Dinge. Andere Menschen wissen auch, dass jedes Lebewesen mal stirbt, die können dann aber trauern, warum kann ich das nicht? Irgendwer ne plausible Erklärung?
12 Antworten
Verdrängung, das ist die Erklärung.
Wenn du den Gedanken zulässt, lässt du auch zu, das dich der Tod selbst betriftt. Früher oder später.
Opa tod? Der war alt, ich nicht. Hund gestorben? Ich bin kein Hund. Kumpel nach Disco tot am Baum? Ich habe den Alkohol im Griff.
Immer betrifft es nur die anderen, mich nicht.
Damit erklärt man sein Leben, das keinen Tod hat.
Einfach, aber wirkungsvoll.
Das Problem ist nur, dass wir Menschen soziale Wesen sind, Empathie, gar Mitgefühl brauchen.
Wer sich mit sozialer Kälte umgibt, isoliert sich. Niemand will eine Maschine, gefühllos, tränenlos. Ein Partner nicht, der sich ausgeschlossen und in einer Beziehung einsam fühlt. Ein Vater nicht, der seinen Sohn nicht wiedererkennt. Die Gesellschaft nicht, der gegenüber du dich nicht zugehörig zeigst, deine Freund nicht, die nicht wissen, was du denkst oder ob du ihnen vertraust.
Gefühle zu zeigen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern Gefühle sind Wegweiser, die uns zeigen, was wir gerade wollen oder auch nicht.
HTH
G imager761
das liegt vielleicht daran, das du nicht so ne enge beziehung zu dieser person oder den tieren hattest, das ist bei jedem aber anders. anders wäre, es, wenn deine mutter oder so sterben würde, was ich dir nicht wünsche, das du dann trauerst,weil du eine viel engeren draht, zu deiner mutter oder deinen geschwistern hast. aber das leben geht trotzdem weiter und man sollte das beste draus machen.
Ich würde sagen, es ist an der Zeit, dass Du das mal Deinem Arzt erzählst. Hast Du denn bei anderen Dingen/Sachen im Leben auch keine Gefühlsregungen? Oder ist es nur so, wenn es um den Tod geht?Empfindest Du denn z.B. Freude, Lust usw.? Bist Du denn gar nicht traurig, wenn z.B. Dein Onkel Dich nicht mehr besuchen kann? Fehlt Dir dieser Mensch denn nach seinem Tod nicht? Es gibt so viele Fragen.....
Also du übertreibst nun wirklich... zum arzt damit gehen, als ob! Andere werden eher zum Arzt geschickt, weill sie eben NICHT mit dem Tod umgehen können. Diese Person kann es aber anscheinend.
ich habe dass gleiche "problem" ich kann auch nicht traurig sein wenn jemand stirbt, denn ich habe gelernt, dass der tod zum leben dazu gehört, denn jeder muss irgendwann sterben, ob man will oder nicht... wenn es den tod nicht gäbe, könnten wir das leben nicht kennen... dann wüssten wir garnicht, was "leben" ist... lg TerryDall...
ich sag auch immer der Tot gehört zum Leben. Der Tot meiner Grosseltern hat mich auch kalt gelassen genau wie der Tot anderer Verwandte. Ausserdem verarbeitet jeder den Tot anders. Mach dir also nicht allzu grosse Sorgen